Tournee

Granerud legt am Neujahrstag nach

Halvor Egner Granerud hat das neue Jahr so begonnen, wie er das alte beendet hat. Der Norweger holte sich bei der 71. Vierschanzentournee nach dem Erfolg in Oberstdorf am Sonntag auch den Sieg im Neujahrsspringen von Garmisch-Partenkirchen. Granerud verwies Anze Lanisek (SLO) und Dawid Kubacki (POL) aus Polen auf die Plätze. Als bester einer starken österreichischen Mannschaft landete Manuel Fettner auf Platz vier. Stefan Kraft musste zu Neujahr als 18. hingegen wieder eine Niederlage verdauen.

Granerud setzte sich auf der Großen Olympiaschanze im Ortsteil Partenkirchen mit Sprüngen von 140,0 und 142,0 m erneut von der Konkurrenz ab und mit 6,4 Punkten klar vor Lanisek durch. Weltcup-Spitzenreiter und Qualisieger Kubacki hatte 9,3 Zähler Rückstand auf den Norweger, der auch seine Führung in der Tournee-Wertung ausbaute. Granerud fährt nach seinem 16. Sieg im Weltcup mit 26,9 Punkten Vorsprung auf den Polen zu den österreichischen Stationen. Am Dienstag (13.30 Uhr, live in ORF1) geht es mit der Qualifikation auf dem Innsbrucker Bergisel weiter.

Hinter dem Spitzentrio zeigten im ersten Springen des Jahres die Österreicher mit einer mannschaftlich starken Leistung auf. Fettner, bereits nach dem ersten Durchgang bester ÖSV-Springer, landete unmittelbar vor Jan Hörl auf dem vierten Platz. Auf das Podest fehlten dem Tiroler aber stolze 14,8 Punkte. Daniel Tschofenig als Siebenter und Michael Hayböck auf Rang zehn schafften es ebenfalls in die Top Ten. Clemens Leitner beendete das Neujahrsspringen auf Rang zwölf. Hinter Kraft holte auch Philipp Aschenwald als 25. Weltcup-Punkte.

Granerud legt am Neujahrstag nach

Halvor Egner Granerud hat das neue Jahr so begonnen, wie er das alte beendet hat. Der Norweger holte sich bei der 71. Vierschanzentournee nach dem Erfolg in Oberstdorf am Sonntag auch den Sieg im Neujahrsspringen von Garmisch-Partenkirchen. Als bester einer starken österreichischen Mannschaft landete Manuel Fettner auf Platz vier.

Kraft mit Windpech

Denn vor allem Kraft, in Oberstdorf als Fünfter noch bester Österreicher, verlor im Kampf um den Tournee-Sieg hingegen erneut auf der Olympiaschanze entscheidend an Boden. Der Salzburger Weltmeister, der im Vorjahr sogar die Qualifikation für den Bewerb verpasst hatte, wurde diesmal bei starkem Seitenwind abgelassen und landete nur bei 122,0 Metern. Mit 30,1 Punkten auf den Spitzenreiter war Kraft nur auf dem 22. Platz zu finden. Im zweiten Versuch steigerte sich der 29-Jährige zwar auf 131,0 m, mit Platz 18 ist Kraft aber wohl vorzeitig aus dem Rennen um den Gesamtsieg.

Kraft im geschlagenen Feld

Nach Windpech im ersten Durchgang betrieb der Salzburger mit einem soliden Sprung im zweiten Versuch etwas Schadensbegrenzung.

Entsprechend frustriert war Kraft bereits nach dem ersten Sprung. „Es war schon viel der Wind schuld. Ich bin rausgesprungen und ich habe eigentlich einen guten Druck zustande gebracht, aber ich habe nichts gespürt“, sagte der Salzburger im ORF-Interview und übte auch Kritik an der Rennleitung: „Es geht um die Vierschanzentournee, und eine Minute warten wäre vielleicht nicht blöd gewesen. Wenn man nur 122 Meter springt, obwohl man immer vorne dabei war und gut zurechtgekommen ist, ist das natürlich ärgerlich.“

Die neuerliche Enttäuschung auf der Schanze in Garmisch-Partenkirchen, wo Kraft 2017 als bisher letzter Österreicher als Dritter auf dem Podest gestanden war, sei wohl oder übel zu akzeptieren. „Das muss man hinnehmen, manchmal hat man Glück, manchmal Pech. Heute war nicht mein Tag“, sagte der Salzburger. Er reise mit Wut im Bauch, aber auch Vorfreude weiter nach Innsbruck. Die erfreuliche Teamleistung stimme für die Heimbewerbe positiv, sagte Kraft.

