Ski alpin

Grenier beschert Kanada Sensationssieg

Valerie Grenier hat den kanadischen Technikerinnen am Samstag einen sensationellen, weil seltenen Sieg in einem Riesentorlauf beschert. Die 26-Jährige raste im ersten von zwei Rennen in Kranjska Gora nicht nur zu ihrem ersten Weltcup-Sieg, sondern bescherte Kanada den ersten Erfolg in dieser Disziplin seit 49 Jahren. Grenier setzte sich mit zweimal Laufbestzeit vor der Italienerin Marta Bassino und Petra Vlhova aus der Slowakei durch. Als beste Österreicherin kam Franziska Gritsch als Zwölfte in die Wertung.

Grenier, die vor dem Jahreswechsel bereits mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang des zweiten Riesentorlaufs auf dem Semmering aufgezeigt hatte, verteidigte in der Entscheidung souverän ihre Führung und setzte sich 0,37 Sek. vor Bassino durch. Mit nur drei Hundertstel Rückstand auf die Italienerin, die sich von Platz vier noch zum siebenten Mal in Folge auf ein RTL-Podest katapultierte, komplettierte Slalom-Olympiasiegerin Vlhova das Siegerfoto der besten drei. „Ich habe das Gefühl, das jetzt endlich alles zusammenpasst und ich mein bestes Skifahren zeige“, freute sich Grenier, die 2019 von multiplen Brüchen im rechten Bein zurückgeworfen worden war.

Für Kanada war der Erfolg Greniers ein fast schon historischer Sieg. Denn zuletzt hatte Kathy Kreiner 1974 einen Riesentorlauf für die Nordamerikanerinnen gewonnen. Die RTL-Olympiasiegerin von 1976 in Innsbruck hatte damals als 16-Jährige in Pfronten ihren ersten und einzigen Weltcup-Sieg gefeiert. Grenier, die vor ihrem Erfolg zwei vierte Plätze als Topergebnisse zu Buche stehen hatte, kann bereits am Sonntag (9.30 bzw. 12.30 Uhr live in ORF1, Übertragungsbeginn 9.15 bzw. 12.15 Uhr) nachlegen.

Grenier beschert Kanada Sensationssieg

Valerie Grenier hat den kanadischen Technikerinnen am Samstag einen sensationellen, weil seltenen Sieg in einem Riesentorlauf beschert. Die 26-Jährige raste im ersten von zwei Rennen in Kranjska Gora nicht nur zu ihrem ersten Weltcup-Sieg, sondern bescherte Kanada den ersten Erfolg in dieser Disziplin seit 49 Jahren. Grenier setzte sich mit zweimal Laufbestzeit vor der Italienerin Marta Bassino und Petra Vlhova aus der Slowakei durch. Als beste Österreicherin kam Franziska Gritsch als Zwölfte in die Wertung.

Apropos historisch: US-Star Mikaela Shiffrin musste die Einstellung des Rekordes ihrer Landsfrau Lindsey Vonn von 82 Weltcup-Siegen ebenfalls verschieben. Die 27-Jährige, die mit fünf Erfolgen en suite nach Kranjska Gora gereist war, landete diesmal ex aequo mit der Französin Coralie Frasse-Sombet nur auf dem sechsten Platz. Der Rückstand auf Siegerin Grenier betrug am Ende 1,33 Sekunden.

1. Valerie Grenier (CAN)
2. Marta Bassino (ITA)
3. Petra Vlhova (SVK)

Gritsch verbessert sich

Die Österreicherinnen spielten im Kampf um die Spitzenplätze in einem Riesentorlauf einmal mehr nur eine Nebenrolle. Als beste ÖSV-Läuferin kam Gritsch mit 2,06 Sek. Rückstand als Zwölfte in die Wertung. Die Tirolerin machte allerdings in der Entscheidung sechs Plätze gut. Auch Riccarda Haaser verbesserte sich gleich um sieben Ränge und kam am Ende als 14. (+2,18 Sek.) in die Wertung. Stephanie Brunner landete auf dem 18. Platz (+2,57) und Katharina Liensberger, nach dem ersten Lauf als 16. noch beste Österreicherin, fiel nach fehlerhafter Fahrt in der Entscheidung auf den 21. Rang (+2,81) zurück.

