Gianluca Valli
AP/Luca Bruno
Chronik

Italiens Fußball trauert um Starstürmer Vialli

Der italienische Fußball trauert um den früheren Nationalspieler Gianluca Vialli. Der ehemalige Stürmer starb am Freitag im Alter von 58 Jahren, wie die Familie in einer Mitteilung bekanntgab. Vialli war zuletzt Delegationsleiter der Nationalmannschaft und damit Assistent von Teamchef Roberto Mancini. Die beiden ehemaligen Teamkollegen hatten Italien 2021 zum Europameistertitel geführt.

Bei Vialli war vor einigen Jahren Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden, im vergangenen Jahr kehrte die Krankheit zurück. Mitte Dezember hatte er bekanntgegeben, seine Aufgaben im Verband wegen seiner Krebsbehandlung vorerst ruhen zu lassen. Gut drei Wochen später starb er nun. Zutiefst erschüttert über das Ableben zeigte sich Mancini: „Wir hatten eine Beziehung, die weit über Freundschaft hinausgeht. Er war wie ein Bruder für mich.“

Vialli war bei Cremonese groß geworden und hatte seine größten Erfolge bei Sampdoria Genua (Meister 1991, Sieg im Europacup der Cupsieger 1990), Juventus Turin (Sieg Champions League 1996, UEFA-Cup 1993 und Meister 1995) sowie Chelsea (Cupsieger 1997, Europacup der Cupsieger 1998) gefeiert. Nach seinem Rücktritt als Spieler blieb Vialli in England und trainierte Chelsea und Watford.

Gianluca Vialli, 1996
AP/Mauro Pilone
Im Dress von Juventus Turin feierte Gianluca Vialli die größten Erfolge auf Clubebene

Juventus würdigte Vialli als „Champion, Legende und großartigen Menschen. Ein Teil von uns und unserer Geschichte.“ „Du hast uns viel gegeben, wir haben dir viel gegeben: Ja, es war Liebe, gegenseitig, unendlich. Eine Liebe, die nicht sterben wird, heute, mit dir. Wir werden dich weiter lieben und verehren“, schrieb Sampdoria in einem emotionalen Statement.

Dritter mit Italien bei Heim-WM 1990

In der italienischen Nationalmannschaft erzielte er zwischen 1985 und 1992 in 59 Länderspielen 16 Tore. Bei der Heim-WM 1990 wurde er mit der „Squadra Azzurra“ Dritter. „Wir werden deine Tore nicht vergessen, deine legendären Fallrückzieher, die Freude und die Emotionen, die du der gesamten Nation in der Umarmung mit Mancini nach dem Gewinn des EM-Titels geschenkt hast“, sagte Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni. „Aber wir werden vor allem den Menschen nicht vergessen.“

„Ich bin zutiefst traurig“, sagte der Chef des italienischen Fußballverbandes (FIGC), Gabriele Gravina, in einer Mitteilung am Freitag. „Ich habe bis zuletzt gehofft, dass er ein weiteres Wunder vollbringen könnte. Doch mich tröstet die Gewissheit, dass das, was er für den italienischen Fußball und das blaue Trikot getan hat, nie vergessen sein wird“, ergänzte der Verbandspräsident. Am kommenden Spieltag hat die FIGC eine Schweigeminute vor allen Spielen der Serie A angeordnet.