„Gutes Ergebnis für Österreich“

Deutlich zufriedener verließ der Großteil von Krafts Teamkollegen die Olympiaanlage von 1936. „Zuerst habe ich mich geärgert über meinen zweiten Sprung, ich hätte über die Hillsize hüpfen können. Rückblickend hätte auch das nicht für das Podest gereicht. Es ist Jammern auf hohem Niveau, aber als Sportler will man immer das Maximum rausholen“, sagte Fettner, mit Hinweis auf den Abstand zur Spitze. Die Gesamtwertung sei daher auch „gelaufen“, aber in den beiden kommenden Springen auf heimischem Boden sei „alles möglich“, so der Routinier.

Fettner fliegt auf Platz vier

Der routinierte Tiroler führte im ersten Springen 2023 mit zwei soliden Sprüngen ein mannschaftlich starkes ÖSV-Team an.

Auch Hörl, der sich so wie Fettner in der Endabrechnung um zwei Ränge verbessern konnte, blickte zuversichtlich nach vorne. „Ein cooler Tag für mich. Skispringen kann so leicht sein. Ich bin wirklich happy. Scheint so, als hätte ich über Nacht was gefunden, das mich besser macht“, sagte der Salzburger und strich auch die mannschaftliche Geschlossenheit heraus: „Endlich seit Langem in Garmisch wieder ein gutes Ergebnis für Österreich.“

Hörl landet auf Platz fünf

Der Salzburger verbesserte sich so wie Fettner in der Entscheidung um zwei Plätze.

Ähnlich wie Hörl bilanzierte auch Tschofenig: „Insgesamt habe ich mein Ziel bisher erreicht, bin zweimal in die Top Ten gehüpft. Und es gibt noch Potenzial für weiter oben“, so der Kärntner. Sein Potenzial bewies auch Hayböck, nachdem er im ersten Durchgang so wie Kraft bei schlechteren Verhältnissen springen musste. Mit einem Satz auf 140,0 m verbesserte sich der Oberösterreicher vom 14. Platz noch unter die besten zehn. „Über den zweiten Durchgang habe ich mich sehr gefreut, konnte zeigen, was möglich ist. Cooler Sprung. Dieses gute Gefühl möchte ich nach Österreich mitnehmen“, sagte Hayböck.

Hayböck katapultiert sich in Top Ten

Nach Pech im ersten Durchgang zeigte der Oberösterreicher in der Entscheidung sein Potenzial und verbesserte sich noch in die Top Ten.

Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen

Endstand:
1. Halvor Egner Granerud NOR 140,0 / 142,0 303,7
2. Anze Lanisek SLO 140,5 / 137,0 297,3
3. Dawid Kubacki POL 136,0 / 138,5 294,4
4. Manuel Fettner AUT 136,0 / 138,0 279,6
5. Jan Hörl AUT 136,0 / 138,5 278,9
6. Piotr Zyla POL 135,5 / 134,5 277,0
7. Daniel Tschofenig AUT 131,0 / 136,0 275,4
8. Andreas Wellinger GER 137,0 / 133,0 273,1
9. Kamil Stoch POL 135,0 / 134,5 272,7
10. Michael Hayböck AUT 128,5 / 140,0 269,8
11. Karl Geiger GER 131,5 / 131,0 264,9
12. Clemens Leitner AUT 129,5 / 135,5 262,2
13. Lovro Kos SLO 129,0 / 135,5 261,0
14. Timi Zajc SLO 128,0 / 134,0 255,8
15. Philipp Raimund GER 125,5 / 135,0 254,9
16. Robert Johansson NOR 129,5 / 133,0 253,4
17. Stephan Leyhe GER 128,0 / 130,0 252,2
18. Stefan Kraft AUT 122,5 / 131,0 249,5
19. Ryoyu Kobayashi JPN 125,0 / 131,0 248,8
20. Johann Andre Forfang NOR 129,0 / 130,5 246,6
21. Gregor Deschwanden SUI 127,5 / 126,5 243,3
22. Pavel Wasek POL 130,0 / 126,0 242,0
23. Constantin Schmid GER 121,0 / 133,0 241,9
24. Pius Paschke GER 124,5 / 127,5 238,6
25. Philipp Aschenwald AUT 132,0 / 124,0 236,3
26. Vilho Palosaari FIN 125,0 / 125,5 230,6
27. Kristoffer Erikssen Sundal NOR 125,0 / 122,0 230,0
28. Felix Hoffmann GER 121,0 / 128,0 227,1
29. Domen Prevc SLO 124,0 / 125,0 226,0
30. Roman Koudelka CZE 124,0 / 117,0 220,5
Im 1. DG disqualifiziert: Marius Lindvik (NOR)