Ski alpin

Kriechmayr bei Gala von Odermatt Zweiter

Marco Odermatt hat sich am Donnerstag mit einer Galavorstellung den Sieg im letzten Herren-Rennen des Jahres gesichert. Der 25-jährige Schweizer deklassierte im Super-G in Bormio die Konkurrenz und gewann mit einem Vorsprung von 0,64 Sekunden auf Vincent Kriechmayr. Der 31-jährige Oberösterreicher konnte als einziger Läufer den Rückstand unter einer Sekunde halten. Dritter wurde mit Loic Meillard ein weiterer Schweizer (+1,22).

Kriechmayr konnte Odermatt über drei Viertel der Strecke voll fordern. Der Schweizer verzeichnete auf dem drehenden und kräfteraubenden Kurs, der Techniker bevorzugte, im oberen Teil einen Fehler, ging danach ans Limit und lieferte eine sensationelle Fahrt ab. Vor allem im unteren Teil war der 25-Jährige unantastbar. Genau dort verlor Kriechmayr fast sieben Zehntelsekunden. Bei den drei Zwischenzeiten davor war der Oberösterreicher noch (-0,37; -0,33; -0,03) vorangelegen.

„Ich habe gesehen, dass sich unten viele Athleten schwergetan haben. Ich war müde und habe es dann zu taktisch angelegt. Beim Rechtsschwung sind alle ziemlich weit geworden. Da wollte ich genug Höhe machen und habe die Tore davor schon bisschen Tempo rausgenommen. Wenn man das macht und ein anderer gibt bis zum Ende Gas, dann bekommt man halt eine paniert“, sagte Kriechmayer, der nach seinem Sieg in der Abfahrt am Mittwoch zum fünften Mal in seiner Karriere in Bormio auf dem Podest stand, im ORF-Interview.

Kriechmayr bei Gala von Odermatt Zweiter

Marco Odermatt hat sich am Donnerstag mit einer Galavorstellung den Sieg im letzten Herren-Rennen des Jahres gesichert. Der 25-jährige Schweizer deklassierte im Super-G in Bormio die Konkurrenz und gewann mit einem Vorsprung von 0,64 Sekunden auf Vincent Kriechmayr.

„Das war keine Sonntagsfahrt“

Odermatt konnte auf der Stelvio seine technische Ausnahmestellung voll ausspielen. Der 25-Jährige feierte seinen insgesamt 16. Weltcup-Sieg und seinen sechsten im Super-G. „Die Fahrt, die Vincent gestern gelungen ist, ist mir heute gelungen. Das war keine Sonntagsfahrt, es war sehr schwierig. Es waren viele Schläge. Ich habe nach meinem Problem wieder Tempo aufgebaut. Es war keine blitzsaubere Fahrt. Ich bin mehr ans Limit gegangen als in der Abfahrt“, sagte Odermatt.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Vincent Kriechmayr (AUT)
3. Loic Meillard (SUI)

Wie schwierig der Super-G war, musste vor allem Aleksandar Aamodt Kilde erfahren. Der Norweger lag zwar in Schlagdistanz zu Odermatt, im unteren Teil konnte er aber nur mit Mühe einen Sturz vermeiden und kam mit einem Rückstand von 2,15 Sekunden ins Ziel. Am Ende bedeutete das Rang acht. Im Super-G-Weltcup führt nun Odermatt nach drei Rennen mit 280 Punkten 68 Zähler vor Kilde. Kriechmayr ist mit 159 Punkten Dritter.

Im Gesamtweltcup ist Odermatt nach dem fünften Saisonsieg klar auf Kurs Richtung Titelverteidigung. Sogar der Rekord von Hermann Maier mit 2.000 Punkten aus der Saison 1999/2000 scheint in Gefahr. Vor dem Jahreswechsel hat der Schweizer schon 946 Punkte und damit 329 Zähler Vorsprung auf Kilde. Auch hier ist Kriechmayr mit 432 Punkten als Dritter der beste ÖSV-Läufer.

Hemetsberger überrascht mit Rang vier

Für die restlichen ÖSV-Herren verlief das erste Rennen nach dem überraschenden Rücktritt von Matthias Mayer durchaus erfolgreich. Daniel Hemetsberger belegte überraschend den vierten Rang. Der Oberösterreicher verpasste das Podest nur um 0,14 Sekunden. „Ich habe heute gut meinen Fokus gefunden. Da hatte ich in der Abfahrt meine Schwierigkeiten. Ich habe aufs Gas gedrückt, und es ist besser gegangen als erwartet“, freute sich der 31-Jährige, der 2018 beim Super-G auf der Stelio eine schwere Knieverletzung erlitten hatte.

Mit Stefan Babinsky kam ein weiterer Österreicher als Neunter (+2,20) in die Top Ten. Der 25-jährige Andreas Ploier belegte bei seinem Weltcup-Debüt Rang 17 (2,77). Lukas Feurstein kam auf Platz 27 (3,67). Julian Schütter verpasste hingegen als 39. (4,79) Weltcup-Punkte.

Otmar Striedinger kam nicht ins Ziel. Auch Raphael Haaser, der im letzten Jahr auf der Stelvio Platz zwei belegt hatte, schied bereits im oberen Teil aus, konnte aber einen Sturz vermeiden. „Es war viel Tempo drinnen, und der Untergrund war unruhig. Das sollte aber eigentlich kein Problem sein. Ich bin in den Rechtsschwung zu früh reingegangen. Das war blöd, der Ausfall geschieht mir recht“, haderte der Tiroler.