Cristiano Ronaldo
Reuters/Arnd Wiegmann
Fußball

Ronaldo heuert in Saudi-Arabien an

Der frühere Weltfußballer Cristiano Ronaldo setzt seine zuletzt ins Stocken geratene Karriere in Saudi-Arabien fort. Der 37-jährige Portugiese unterschrieb nach dem unrühmlichen Abgang beim einstigen Herzensclub Manchester United und dem tränenreichen WM-Abschied mit Portugal einen Vertrag bis 2025 bei al-Nasr FC. Das gab der Club Freitagabend offiziell bekannt.

„Ich bin gespannt auf eine neue Fußballliga in einem anderen Land“, wurde Ronaldo zitiert, er sprach von einer „sehr inspirierenden Vision“ des Vereins: „Zusammen werden wir dem Team helfen, mehr Erfolg zu haben.“

Ronaldo unterzeichnete einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis Mitte 2025. „Geschichte wird geschrieben“, schrieb der Club bei Twitter über Fotos, die den 37-jährigen Superstar mit dem gelb-blauen Trikot und seiner legendären Nummer sieben zeigen.

Der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtensender al-Arabija hatte die Nachricht bereits ein paar Stunden zuvor verkündet, allerdings ohne Quellen dafür zu nennen. Die News machten dennoch blitzschnell die Runde über England, Italien, Portugal, Spanien. Laut dem Sender CBS Sports sollte die offizielle Verkündung eigentlich erst am Samstag nach dem Meisterschaftsspiel der Saudi Pro League von al-Nasr bei al-Khaleej erfolgen.

Unterschrift soll „inspirieren“

Einen ersten Teil des medizinischen Tests soll Ronaldo auch schon absolviert haben. Nachdem auch schon Fotos von al-Nasr-Trikots mit Ronaldos Namen und seiner Rückennummer aufgetaucht waren, machte der Club den Transfer nach Mitternacht (Ortszeit) offiziell.

„Diese Unterschrift wird nicht nur unseren Verein inspirieren, noch größeren Erfolg zu haben, sondern auch unsere Liga, unsere Nation und die kommenden Generationen“, hieß es von al-Nasr.

Keine Ablösesumme fällig

Nach den Stationen Sporting Lissabon, Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin sowie erneut Manchester United wird Ronaldos Karriere sportlich aber vermutlich eher ohne weitere große Höhepunkte ausklingen. Finanziell dürfte er sich das Engagement mehr als fürstlich entlohnen lassen.

Offiziell wurden keine Zahlen genannt. Angeblich soll er für zweieinhalb Jahre noch als Spieler 200 Millionen Euro kassieren. Auch von einem satten Handgeld ist die Rede – weil er keinen Vertrag hat, entfällt die Ablösesumme.

Ein enttäuschter Cristiano Ronaldo im Manchester-United-Dress
Reuters/Carl Recine
Seine Zeit bei Manchester United verlief für Ronaldo enttäuschend

Denn seit seinem geräuschvollen Abgang bei Manchester United während seines zweiten Engagements beim englischen Traditionsclub ist der Portugiese ohne Verein. Er war daher seit Ende November ablösefrei auf dem Markt. Seitdem kursierten immer wieder die wildesten Gerüchte um Ronaldo.

Enttäuschende WM für Ronaldo

Bei der WM in Katar konnte er allerdings nicht viel Eigenwerbung betreiben, die Spekulationen um ein mögliches Engagement des Portugiesen im Nachbarland von Katar hatten da aber schon begonnen.

Die spanische Sportzeitung „Marca“ hatte berichtet, dass Ronaldo von der Vertragslaufzeit zweieinhalb Jahre als Spieler erfüllen und danach Botschafter der WM-Bewerbung des arabischen Landes werden soll, das sich gemeinsam mit Ägypten und Griechenland um die Ausrichtung der WM 2030 bemüht. Davon war in der ersten offiziellen Mitteilung aber nicht die Rede.

Selbst der Präsident des saudischen Fußballverbandes hatte sich schon für das Ronaldo-Engagement stark gemacht. „Wir würden diesen Spieler gerne in unserer Liga haben“, hatte Jassir al-Missihal betont: „Wir wollen überraschen, indem wir mehr Topspieler aus der ganzen Welt verpflichten. Als Verband wären wir mehr als zufrieden.“

Für den fünfmaligen Weltfußballer wurde seine letzte WM zu einer großen Enttäuschung, nachdem er von Nationaltrainer Fernando Santos im Achtelfinale und dann auch beim Viertelfinal-Aus gegen Marokko nur als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen war. Nach dem Aus hatte Ronaldo bittere Tränen geweint. Mit seinem neuen Vereinstrikot in den Händen kehrte auch das Lächeln wieder zurück.