„So ist es im Sport. Man sieht, dass die besten Skifahrer der Welt auch Fehler machen können“, meinte Kilde nach dem Rennen. Der Norweger vermied am Beginn des Zielschusses nur knapp einen vermutlich schmerzhaften Sturz in den Zaun und wurde am Ende 16. Odermatt hatte eine Bodenwelle übersehen, sich aber spektakulär gerettet.
Der Schnee sei gut gewesen und er schnell in die Traverse hereingekommen, erklärte Kilde. „Ich bin sehr weit gesprungen, wurde bei der Landung nach hinten gedrückt und hatte dann die Wahl: entweder aufgeben oder 100 Prozent Gas geben. Ich habe 100 Prozent Gas gegeben, und dann war es in der Nähe von richtig scheiße.“ Zum Denken sei Kilde, der sich bereits im Abschlusstraining die Hand angeschlagen und eine Fraktur zugezogen hatte, in seiner brenzligen Situation nicht mehr gekommen, das sei der Instinkt gewesen, der ihm vor dem Netz gerettet habe.
Kilde entgeht Ausfall knapp
Nur mit viel Glück und Können konnte Aleksander Aamodt Kilde einen Sturz vermeiden.
Er stehe zum Glück mit einem intakten Körper im Ziel und bekomme am Samstag eine neue Möglichkeit. Dass er mit der ohnehin schon verletzten rechten Hand in den Schnee gegriffen hatte, verursachte keinen weiteren Schaden. „Das passt schon. Schmerzmittel und Adrenalin ist eine gute Kombi. Ich spüre es jetzt, aber morgen ist das okay.“ Nach den nun zwei Missgeschicken meinte er: „Jetzt bin ich fertig mit diesen Sachen, morgen will ich ein bisschen besser Skifahren und im Ziel mit einem guten Gefühl stehen.“
Kilde kam im Laufe seiner Fahrt immer näher an den vor ihm gestarteten und späteren Sieger Vincent Kriechmayr heran. Das habe er gespürt. „Ich habe oben Fehler gemacht. Das war vielleicht der Grund, weshalb ich in der Traverse so viel Risiko genommen habe. Ich habe gedacht, jetzt muss ich Gas geben. Das war heute ein bisschen zu viel.“
Odermatt muss zweite Abfahrt auslassen
Odermatt hingegen muss nach seiner spektakulären Rettungsaktion um sein Knie bangen. Wie der Schweizer Skiverband am Freitagnachmittag bekanntgab, erlitt der Gesamtweltcup-Führende dabei „einen Schlag im linken Knie“, weitere Untersuchungen werden vorgenommen. Dem Vernehmen nach wird eine Meniskusverletzung nicht ausgeschlossen. Diesbezüglich konnte der Schweizer am Abend aufatmen.
Schrecksekunde bei Odermatt
Der Schweizer Marco Odermatt konnte einen schweren Sturz nur knapp verhindern.
„Das Knie braucht nun eine kleine Pause, und Marco wird Tag für Tag nehmen, um zu sehen, wann er wieder in das Renngeschehen einsteigen kann“, hieß es in einer Verbandsausendung. „Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter“, erklärte Odermatt, der sich als 54. klassierte und rasch aus dem Zielraum humpelte. Sein nächstes Rennen würde am Mittwoch (17.45 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 17.20 Uhr) mit dem Nachtriesentorlauf in Schladming warten.