Ski alpin

Shiffrin setzt in Zagreb Siegeszug fort

Mikaela Shiffrin hat ihren Siegeszug im alpinen Weltcup fortgesetzt. Die US-Amerikanerin feierte am Mittwoch ihren fünften Sieg in Folge und gewann den ersten Slalom in Zagreb klar vor Petra Vlhova aus der Slowakei (+0,76 Sek.) und der Schwedin Anna Swenn Larsson (+1,21). Für Shiffrin war es in Zagreb bereits der fünfte Triumph, damit verdrängte sie Marlies Schild und ist nun alleinige Rekordhalterin. Franziska Gritsch wurde Siebente (+2,85).

„Es waren zwei fast perfekte Läufe, ich hätte es nicht besser machen können. Ich habe heute keinen Druck verspürt und habe mich frei gefühlt. Das ist ein großartiges Gefühl, wenn man so Skifahren kann. Ich möchte morgen auch so ein Gefühl haben“, sagte Shiffrin nach ihrem 51. Sieg in ihrer Spezialdisziplin im ORF-TV-Interview.

Die 27-Jährige konnte diese Saison bereits vier von sechs Slaloms gewinnen. Insgesamt war es für Shiffrin bereits der 81. Weltcupsieg, damit liegt die US-Amerikanerin nur noch einen Erfolg hinter ihrer Landsfrau Lindsey Vonn und fünf hinter dem Schweden Ingemar Stenmark zurück.

Shiffrin spielte im zweiten Durchgang auf der aufgeweichten Salzpiste am Sljeme erneut ihre Klasse aus und hatte im Ziel 0,76 Sekunden Vorsprung auf Olympiasiegerin Vlhova. „Meine Läufe waren gut, aber nicht gut genug. Ich will immer gewinnen, aber Mikaela war einfach stark. Morgen habe ich die nächste Chance. Bei diesen Bedingungen sind wir froh, hier überhaupt zu fahren. Rundherum ist alles grün“, sagte die Slowakin.

Swenn-Larsson war hingegen nach ihrem dritten Platz überglücklich: „Der erste Lauf war schwierig, der zweite Lauf hat sich besser angefühlt. Ich konnte es leider nicht über den gesamten Lauf gleich gut machen. Ich bin sehr glücklich mit dem dritten Platz.“

Gritsch fährt in die Top Ten

Beste Österreicherin wurde Franziska Gritsch, die in Semmering im zweiten Durchgang mit der schnellsten Laufzeit aufzeigte, als Siebente. Der Triolerin gelang vor allem im Flachstück eine sehr gute Fahrt. Im Zielhang musste sie zwar noch einiges von ihrem Vorsprung einbüßen, dennoch setzte Gritsch sich im Ziel in Führung und verbesserte sich in der Endabrechnung von Rang 14 auf den siebenten Platz.

Gritsch gelingt gute Fahrt

Franziska Gritsch zeigte im zweiten Durchgang eine gute Fahrt und fuhr damit in die Top Ten.

„Es ist cool, wenn sich die Arbeit mal bezahlt macht. Das gibt mir Zuversicht. Auf diesem Aufschwung will ich oben bleiben. Ich habe zuletzt geschaut, dass ich Schritt für Schritt nach vorne komme. So werde ich jetzt auch weitermachen. Und morgen schon ab dem ersten Durchgang Vollgas geben“, meinte Gritsch nach dem Rennen im ORF-TV-Interview.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Petra Vlhova (SVK)
3. Anna Swenn Larsson (SWE)

Nächste Enttäuschung für Liensberger

Katharina Liensberger musste hingegen erneut eine Enttäuschung hinnehmen. Die Vorarlbergerin, die zur Halbzeit aussichtsreich auf dem vierten Platz lag und damit ihre Chance auf den ersten Podestplatz in diesem Winter wahrte, war gut unterwegs, riskierte kurz vor dem Ziel aber zu viel. Die 25-Jährige geriet in Rücklage, verlor die Balance und kam zu Fall. Die Weltmeisterin von 2021 stieg zwar nochmals auf, hatte nach dem Fahrfehler allerdings als 23. 10,71 Sekunden Rückstand im Ziel.

„Es ist wie verhext. Meine Angriffslust war da. Auch wenn es derzeit hart ausschaut, ich muss auch morgen wieder angreifen. Es müssen noch ein paar Puzzlesteine zusammenpassen. Aber so schnell werde ich nicht aufgeben“, zeigte sich Liensberger trotz des Rückschlages kämpferisch.

Truppe und Huber scheiden aus

Katharina Truppe, die nach dem ersten Lauf als Zwölfte einen Top-Ten-Platz im Visier hatte, attackierte zu Beginn des finalen Durchgangs und baute vorerst ihren Vorsprung aus. Doch nach einem Fahrfehler im Zielhang rutschte die 26-Jährige mit dem Innenski weg und schied aus.

Truppe scheidet aus

Für Katharina Truppe ist der zweite Durchgang nach einem Innenskifehler im Zielhang beendet.

Ähnlich erging es ihrer Teamkollegin Katharina Huber, die zur Halbzeit auf dem 19. Rang lag. Die 27-Jährige kam im zweiten Lauf bereits nach wenigen Toren zu Fall und schied aus. Für Huber war es in dieser Saison in sechs Slalom-Rennen bereits der vierte Ausfall. Nur auf dem Semmering und in Levi kam sie ins Ziel.

Schwierigkeiten bei der Kurssetzung

Der Bärenberg in Zagreb ist normalerweise der längste Hang im Slalom-Weltcup der Damen, doch aufgrund der schwierigen Schneelage wurde der Start weiter nach unten versetzt, so war der Lauf um rund zehn Sekunden kürzer als in den vergangenen Jahren. Generell war es für die Veranstalter aufgrund des wenigen Schnees und des warmen Wetters nicht leicht, die Piste zu präparieren.

So gestaltete sich auch die Kurssetzung in Zagreb schwierig, denn es musste geschaut werden, wo die Slalom-Stangen in der Piste halten. Dieser anspruchsvollen Aufgabe musste sich im finalen Durchgang ÖSV-Trainer Klaus Mayrhofer stellen, der für die Kurssetzung im zweiten Lauf verantwortlich war. Aufgrund des schlechten Pistenzustands musste Mayrhofer diesen so setzen, dass die Läuferinnen immer wieder die Spuren des ersten Durchgangs kreuzen mussten. Vor allem im Zielhang waren extreme Rillen und Löcher in der Piste, was die Läuferinnen vor eine Herausforderung stellte.

Marie-Therese Sporer schied im ersten Durchgang nach wenigen Toren aus. Auch Lisa Hörhager, die mit Startnummer 55 an den Start ging, kam nicht ins Ziel. Natalie Falch sah bei ihrem Weltcup-Debüt ebenfalls nicht das Ziel, sie schied wie ihre beiden Teamkolleginnen bereits im ersten Lauf früh aus.