Emil Forsberg und Alphonso Davies
Reuters/Annegret Hilse
Fußball

Leipzig bittet Bayern zum Auftakthit

Die deutsche Bundesliga startet nach der verlängerten Winterpause mit einem Schlager in die Frühjahrssaison. Der Dritte RB Leipzig empfängt am Freitag (20.30 Uhr) Spitzenreiter Bayern München zu einem wohl richtungsweisenden Duell. Mit einem Erfolg könnten die Leipziger auf drei Punkte an den Serienmeister herankommen und dem Titelkampf neue Brisanz verleihen.

Aus österreichischer Sicht stehen Konrad Laimer und Marcel Sabitzer im Fokus. Für Laimer könnte das Duell mit den Bayern der Startschuss in das letzte halbe Jahr bei RB Leipzig sein. Der Vertrag des Mittelfeldmotors bei den Sachsen läuft nur noch bis zum Sommer, und ausgerechnet die Münchner arbeiten an der Verpflichtung des 25-Jährigen. Laimer will in den nächsten Wochen Klarheit über seine Zukunft schaffen.

RB-Sportvorstand Max Eberl bewertete die Chancen auf einen Verbleib des Salzburgers jüngst als „extrem gering. Konrad weiß, wie gut er ist und was der Markt gerade hergibt.“ Die Hinrunde lief für Laimer nicht nach Wunsch. Nach einer Verletzung am linken Sprunggelenk musste er sich im September einer Operation unterziehen und daraufhin eine wochenlange Pause einlegen, am Freitag dürfte er sein Pflichtspielcomeback feiern.

Konrad Laimer
IMAGO/Picture Point LE/Gabor Krieg
Laimers Zeit bei Leipzig könnte sich dem Ende nähern

Zunächst lief es für Sabitzer, der nach einer durchwachsenen ersten Spielzeit bei den Bayern zu Saisonbeginn zu den Stammspielern zählte und ambitionierte Leistungen bot, besser. Nach der Rückkehr von Leon Goretzka saß der 28-Jährige aber zumeist wieder auf der Bank. Die Frage, ob in München mit Blick auf eine mögliche Verpflichtung von Laimer auch über die Saison hinaus mit Sabitzer geplant wird, scheint berechtigt zu sein.

Nach leichtem Schwächeln wieder an der Spitze

Sportlich ist beim FC Bayern alles beim Alten. Die Münchner starten von Rang eins aus ins Frühjahr und peilen den elften Meistertitel in Serie an. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Freiburg beträgt vier Punkte, obwohl im Herbst bei Weitem nicht alles rund lief. Zwischenzeitlich blieb der Rekordmeister vier Spiele lang ohne Sieg und hatte einen Rückstand von fünf Zählern auf die Tabellenspitze. Je länger die Saison allerdings lief, desto eher kehrten Selbstverständnis und Dominanz in das Spiel der Münchner zurück.

Nach der 13. Runde wurde auch in der Tabelle die gewohnte Rangordnung wiederhergestellt, seither liegen die Münchner voran. Wettbewerbsübergreifend haben die Bayern keines der letzten 13 Pflichtspiele verloren, zuletzt gab es – erstmals unter Julian Nagelsmann – zehn Erfolge in Serie. Der Bedeutung des Frühjahrsauftakts ist sich der Trainer bewusst. „Leipzig ist ein Konkurrent um die Meisterschaft und seit Ewigkeiten ungeschlagen. Sollten wir nicht gewinnen, wären wir in der Bundesliga wieder unter Zugzwang“, sagte Nagelsmann vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber. Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn rührte die Werbetrommel: „Es ist natürlich gleich ein Kracher, gleich ein absolutes Topspiel.“

Der aktuell einzige Wermutstropfen der Bayern ist die Verletztenliste. Für Torhüter Manuel Neuer ist die Saison nach einem Skiunfall beendet, als Ersatz wurde Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Der Schweizer wird aller Voraussicht nach schon gegen Leipzig für seinen neuen Verein debütieren. Verteidiger Lucas Hernandez verletzte sich bei der WM schwer am Knie, im Niederländer Daley Blind wurde ein Ersatz für den Franzosen gefunden. Der Senegalese Sadio Mane, der die WM aufgrund eines Sehnenrisses verpasste, wird den Münchnern weiterhin fehlen.

Rose und Heimvorteil lassen Leipzig hoffen

Für Leipzig läuft es seit der Verpflichtung von Trainer Marco Rose richtig gut. Anfang September übernahm der gebürtige Leipziger das Ruder, seither verbesserte sich der Club um acht Position auf Rang drei. Zuversichtlich stimmt die Leipziger vor dem Freitag-Spiel sicherlich auch die starke Bilanz im eigenen Stadion. Unter Rose ging RB zu Hause in allen Spielen stets als Sieger vom Platz.

Marco Rose
Reuters/Lisi Niesner
Rose sorgte zuletzt für gute Stimmung bei den Leipzigern

Der Trainer warnte aber vor zu viel Übermut. „Es ist wichtig, dass es keinen klassischen Schlagabtausch gibt, weil dann die Konterstärke und das Tempo der Bayern ins Spiel kommen“, betonte der 46-Jährige. Für einen Sieg brauche es „eine Topleistung, eine mutige Leistung und im richtigen Moment auch ein wenig Glück“. Der zwei Monate lang verletzte Timo Werner könnte von Beginn an stürmen, statt erst als „Joker“ mit seinem Tempo zu kommen. „Bei Timo bin ich sehr zuversichtlich. Er hat das Training in den Beinen und ein Testspiel über 50 Minuten“, sagte Rose.

Allerdings muss Leipzig das Kräftemessen mit den Bayern ohne Topscorer Christopher Nkunku bestreiten. Der Franzose verletzte sich im Vorfeld der WM und wird wohl noch bis Mitte Februar ausfallen. Neben Laimer wird noch ein weiterer österreichischer Internationaler gefragt sein: Xaver Schlager ist bei Rose im Mittelfeld gesetzt. Im letzten Auftritt vor der Winterpause gegen Werder Bremen schrieb der 25-Jährige sogar als Torschütze an.

Deutsche Bundesliga, 16. Runde

Freitag, 20. Jänner:
Leipzig Bayern München 1:1
Samstag, 21. Jänner:
Wolfsburg Freiburg 6:0
Frankfurt Schalke 3:0
Union Berlin Hoffenheim 3:1
Stuttgart Mainz 1:1
Bochum Hertha BSC 3:1
Köln Bremen 7:1
Sonntag, 22. Jänner:
Dortmund Augsburg 4:3
Mönchengladbach Leverkusen 2:3

Tabelle: