Die ÖSV-Damen fahren um einen versöhnlichen Abschluss der Heimrennen. Ein Stockerlplatz wäre angesichts der letzten Rennen aber eine Überraschung. Die bisher einzige Podestplatzierung geht auf das Konto von Katharina Truppe, die in Killington Dritte geworden ist. „Nachtrennen oder Nachmittagsrennen sind etwas ganz Spezielles, ich freue mich drauf“, sagte Truppe, die am Dienstag als Halbzeitsechste im RTL gestürzt war. „Aber im Slalom ist das Gefühl besser, wenn ich Sestriere weglasse. Ich muss sowieso auf Angriff schalten.“
Katharina Liensberger wurde bei der letzten Slalom-Ausgabe auf dem Semmering vor zwei Jahren Zweite hinter der Schweizerin Michelle Gisin. In dieser Saison schwächelte die Vorarlbergerin aber bisher in ihrer Paradedisziplin (11., 8., Ausfall, 14.). Ein 13. und 19. Platz im Semmering-RTL schienen die momentane Verunsicherung der 25-Jährigen eher zu verstärken. „Ich freue mich nach zwei Riesentorläufen auf den Slalom“, erklärte Liensberger.

Shiffrin als Semmering-Spezialistin
Shiffrin präsentierte sich einmal mehr als Semmering-Spezialistin. Wie Janica Kostelic (2000, 2002) und Marlies Raich (2004, 2010) hält die US-Amerikanerin bei zwei Slalom-Siegen auf dem Semmering. 2016 und 2018 gewann die US-Dominatorin hier, vor zwei Jahren war sie Dritte. Ihr „50er“ im Slalom wäre der Ausbau ihres eigenen Disziplinrekordes. Im Jänner 2022 überflügelte Shiffrin Ingemar Stenmark, der 46-mal im Riesentorlauf triumphiert hatte.
Vlhova, die auf dem Pass an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark traditionell von vielen slowakischen Fans angefeuert wird, ist in dieser Saison noch sieglos, punktet im Slalom aber mit enormer Konstanz. Die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup landete in den jüngsten 13 Slaloms immer unter den Top Vier, darunter elfmal auf dem Podest.
In der Slalomwertung liegen Shiffrin und Holdener ex aequo 95 Punkte vor Vlhova. Auf Platz zehn folgt mit Truppe die beste Österreicherin. Holdener greift nach zwei Siegen en suite nach dem Hattrick. „Es war ein super Start in die Saison, besser geht es nicht. Es macht gerade sehr viel Spaß“, sagte die Schweizerin, die so lange auf ihren ersten Slalom-Sieg hatte warten müssen.