Nina Astner, die sich mit Nummer 52 als 30. das letzte Finalticket geschnappt hatte, durfte sich dahinter über eine Premiere freuen. Die 22-jährige Tirolerin holte als 26. (+3,47) erstmals in ihrer Karriere Weltcup-Punkte. Astner gelang dabei auch ein kleiner Prestigeerfolg, denn sie ließ mit einer beherzten Fahrt mit Startnummer eins im zweiten Lauf etwa ihre routinierte Teamkollegin Siebenhofer, die als 29. das Klassement abschloss, um 92 Hundertstelsekunden hinter sich.

Gritsch wird beste Österreicherin

Die Tirolerin sah zwar im Ziel nicht den Einser aufleuchten, verbesserte sich mit ihrer Fahrt aber um sechs Plätze auf den zwölften Rang

„Schritt für Schritt“ als ÖSV-Devise

Fünf von elf gestarteten Österreicherinnen waren im zweiten Durchgang überhaupt nur Zuschauerinnen gewesen. Denn Katharina Truppe, Elisabeth Kappaurer, Elisa Mörzinger und Katharina Huber hatten allesamt die Entscheidung der besten 30 im ersten von zwei Rennen in Kranjska Gora verpasst. Julia Scheib war zudem im ersten Durchgang ausgefallen. Am Sonntag haben die Österreicherinnen die nächste Chance, um in einem Riesentorlauf im Weltcup für positive Schlagzeilen zu sorgen.

Die Österreicherinnen gaben sich trotz des neuerlich durchwachsenen Ergebnisses jedenfalls weiter kämpferisch. „Ich denke Schritt für Schritt. Es waren auch heute wieder ein paar positive Sachen dabei. Im ersten und zweiten Durchgang war der Mittelteil recht gut“, sagte Gritsch nach ihrem besten Saisonergebnis in einem Riesentorlauf im ORF-Interview, „für mich heißt es einmal, den Lauf von oben bis unten durchzuziehen und das zweimal. Jetzt gilt es das Rennen gut zu analysieren und morgen ist dann die nächste Chance.“

Ähnlich sah es auch Haaser: „Ich habe mich im zweiten Lauf deutlich wohler gefühlt. Ich hatte ab und zu bisschen ein Linienproblem gehabt und konnte den Ski nicht ganz auf Zug halten. Alles in allem war es sicher besser als der erste Lauf“, sagte die Tirolerin. Im zweiten Rennen am Sonntag soll die Situation bereits zur Halbzeit deutlich besser ausschauen: „Morgen muss ich schauen, dass ich meine Sachen beisammen habe und eine bessere Ausgangsposition herausfahre.“ Liensberger hakte das erste Rennen schnell ab: „Ich wollte voll am Limit fahren, es hat mich aber von der Optimallinie abgetrieben, das summiert sich herunter. Weitermachen und besser machen.“

Erster Durchgang gibt Cheftrainer Rätsel auf

Damen-Cheftrainer Thomas Trinker ortete das Problem seiner Läuferinnen im ersten Durchgang. „Der zweite Durchgang war okay, die Frage ist, warum wir im ersten immer so langsam fahren. Da sind sie bei Weitem nicht auf dieser Linie, die es braucht, damit man halbwegs dabei ist. Ich würde sagen, im ersten sind wir im Schnitt um eine Sekunde zu langsam. Sie fahren einen weiten Weg, da sind wir ein bisschen blockiert“, analysierte der Rennsportleiter der ÖSV-Frauen.

Trinker sah in Gritsch und Astner zwei Lichtblicke und gab sich schon im Hinblick auf das Sonntag-Rennen zuversichtlich: „Das Potenzial der Mädels sehe ich, das ist schon da. Das Wichtigste ist, jetzt die Nerven nicht zu verlieren, kontinuierlich dranzubleiben und zu schauen, dass wir uns entwickeln. Diese Sekunde sollten wir fähig sein, dass wir das schnell abstellen. Top Sieben ist, was wahrscheinlich möglich ist.“