Der spanische Tennisspieler Rafael Nadal
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Australian Open

Nadal muss gleich zum Auftakt kämpfen

Rafael Nadal hat bei den Australian Open zum Auftakt mehr Mühe als gewünscht gehabt. Der spanische Titelverteidiger stand am Montag beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne gegen den Briten Jack Draper, die Nummer 38 der Welt, bei seinem 7:5 2:6 6:4 6:1-Erfolg 3:41 Stunden auf dem Platz.

Als nächste Hürde wartet auf Nadal der US-Amerikaner Mackenzie McDonald, der seinen Landsmann Brandon Nakashima in fünf Sätzen niederrang. „Wenn man alle Umstände der vergangenen sechs Monate einbezieht, war es ein guter Start“, sagte der Major-Rekordsieger, der zuletzt immer wieder mit Verletzungsproblemen und dem fehlenden Spielrhythmus zu kämpfen hatte.

Der 36-Jährige ist nach dem Verzicht seines verletzten Landsmannes Carlos Alcaraz der topgesetzte Spieler des Hauptfeldes bei den Männern, beim Mixed-Turnier United Cup hatte er seine beiden Partien rund um den Jahreswechsel in Sydney verloren.

Der 21-jährige Draper hielt lange sehr gut dagegen, holte im dritten Satz auch noch einen 1:4-Rückstand auf, stand danach aber auch aufgrund von körperlichen Problemen in der Rod Laver Arena auf verlorenem Posten. Nadals nächster Gegner McDonald musste noch härter kämpfen, er behielt gegen Nakashima erst nach 4:47 Stunden mit 7:6 (7/5) 7:6 (7/1) 1:6 6:7 (10/12) 6:4 die Oberhand.

Medwedew und Tsitsipas ohne Satzverlust

Daniil Medwedew startete hingegen souverän in die Australian Open. Der an Nummer sieben gesetzte Russe benötigte gegen den US-Amerikaner Marcos Giron nur 96 Minuten für einen klaren 6:0 6:1 6:2-Sieg. „Marcos ist ein harter Gegner. Ihn mit diesem Ergebnis in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers zu schlagen ist großartig“, sagte Medwedew nach dem Match. Der 26-Jährige peilt in Melbourne seine dritte Finalteilnahme in Folge an: 2021 und 2022 verlor er die Endspiele gegen Novak Djokovic beziehungsweise Rafael Nadal.

Der russische Tennisspieler Daniil Medwedew
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Medwedew zog im Eiltempo in die zweite Runde ein

Auch Stefanos Tsitsipas blieb ohne Satzverlust, hatte beim 6:3 6:4 7:6 (8/6) gegen den Franzosen Quentin Halys aber deutlich mehr Mühe. Im dritten Satz musste sich der Weltranglistenvierte mehrmals zurückkämpfen, darunter beim Stand von 5:6 zuerst drei in Folge und insgesamt vier Satzbälle abwehren. Auch im Tiebreak lag er schnell 0:3 zurück, verwertete dann aber den zweiten Matchball zum 8:6.

„Im dritten Satz hat er richtig stark gespielt, und ich habe meinen Rhythmus beim Aufschlag etwas verloren. Am Ende hat es mein großer Kampfgeist gerichtet, ich habe nie aufgegeben. Der Sieg war gut für den Kopf“, resümierte Tsitsipas.

Felix Auger-Aliassime, die Nummer sechs des Turniers, benötigte wie Nadal vier Sätze und ließ dabei im kanadischen Duell mit seinem Landsmann Vasek Pospisil einen kapitalen Fehlstart hinter sich. Nach einem 1:6 holte sich der Favorit die kommenden beiden Durchgänge im Tiebreak (7/4 7/3) und den letzten mit 6:3.

Kyrgios sagt kurzfristig ab

Gleich am ersten Tag verlor das Turnier auch einen prominenten Spieler. Wimbledon-Finalist Nick Kyrgios sagte seine Teilnahme beim Heimturnier kurzfristig wegen Knieproblemen ab. „Das ist einfach brutal“, sagte der Australier. „Das ist das wichtigste Turnier, aber so ist das Leben. Verletzungen gehören zum Sport dazu.“ Bei der Meniskusverletzung handelt es sich laut Aussage seines Physiotherapeuten aber nicht um etwas sehr Ernstes. „Wir wollten ihn vor einer weiteren Verletzung oder einer Verschlimmerung der Verletzung bewahren“, sagte er. Kyrgios werde daher nicht in Melbourne antreten und sich nun einer Arthroskopie unterziehen.

Der australische Tennispieler Nick Kyrgios
AP/Mark Baker
Für den Lokalmatador war schon vor dem ersten Auftritt Schluss

Der als Nummer 19 gesetzte Kyrgios hätte am Dienstag gegen den Russen Roman Safiullin sein Erstrundenmatch bestreiten sollen. Der hochtalentierte, aber auch oft launische Australier galt als einer der großen Werbeträger für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. „Ich bezweifle überhaupt nicht, dass ich wieder zurück zu alter Stärke finden werde“, sagte Kyrgios. Von seinem Verzicht profitiert der US-Amerikaner Denis Kudla, der als Lucky Loser der Qualifikation ins Hauptfeld nachrückt.

Coric in drei Sätzen gescheitert

Für einen weiteren Gesetzten kam das Aus auf dem Platz: Der Kroate Borna Coric, die Nummer 21 des Turniers, war beim 3:6 3:6 3:6 gegen den Tschechen Jiri Lehecka ziemlich chancenlos. Ausgeschieden ist mit Stan Wawrinka auch der Melbourne-Champion von 2014. Der Schweizer scheiterte gegen den Slowaken Alex Molcan mit 7:6 (7/3) 3:6 6:1 6:7 (2/7) 4:6.

Für einen historischen Erfolg sorgte Shang Juncheng. Der 17-Jährige überstand als erster Chinese bei den Australian Open in der offenen Ära die erste Runde. Bei seinem Grand-Slam-Debüt gewann der jüngste Spieler im laufenden Bewerb gegen den Deutschen Oscar Otte mit 6:2 6:4 6:7 (2/7) 7:5.

Die polnische Tennisspielerin Iga Swiate
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Die Weltranglistenerste Swiatek gewann ihr Erstrundenduell in zwei Sätzen

Swiatek mit Mühe weiter

Bei den Frauen erreichte Iga Swiatek mit Mühe die nächste Runde. Die polnische Weltranglistenerste setzte sich in zwei Sätzen gegen Jule Niemeier aus Deutschland mit 6:4 7:5 durch. Die als Nummer drei gereihte US-Amerikanerin Jessica Pegula fertigte die Rumänin Jaqueline Cristian mit 6:0 6:1 ab. Im Aufeinandertreffen der beiden einzigen Australian-Open-Siegerinnen im Turnier hatte die auf Position 24 eingestufte Belarussin Victoria Asarenka beim 6:4 7:6 (7/3) gegen die US-Amerikanerin Sofia Kenin das bessere Ende für sich.

Für zwei Gesetzte kam hingegen das Aus. Marie Bouzkova (CZE/25) unterlag der Kanadierin Bianca Andreescu mit 2:6 4:6, und Amanda Anisimova (USA/28) verlor gegen die Ukrainerin Marta Kostjuk mit 3:6 4:6.