Tennisspieler Dominic Thiem (AUT)
AP/Icon Sportswire/Jason Heidrich/Icon Sportswire
Australian Open

Angeschlagener Thiem unterliegt Rublew

Dominic Thiem hat bei den Australian Open am Dienstag einen couragierten Auftritt hingelegt, musste sich aber in der ersten Runde dem als Nummer fünf gesetzten Russen Andrej Rublew nach 2:10 Stunden Spielzeit mit 3:6 4:6 2:6 geschlagen geben. Thiem begann stark und war lange auf Augenhöhe, ab Mitte des zweiten Satzes machten ihm aber körperliche Probleme immer mehr zu schaffen.

Die Erwartungen waren nach den Ergebnissen der letzten Zeit nicht allzu hoch gewesen, doch der mit einer Wildcard spielende Niederösterreicher zeigte bei seinem neunten Start in Melbourne von Beginn an starke Schläge und ließ im Duell zwischen den aktuellen Nummern sechs und 98 bei 30 Grad im Schatten vorerst keinen Unterschied erkennen.

Das Publikum bekam in der John Cain Arena, der zweitgrößten in Melbourne, vom ersten Ballwechsel an Spitzentennis zu sehen. Im achten Game gab es dann nach ein paar sehr starken Returns von Rublew die ersten Breakbälle der Partie, der Russe nützte den zweiten zur 5:3-Führung. Damit war der erste Satz nach 38 Minuten entschieden.

Thiem bei Australian Open ausgeschieden

Dominic Thiem hat bei den Australian Open am Dienstag einen couragierten Auftritt hingelegt, musste sich aber in der ersten Runde dem als Nummer fünf gesetzten Russen Andrej Rublew geschlagen geben.

Thiem blieb aber dran und holte sich im zweiten Game des zweiten Durchgangs zwei Breakbälle, die er jedoch beide nicht verwerten konnte. Bei zunehmender Hitze ließen dann zwei nicht ideale Stoppbälle Thiem zusätzlich ins Schwitzen kommen, mit vier Punkten in Folge sicherte er sich aber das Aufschlaggame doch noch. Auch in der Folge hatte der 29-Jährige allerdings bei eigenem Service mehr zu tun als sein vier Jahre jüngerer Gegner.

Medizinische Auszeit im zweiten Satz

Der Aufschlag kam nicht mehr so gut wie zu Beginn und erneut sah sich Thiem mit zwei Breakbällen gegen sich konfrontiert. Nach Abwehr beider musste der Niederösterreicher dann eine medizinische Auszeit nehmen, da er Probleme in der Rippengegend bekommen hatte. „Ich habe versucht, den Ball weiter links zu werfen beim Aufschlag – weil die Sonne schlecht gestanden ist“, erklärte Thiem, nach dem Match, wie es zu der Blessur gekommen war. „Da habe ich es mir ein bisschen gezerrt, und dann habe ich nicht mehr gescheit servieren können, und dann wird es natürlich sehr, sehr schwer gegen einen Gegner wie Rublew.“

Dominic Thiem wird während des Spiels von einem Physiotherapeut behandelt
Reuters/Carl Recine
Die aufgetretenen Probleme ließen sich während der Partie nicht wieder „einrenken“

Auch beim nächsten Servicegame waren Thiem die Probleme anzumerken, doch auch Rublew wusste offenbar nicht, wie er mit den neuen Umständen umgehen sollte. Obwohl Thiem mit dem Service eher nur das Spiel eröffnen konnte, anstatt damit zu punkten, holte er sich die 4:3-Führung. Denn auch beim Russen ging die Dynamik in dieser Phase etwas verloren, das Feuer des ersten Satzes war auf beiden Seiten nicht mehr zu sehen. Im neunten Game hieß es rasch 0:40 aus Sicht des Niederösterreichers, drei Punkte in Folge brachten ihn aber zurück ins Game. Die vierte Chance verwertete Rublew dann aber und holte sich erneut spät im Satz das Break und gleich danach die 2:0-Satzführung.

Rasches Ende und frühes Aus

Der dritte Durchgang begann so, wie der zweite geendet hatte: Thiem musste erneut ein 0:40 hinnehmen und konnte alle drei Breakbälle abwehren. Diesmal machte er danach aber auch das Game zur 1:0-Führung. Der Niederösterreicher wirkte aber weiterhin gezeichnet, bewegte sich nicht mehr so gut wie zu Beginn und musste prompt sein nächstes Aufschlaggame abgeben.

Damit war die Partie für den Finalisten von vor drei Jahren gelaufen, gegen die Nummer sechs der Welt war in seiner Verfassung nichts zu holen. „Der Fitnesspart, der körperliche Part – das muss zu 100 Prozent passen, vor allem bei Grand-Slam-Turnieren“, sagte Österreichs Nummer eins. „Das war heute leider nicht der Fall.“ Rublew stellte im Head to Head auf 5:2, die letzten fünf Duelle gingen alle an ihn.

„Ich wünsche ihm das Beste“

Der Russe war danach froh, die knifflige Startaufgabe relativ rasch überstanden zu haben. „Es war extrem heiß. Je heißer es ist, desto schwieriger ist es, die richtige Entscheidung zu treffen. Daher bin ich sehr glücklich, dass ich in drei Sätzen durchgekommen bin“, sagte Rublew nach der Partie und zollte Thiem Respekt. „Als ich gesehen habe, dass ich gegen Dominic spiele, war ich nicht sehr glücklich. Ich wünsche ihm das Beste nach seiner langen Verletzungspause.“