Vanessa Herzog
IMAGO/Ernst Wukits
Eisschnelllauf-EM

Herzog liebäugelt mit Vierkampf-Medaille

Der erste Höhepunkt im Eisschnelllaufkalender sind auch heuer die Europameisterschaften. Von Freitag bis Sonntag geht es in Hamar um Mehrkampf-Titel. Aus österreichischer Sicht tritt Vanessa Herzog im Sprint-Vierkampf mit der Chance auf eine Medaille an, als Außenseiter bestreitet Ignaz Gschwentner den Sprint-Vierkampf. Gabriel Odor peilt im großen Mehrkampf die Top Acht an.

Herzog war schon am Silvestertag nach Norwegen gereist, um sich auf das im „Wikingerschiff“ ihrer Aussage nach sehr spezielle und eher langsamere Eis gut einstellen zu können. In den Tagen nach Weihnachten hatte die 27-Jährige in Inzell trainiert und sich dann noch daheim etwas erholt.

Zu große Erwartungen dämpfte Herzog aber gleich: „Es wird vier perfekte Läufe benötigen, um eine Medaille zu erringen.“ In den niederländischen Medien freilich wurde angemerkt, dass wohl nur Herzog die „Oranje“-Elite werde fordern können.

Leerdam als EM-Favoritin

Als Titelfavoritin gilt Jutta Leerdam, über 1.000 m gilt die 23-Jährige nach vier Siegen in vier Weltcup-Rennen als nahezu unbesiegbar. Und damit hätte sie quasi schon die halbe Miete in der Tasche, wird doch über 500 und 1.000 m jeweils zweimal gelaufen.

Jutta Leerdam
AP/The Canadian Press/Jeff McIntosh
Der Weg zu EM-Gold führt in Hamar über Leerdam

„Leerdam wird wohl schwer bis gar nicht zu biegen ein“, musste Herzog eingestehen. Zuletzt bei den nationalen Meisterschaften hat auch Leerdams Landsfrau Femke Kok ihre EM-Medaillenanwartschaft unterstrichen. „Man muss aber auch die starken Polinnen auf der Rechnung haben“, sagte Herzog.

Weltcup-Sieg in Hamar 2019

Herzog tritt in Hamar jedoch mit guten Erinnerungen an. Die Tirolerin feierte dort 2019 einen Weltcup-Sieg, und im vergangenen März holte sie hinter Leerdam und Kok WM-Bronze im Sprint-Vierkampf. Im EM-Sprint-Vierkampf 2019 in Klobenstein hatte Herzog den Titel geholt, vor zwei Jahren wurde sie in Heerenveen Sechste.

Auf Einzel-Strecken hatte Herzog 2018 in Kolomna in Russland EM-Gold über 500 m, -Silber über 1.000 m und -Bronze im Massenstart gewonnen, zwei Jahre später Silber über 500 m, im Vorjahr ebenfalls in Heerenveen war sie nicht am Start.

Große Vorfreude bei Odor

Odor hatte vor zwei Jahren bei seinem EM-Debüt als Zwölfter Österreichs bestes EM-Mehrkampf-Ergebnis bei den Männern seit 2000 erzielt, nun strebt der Tiroler die Teilnahme an den finalen 10.000 m an. Dafür muss er sich nach 500 m, 5.000 m und 1.500 m gesamt in den Top Acht platzieren.

Der 22-Jährige hatte zwar im Dezember bei den Calgary-Weltcups gute Form bewiesen, war dann aber wie auch Gschwentner krank. Odor, im Vorjahr EM-Siebenter im Massenstart: „Das ist nicht die ideale Vorbereitung, aber die Vorfreude ist schon groß auf die Mehrkampf-EM.“