Ansicht von Sankt Anton am Arlberg
GEPA/Patrick Steiner
Ski alpin

„Cool bleiben“ als Devise für Junioren-WM

Nicht in der Favoritenrolle, aber durchaus mit Medaillenhoffnungen wird Österreichs 16-köpfige Mannschaft (sechs Damen, zehn Herren) die alpine Junioren-WM in St. Anton am Arlberg vor Heimpublikum in Angriff nehmen. Erste Bewerbe sind die Abfahrten am Donnerstag, auf dem Programm stehen bis 25. Jänner elf Medaillenentscheidungen. Bis auf das Parallel-Team-Event, das in Lech/Zürs ausgetragen wird, sind alle Rennen live in ORF Sport + zu sehen.

Vor einem Jahr in Panorama gewann Magdalena Egger drei Goldmedaillen (Abfahrt, Super-G, Riesentorlauf) und zwei Silbermedaillen (Team-Bewerb, Kombination), dazu kam Riesentorlauf-Bronze durch Lukas Passrugger und Super-G-Bronze durch Victoria Olivier. Mit Olivier und Amanda Salzgeber (beide verletzt) fallen zwei potenzielle Medaillenanwärterinnen in gleich mehreren Disziplinen für die diesjährige WM aus, Egger ist aufgrund des Alters kein Thema mehr.

„Das Können ist vorhanden. Schauen wir, dass wir cool bleiben und das zeigen, was wir können. Dann sind sehr wohl Medaillen drinnen“, sagte Jürgen Kriechbaum, der Sportliche Leiter im Österreichischen Skiverband (ÖSV) für den alpinen Nachwuchs. Gute Möglichkeiten sieht er im Speed-Bereich und im Slalom der Burschen. Im Technikbereich bei den Mädchen sei die internationale Konkurrenz sehr dicht, da seien einige schon im Weltcup vorne zu finden.

Jürgen Kriechbaum
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ÖSV-Nachwuchschef Jürgen Kriechbaum glaubt an die Medaillenchancen seiner Juniorinnen und Junioren

Strecke als Herausforderung

Die Titelkämpfe der 16- bis 21-Jährigen – mit Niklas Skaardal ist für Österreich u. a. der Sohn des ehemaligen norwegischen Rennläufers und Ex-FIS-Chefrenndirektors Atle Skaardal sowie von Karin Köllerer dabei – werden für viele zur großen Herausforderung, finden sie doch auf einer schwierigen Strecke statt.

„Man muss sich einerseits an der Spitze orientieren, aber auch an jenen, die noch nicht so gut sind. Man muss von der Schwierigkeit des Hanges die richtige Mischung finden, eine gute Kurssetzung finden“, sagte Kriechbaum.

Denn bei einer Junioren-WM sei der Niveauunterschied bei den Teilnehmern sehr groß. „Da hast du Läuferinnen, die im Weltcup Topplätze fahren, und welche, die noch nicht einmal richtig Europacup gefahren sind.“

Junioren-WM in St. Anton

In St. Anton findet die alpine Junioren-WM statt mit mehr als 500 Skirennläuferinnen und Skirennläufern aus 50 Nationen. Am Dienstag wurde die WM offiziell eröffnet.

ÖSV-Talentepool überschaubar

Österreichs Talentepool habe sich über die Jahrzehnte betrachtet zahlenmäßig kaum verändert. „Der Pool war nie besonders groß in Österreich. Wir hatten Mitte der 90er bei den Burschen 45 pro Jahrgang, die FIS-Punkte hatten, jetzt ist das ähnlich. In Italien ist der Talentepool vier- oder fünffach so groß. Trotzdem bringen wir viele in die Weltspitze, das ist die gute Arbeit des Verbandes. Wenn Italien so arbeiten würde, würden die alles in Grund und Boden fahren.“

Verändert habe sich in den vergangenen Jahren aber, dass es aufgrund der Änderung des FIS-Punktesystems schwieriger geworden sei, den Sprung in den Europacup zu schaffen. Die internationale Konkurrenz sei stärker geworden. Auch verändert hat sich laut Kriechbaum, „dass man nicht mehr so einfach mit einem breiten Spektrum an Disziplinen in den Weltcup kommt. Die Spezialisierung ist manchmal notwendig.“

Programm der Junioren-WM in St. Anton

  • Donnerstag, 19. Jänner: Abfahrt Juniorinnen (10.30 Uhr), Abfahrt Junioren (11.30 Uhr)
  • Freitag, 20. Jänner: Super-G Juniorinnen (9.30 Uhr), Super-G Junioren (10.45 Uhr), Kombi-Slalom Juniorinnen (13.30 Uhr), Kombi-Slalom Junioren (14.15 Uhr)
  • Samstag, 21. Jänner: Riesentorlauf Juniorinnen (9.30 und 13.00 Uhr)
  • Sonntag, 22. Jänner: Riesentorlauf Junioren (9.30 und 13.00 Uhr)
  • Montag, 23. Jänner: Mixed-Teambewerb (16.00 Uhr) in Lech/Zürs
  • Dienstag, 24. Jänner: Slalom Juniorinnen (9.30 und 13.00 Uhr)
  • Mittwoch, 25. Jänner: Slalom Junioren (9.30 und 13.00 Uhr)

Alle Bewerbe außer Team werden live in ORF Sport + übertragen.