Skifahrer Manuel Feller
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

ÖSV-Asse rufen Podest als Ziel im Slalom aus

Das neue Jahr beginnt mit einem Slalom-Schwerpunkt. Die Männer nehmen dabei zunächst den Nachtslalom in Garmisch-Partenkirchen in Angriff. Der Bewerb am Mittwoch (15.40 bzw. 18.45 Uhr, live ORF 1, Übertragungsbeginn 15.25 bzw. 18.30 Uhr) hat es in sich. Für die Österreicher geht es im dritten Torlauf um den ersten Technik-Sieg in diesem Winter. Ziel ist zumindest ein Platz auf dem Podest.

Nur drei Tage nach dem Tournee-Skispringen erlebt Garmisch das nächste Wintersporthighlight. „Ich freue mich auf das Rennen, weil es ganz speziell ist“, sagte Manuel Feller. Der Gudiberg liegt direkt neben der Skisprung-Arena, der Slalom-Kurs führt sogar teilweise über den Schanzenhang und mündet im selben Ziel.

„Die Kulisse, wenn man ins Skisprung-Stadion reinfährt, ist einzigartig. Heuer werden auch viel mehr Leute dort sein als letztes Jahr. Für mich ist das ein super Beginn für den Slalom-Monat Jänner“, fügte Feller hinzu. In Madonna di Campiglio war der Routinier kurz vor Weihnachten Fünfter, vier ÖSV-Athleten landeten in den Top Ten.

Slalommonat Jänner mit Flutlichtpremiere

Der Slalommonat Jänner beginnt im alpinen Skiweltcup der Herren mit der Flutlichtpremiere beim Slalom in Garmisch. Bei insgesamt fünf Rennen innerhalb von 20 Tagen wollen auch die ÖSV-Läufer ihre zuletzt steigende Formkurve unter Beweis stellen.

Österreicher voll motiviert

Am Montag und Dienstag simulierten die Österreicher in Fellers Heimatort Fieberbrunn die Verhältnisse, die man wegen der hohen Temperaturen in Garmisch wohl vorfinden wird: eine mit massenweise Salz behandelte Piste. Dass das Skigebiet das dem ÖSV mitten in der Hochsaison ermöglichte, müsse man zu schätzen wissen, meinte Feller und gab sich hochgradig motiviert. „Ich habe keine spezielle Vorgabe, aber bin topvorbereitet“, sagte der 30-Jährige, der nach Platz zwei in Val d’Isere einen Slalom-Podestrang in dieser Saison vorweisen kann.

„Es ist eine extrem große Umstellung gegenüber Madonna von den Bedingungen, auch vom Material her. Deswegen war das Training in Fieberbrunn extrem wichtig“, sagte der Olympiazweite Johannes Strolz. Für ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer ist er neben Feller und Marco Schwarz die heißeste ÖSV-Aktie.

Skifahrer Marco Schwarz
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Neben Feller und Strolz zählt Schwarz (im Bild) zu den großen Hoffnungen von Herren-Cheftrainer Pfeifer

Nach zwei Ausfällen zum Saisonbeginn geht es für den Vorarlberger in erster Linie darum, nach zwei Ausfällen Punkte anzuschreiben. „Das Schwierige ist, dass du trotzdem voll attackieren musst. Ich bin gut drauf, fahre einen schnellen Schwung, das habe ich auch im Training gezeigt.“ Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich das auch im Rennen niederschlage.

Schwarz und Matt im Aufwind

Für Schwarz hatte Garmisch in der vergangenen Saison eine Art Turnaround dargestellt. Durch den fünften Platz im zweiten Rennen beim Slalom-Doppel habe der Kärntner nach dem Rückschlag seiner Knöchelverletzung erstmals wieder das Licht am Ende des Tunnels gesehen. „Das klare Ziel ist das Podest. Das muss der nächste Schritt sein“, sagte Schwarz.

Und auch Michael Matt spürt Aufwind. „Es wird eigentlich immer besser mit neuem Material. Ich fühle mich schon total wohl“, sagte der Tiroler. Das habe auch Madonna (17. Platz, Anm.) gezeigt, wo er in manchen Passagen bei den Schnellsten dabei gewesen sei. „Was noch fehlt, sind zwei konstante Läufe.“

Norweger in Favoritenrolle

Zwei Norweger zählen in Garmisch zu den heißen Siegertipps: Henrik Kristoffersen und Lucas Braathen. Kristoffersen hatte im Vorjahr nach den Olympischen Spielen beide Garmisch-Rennen abgeräumt. In dieser Saison belegte er in Madonna den zweiten Platz hinter Daniel Yule, nur acht Hundertstelsekunden trennten ihn vom Sieg. Der 28-Jährige war bei Verhältnissen, wie sie in Garmisch zu erwarten sind, zuletzt immer stark.

Braathen ist neben Yule der andere der bisherigen Slalom-Gewinner der Saison. In Val d’Isere siegte er überlegen vor Feller, eine Woche später triumphierte er in Alta Badia auch im Riesentorlauf. „Mein Plan in diesem Jahr ist, im Riesentorlauf und Slalom in jedem Rennen Top-Fünf-Platzierungen zu holen und im Super-G die ersten Erfahrungen zu sammeln“, sagte der 22-Jährige.