Julia Schwaiger (AUT)
GEPA/David Geieregger
Biathlon

Österreichs Damen in Staffel so gut wie nie

Im letzten Rennen vor der WM in Oberhof haben die Österreicherinnen am Sonntag für das beste Ergebnis einer rot-weiß-roten Damen-Staffel in der Geschichte gesorgt. Ohne Topathletin Lisa Hauser, die in Hinblick auf die WM-Vorbereitung eine Wettkampfpause einlegte, kam das Quartett Dunja Zdouc, Anna Gandler, Anna Juppe und Julia Schwaiger im Schatten von Sieger Frankreich auf den hervorragenden fünften Rang. Bei den Männern verpassten die Österreicher erneut knapp die Top Ten, der Sieg ging einmal mehr an Norwegen.

Die Französinnen, angeführt von der Gesamtweltcup-Führenden Julia Simon, gewannen mit 45,2 Sekunden Vorsprung auf Schweden, Rang drei ging an Deutschland (+1:16,9 Min.). Dahinter zeigte das österreichische Quartett ohne Frontfrau Hauser eine überragende Leistung. Nur drei Nachlader am Schießstand – nur die Siegerinnen schossen besser – und eine ordentliche Laufleistung in der Loipe sorgten für das beste Saisonergebnis im vierten Staffel-Bewerb.

Zdouc und Gandler waren am Schießstand makellos unterwegs, erst beim Stehendanschlag von Juppe passierten die ersten beiden Fehler. Die 26-Jährige vermied eine Strafrunde und übergab an Schlussläuferin Schwaiger als Vierte in der Nähe der Podestplätze. Die 27-jährige Salzburgerin brauchte stehend eine zusätzliche Patrone, wurde nur noch von der Italienerin Lisa Vittozzi überholt und kam schließlich 1:56,1 Minuten hinter Frankreich ins Ziel.

Biathlondamen in Staffel so gut wie nie

Im letzten Rennen vor der WM in Oberhof haben die Österreicherinnen am Sonntag für das beste Ergebnis einer rot-weiß-roten Damen-Staffel in der Geschichte gesorgt. Ohne Topathletin Lisa Hauser, die in Hinblick auf die WM-Vorbereitung eine Wettkampfpause einlegte, kam das Quartett Dunja Zdouc, Anna Gandler, Anna Juppe und Julia Schwaiger im Schatten von Sieger Frankreich auf den hervorragenden fünften Rang.

„Einfach nur cool“

Bisher war Rang sechs das beste Ergebnis einer ÖSV-Damen-Staffel. „Die drei Mädels vor mir haben einen richtig guten Job gemacht. Ich habe als Schlussläuferin noch nicht so viel Erfahrung und habe mir einfach vorgenommen, nicht zu viel über das Ergebnis nachzudenken. Dass mir mein Rennen so gut gelingt, hätte ich mir selber nicht gedacht, weil die bisherige Saison sehr durchwachsen war. Jetzt ist es einfach nur cool“, erklärte Schwaiger.

Anna Juppe, Anna Gandler, Dunja Zdouc und Julia Schwaiger
GEPA/David Geieregger
Anna Juppe, Anna Gandler, Dunja Zdouc und Julia Schwaiger hatten in Antholz allen Grund zur Freude

Auch Juppe jubelte über das Ergebnis: „Es ist einfach genial, wenn man dank seiner Teamkolleginnen schon von so einer guten Position aus startet und das dann erfolgreich verwalten kann – das ist echt ein Traum.“ Zdouc freute sich über eine Premiere. „Heute habe ich einen persönlichen Rekord aufgestellt, denn ich habe bei allen Rennen einer Wettkampfstation keinen einzigen Fehler geschossen und alle Scheiben abgeräumt“, sagte die 29-Jährige. „Es war wirklich ein hartes Rennen“, erklärte Gandler. „Ich hätte mir ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich heute zweimal die Null schieße. Ich bin so froh und happy.“

Rang elf für ÖSV-Männer

Bei den Männern landeten die Österreicher über 4 x 7,5 km so wie zuletzt in Ruhpolding auf dem elften Platz. David Komatz, Simon Eder, Dominic Unterweger und Patrick Jakob mussten zwar neunmal nachladen, vermieden aber eine Strafrunde. Am Ende betrug der Rückstand auf die Sieger aber 4:46,6 Minuten. Die zehntplatzierten Slowenen waren trotz einer Strafrunde um eine halbe Minute schneller als das österreichische Quartett.

Der Sieg ging erneut an die von Johannes Thingnes Bö angeführten Norweger, die sich mit sechs Nachladern 59 Sekunden vor dem französischen Quartett – das ebenfalls sechs Nachlader zu verzeichnen hatte – sicher durchsetzten. Platz drei ging an Deutschland, das sich bei elf Nachladern mit einer zusätzlichen Strafrunde selbst aus dem Rennen um den Tagessieg nahm.

Der Biathlonweltcup pausiert nun wegen der WM bis Anfang März, wo es in Nove Mesto in Tschechien weitergeht. Das Gros des heimischen Biathlonteams bereitet sich auf die Weltmeisterschaft in den kommenden Tagen in Obertilliach und Hochfilzen vor. Felix Leitner und Harald Lemmerer wollen derweil bei der EM in Lenzerheide Rennpraxis sammeln.

Weltcup in Antholz

Damen-Staffel (4 x 6 km):
1. Frankreich Jeanmonnot, Chevalier-Bouchet, Chevalier, Simon 1:07:21,3 0/2
2. Schweden Persson, Magnusson, H. Öberg, E. Öberg + 45,2 0/8
3. Deutschland Voigt, Schneider, Hettich-Walz, Kebinger 1:16,9 0/10
4. Italien 1:30,4 1/6
5. Österreich Zdouc, Gandler, Juppe, Schwaiger 1:56,1 0/3
6. Norwegen 2:35,4 3/9
7. Schweiz 3:13,2 0/7
8. Kanada 3:42,1 0/6
9. Ukraine 3:49,0 0/6
10. Tschechien 4:12,7 2/13
* Strafrunden/Nachlader
Herren-Staffel (4 x 7,5 km):
1. Norwegen Laegreid, T.Bö, J.T.Bö, Christiansen 1:11:50,2 0/6 *
2. Frankreich Guigonnat, Claude, Jacquelin, Fillon Maillet + 59,0 0/6
3. Deutschland Zobel, Kühn, Doll, Rees 2:17,5 1/11
4. Schweden 2:38,7 1/13
5. Italien 2:47,3 0/7
6. Tschechien 2:51,5 0/10
7. Schweiz 2:55,7 1/13
8. Ukraine 3:52,8 0/8
9. Finnland 4:03,1 3/8
10. Slowenien 4:27,9 1/11
11. Österreich Komatz, Eder, Unterweger, Jakob 4:56,6 0/9
* Strafrunden/Nachlader