Kraft fehlten letztlich 10,2 Punkte auf Kubacki (265,2) und 3,8 auf den Slowenen Anze Lanisek, der Platz drei belegte. Obwohl der Sprung auf das Podest auch im dritten Tournee-Bewerb nicht gelang: Als Team zeigten sich die Österreicher wieder stark – Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Jan Hörl belegten die Ränge sieben bis neun, Manuel Fettner wurde 15.
In der Gesamtwertung machte Kubacki ein paar Körner auf Granerud (877,8) gut, vor dem abschließenden Bewerb in Bischofshofen am Freitag (16.25 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 16.00 Uhr) liegt er 23,3 Zähler hinter Granerud auf Platz zwei. Dritter ist Lanisek (823,5). Als Sechstem und damit bestem Österreicher fehlen Kraft 27 Punkte auf das Podium. Die Qualifikation für das Dreikönigsspringen auf der Paul-Außerleitner-Schanze steht am Donnerstag (16.30 Uhr, live in ORF1, Übertragung ab 16.10 Uhr) auf dem Programm.
Kraft bester Österreicher
Als Vierter führte Stefan Kraft eine starke österreichische Mannschaft an
Zwei Sprünge vom Titel entfernt
Granerud war erleichtert, Platz zwei – mehr als er sich nach dem ersten Sprung erhoffen durfte. „Der zweite Sprung war wirklich gut, bei guten Bedingungen. Es ist ein tolles Gefühl, hier über den K-Punkt zu springen. Ich bin froh, dass ich nach dem ersten Sprung nicht noch mehr Punkte zurückliege. Ich bin superglücklich. Es lastet doch viel Druck auf meinen Schultern“, sagte er im ORF-Interview.
Ein womöglich gutes Omen für Granerud: Wer nach dem Bergisel vorne lag, krönte sich zuletzt so gut wie immer nach dem Finale in Bischofshofen zum Tourneesieger. Einzig der Norweger Daniel Andre Tande hatte in den vergangenen Jahren seine Führung im Jahr 2017 noch an den Polen Kamil Stoch abgeben müssen. „Es sind noch zwei Sprünge. Wir müssen uns anstrengen“, warnte deshalb der norwegische Cheftrainer Alexander Stöckl. Den Bergisel habe Granerud, der in Innsbruck vor zwei Jahren die Tournee verspielt hatte, laut Stöckl aber endgültig besiegt.
Granerud katapultiert sich auf Platz zwei
Der Sieger von Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen verbesserte sich im zweiten Durchgang vom sechsten Platz noch auf Rang zwei
Kraft nur „Best of the Rest“
Kraft, beim Auftakt in Oberstdorf Fünfter, haderte mit dem verpassten Podest beim ersten Heimspringen der Tournee. „Das ist vor diesem Publikum blöd. ‚Best of the Rest‘, das muss man akzeptieren. Ich wäre natürlich sehr gerne auf dem Podest gestanden. Es haben nur ein paar Punkte gefehlt. Der Granerud hat halt wieder eine richtige Bombe ausgepackt. Ich muss weitermachen. Fühle mich gut für das Finale“, sagte der Salzburger.
Zufriedener klangen Hayböck und Tschofenig. „Es war eine Steigerung gegenüber zuletzt. Es muss bei mir alles passen derzeit. Es ist ein wenig anstrengend. Der Abstand nach vorne ist etwas groß, aber es waren zwei coole Sprünge", so Hayböck, Tschofenig sagte: Ich habe wieder eine Harmonie gefunden mit der Schanze. Ich bin zufrieden. Der zweite Sprung hat schon gepasst.“
Fünf von sieben Österreichern hatten es also in den zweiten Durchgang geschafft. Pech hatte der Tiroler Lokalmatador Clemens Leitner, der sich mit einem Sprung über 112,0 Meter und 103,5 Punkten als Sieger des Duells gegen Ziga Jelar (SLO) für das Finale qualifiziert hätte, allerdings wegen eines zu großen Sprunganzuges disqualifiziert wurde. Neben Leitner verpasste Philipp Aschenwald mit 100,6 Punkten als 31. den Showdown der besten 30.