Nach Angaben von US-Medien gab es in der Geschichte der NFL-Play-offs erst zwei Spiele mit einem größeren noch aufgeholten Rückstand. Die Entscheidung brachte ein Field Goal bei auslaufender Uhr. Jaguars-Quarterback Trevor Lawrence, dem in der ersten Hälfte noch vier Interceptions unterlaufen waren, konterte mit vier Touchdowns und einer selbst erlaufenen Two-Point-Conversion.
Bei Jacksonville war die Freude über den Comeback-Sieg groß. „Du könntest kein verrückteres Drehbuch schreiben. In der Kabine haben wir schon gesagt, das ist ein bisschen wie unsere Saison läuft, wir sind nie ganz raus aus dem Kampf“, sagte Lawrence.
„Ich hatte Fehlpässe in der ersten Halbzeit, wir haben offensiv nicht gut ausgesehen, aber wir haben einfach weiter aneinander geglaubt“, sagte er bei NBC. „Ein Play-off-Spiel, 27 Punkte hinten, wir sind in diesen Spielen immer angezählt, aber das juckt uns nicht. Wir lieben es.“
„Ich hatte keine Wahl“
Die Jaguars hatten in den beiden vorausgehenden Spielzeiten mit insgesamt nur vier Siegen jeweils eine so schlechte Bilanz, dass sie im Draft den ersten Pick hatten, der dem schwächsten Team der Vorsaison zusteht. 2021 holten die Jaguars Quarterback Lawrence nach Florida.
„Ich hatte keine Wahl. Wenn du dich aus diesem Loch befreien willst, musst du viele Punkte machen“, sagte Lawrence über seine vier Fehlpässe. „Ich wollte nicht der Grund sein, dass diese Jungs hier heute verlieren.“ Auf wen die Jaguars in der zweiten Play-off-Runde treffen, entscheidet sich in den weiteren Duellen der Wildcard-Runde.
Purdy weiter ungeschlagen
Weniger dramatisch verlief die Partie in Santa Clara. Im zweiten Play-off-Spiel am Samstag führte Quarterback Brock Purdy die San Francisco 49ers nach anfänglichen Schwierigkeiten schließlich zu einem souveränen 41:23-Sieg über die Seattle Seahawks, die zur Pause noch überraschend mit 17:16 geführt hatten.
Purdy, der als letzter Spieler im NFL-Draft 2022 gewählt worden war und deshalb den Spitznamen „Mr. Irrelevant“ trägt, warf drei Touchdowns, lief selbst zu einem vierten und feierte damit seinen sechsten Sieg in Folge, seit er den verletzten Jimmy Garoppolo bei den 49ers als Spielmacher ersetzte. Die starke 49ers-Defense nahm Seattle zudem zweimal den Ball ab. „Wenn unser Angriff und unsere Verteidigung ihr Ding machen, sind wir nur schwer zu bezwingen“, sagte „Rookie“ Purdy zu ESPN.