Ski alpin

Vlhova lässt Shiffrin in Flachau hinter sich

Petra Vlhova hat am Dienstag den Nachtslalom in Flachau gewonnen und ihren ersten Sieg in dieser Saison gefeiert. Die Slowakin verhinderte damit einen neuen Rekord von Mikaela Shiffrin, der US-Superstar wurde mit 0,43 Sekunden Rückstand Zweite und muss auf den 83. Weltcup-Sieg noch warten. Dritte wurde die Deutsche Lena Dürr (+0,85), Katharina Liensberger schaffte mit dem sechsten Platz ihr zweitbestes Resultat in dieser Saison.

Im Slalom war es Liensbergers bestes Ergebnis, denn der fünfte Platz in Killington gelang in einem Riesentorlauf. Auf das Podest fehlten der Vorarlbergerin, die zwei Plätze gegenüber dem ersten Lauf gutmachte, allerdings 1,77 Sekunden. Katharina Truppe bremste nach einem sehr guten zweiten Lauf ein Fehler auf der letzten Welle, sie wurde Zwölfte. Katharina Huber (16.) und Franziska Gritsch (20.) holten auch Punkte.

Für Vlhova war es der 27. Weltcup-Sieg, der 18. im Slalom und der dritte in Flachau. Die 27-Jährige profitierte im ersten Lauf auch von der Kurssetzung ihres Trainers Mauro Pini, zeigte aber dann im zweiten Durchgang ihre Klasse und baute ihren Vorsprung auf Shiffrin von 17 auf 43 Hundertstelsekunden aus. Auf dem Weg zu ihrem ersten Podestplatz fädelte der kroatische Teenager Zrinka Ljutic (18) ein, diesen Rang schnappte sich die Deutsche Dürr mit Laufbestzeit.

Shiffrin muss sich mit Rang zwei begnügen

Der US-Superstar wird dieses Mal Zweiter.

Nach dem Spektakel auf der Hermann-Maier-Piste bleibt der Weltcup der Damen in Österreich, am Wochenende geht es mit Speed-Rennen in St. Anton weiter. Am Samstag (11.00 Uhr) steht eine Abfahrt auf dem Programm, am Sonntag (11.30 Uhr, jeweils live in ORF1) ein Super-G.

Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova und Lena Dürr
APA/Barbara Gindl
Ein glückliches Trio in Flachau: Shiffrin und Dürr flankierten die Siegerin Vlhova

Vlhova zeigte sich vor 13.200 Fans über ihren ersten Saisonerfolg erleichtert und hatte bei der Siegerehrung Tränen in den Augen. „Ich fühle mich fantastisch und bin sehr glücklich. Es hat mir etwas gefehlt in dieser Saison, habe immer Fehler gemacht und war knapp dran. Wir haben weiter daran gearbeitet“, sagte die Slowakin, die sich über ein Preisgeld von 66.000 Euro freuen durfte, im ORF-Interview.

„Mikaela zu schlagen ist was Großes“

„Es ist was Spezielles, dass es mir vor dieser Kulisse mit vielen Fans aus der Slowakei gelingt. Mikaela in dieser Saison zu schlagen ist besonders, sie macht keine Fehler. Wenn man sie schlägt, ist das was Großes. Ich habe es in zwei Läufen durchgezogen und verdient gewonnen“, so Vlhova, die nun bei acht Podestplätzen heuer hält.

1. Petra Vlhova (SVK)
2. Mikaela Shiffrin (USA)
3. Lena Dürr (GER)

Shiffrin konnte mit dem zweiten Platz leben, zumal sie gesundheitlich angeschlagen war. „Ich fühle mich nicht so gut, aber das ist nach dieser intensiven Serie an Rennen nicht überraschend. Petra ist toll gefahren, sie verdient den Sieg. Ich bin Zweite, fühle mich nicht wohl, aber es war eine tolle Show“, so Shiffrin, die beim 30-jährigen Weltcup-Jubiläum in Flachau ihren fünften Sieg verpasste. „Es war schwierig heute, auf Topniveau zu performen. Es ist gut zu wissen, dass ich Zweite sein kann, obwohl ich nicht fit bin. Jetzt werde ich ein wenig Pause machen und freue mich auf Cortina.“

Dürr, die schon am Semmering Dritte geworden war, freute sich über einen „wunderbaren“ Abend. „Es ist unglaublich cool. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach nur glücklich. Ich bin stolz auf das ganze Team. Das ist eine geniale Leistung von uns allen. Drei unter den Top Ten. Das ist publikumstechnisch wohl das beste Rennen für uns. Das macht richtig Spaß, brutale Stimmung“, so die 31-Jährige.

Liensberger zufrieden, Truppe im Pech

Nach schwierigen Wochen für die ÖSV-Technikdamen konnte sich Liensberger über den sechsten Platz besonders freuen. „Der geht in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass Stabilität reinkommt, auf die ich aufbauen kann. Natürlich wäre ich lieber bei der Siegerehrung dabei, aber wir müssen jetzt kleine Schritte machen“, so Liensberger. „Jetzt müssen wir alle an uns arbeiten. Es war nicht so leicht, die Kritik auszublenden. Wir wissen, dass es nicht leicht ist, aber wir müssen weiterschauen und wir haben alle Schritte gesetzt, um wieder weiter nach vorne zu kommen. Und ich freue mich, wenn uns das gelingt.“

Liensberger holt sechsten Platz

Die Vorarlbergerin schafft ihr zweitbestes Weltcup-Resultat in dieser Saison.

Truppe war im zweiten Lauf fast 0,8 Sekunden voran, am Ende kostete ein Fehler bei der letzten Welle aber viel Zeit. „Ich bin lieber schnell und mache einen groben Patzer oder scheide aus, bevor ich noch einmal so etwas erlebe wie in Kranjska Gora (nicht für zweiten Durchgang qualifiziert, Anm.). Es war seit Langem wieder einmal ein gutes Skifahren.“ Huber stellte im Mittelteil kurz quer und büßte Zeit ein, sie habe aber gespürt, „dass der Ski wieder fährt, das gibt mir auf alle Fälle Mut für die Aufgaben. Ich nehme die positiven Dinge mit.“

Zwei Wochen Pause für Technikerinnen

Die weiteren ÖSV-Läuferinnen schafften vor heimischer Kulisse nicht den Sprung in den zweiten Durchgang. Marie-Therese Sporer musste sich mit Platz 36 zufriedengeben, nicht ins Ziel gekommen waren Lisa Hörhager, Valentina Pfurtscheller und Sophia Waldauf. Die Technikerinnen haben bis zum Riesentorlauf am 24. Jänner auf dem Kronplatz zwei Wochen Zeit, um vor der Weltmeisterschaft in Courchevel/Meribel (6. bis 19. Februar) an den Schrauben zu drehen.