Tennisspieler Novak Djokovic (SRB)
Reuters/Jaimi Joy
Australian Open

Djokovic deklassiert letzten Lokalmatador

Novak Djokovic hat bei den Australian Open ohne Probleme das Viertelfinale erreicht. Der als Nummer vier gesetzte Serbe besiegte am Montag souverän in drei Sätzen mit 6:2 6:1 6:2 den Lokalmatador Alex de Minaur, der als letzter Australier in Melbourne noch vertreten war. Als nächster Gegner wartet auf den 35-jährigen Turnierfavoriten Andrej Rublew, der sich nach einem packenden Fünfsatzkrimi mit 6:3 3:6 6:3 4:6 7:6 (11/9) gegen den 19-jährigen dänischen Jungstar Holger Rune durchsetzte.

Djokovic verwandelte nach 2:06 Stunden seinen zweiten Matchball gegen den an Nummer 22 gesetzten Australier. Lokalmatador de Minaur konnte nur in der Anfangsphase dagegenhalten, nach einem Zu-null-Break auf 4:2 und einem weiteren Game ohne Punktverlust für Djokovic zum 5:2 war es eine einseitige Partie. Nach 35 Minuten verwertete Djokovic seinen ersten Satzball. Danach zog er schnell wieder auf 4:0 davon und behielt, diesmal nach 40 Minuten, mit 6:1 die Oberhand.

In dieser Tonart ging es auch im dritten Satz weiter, wo es nach einem Doppelbreak gleich einmal 3:0 stand. Der 23-Jährige konnte bei 1:5 einen Matchball abwehren, danach servierte Djokovic aus. „Ich wollte die Partie unbedingt schnell gewinnen, das war mein Ziel, weil ich mit einigen Umständen kämpfen muss, die gar nichts mit dem Platz zu tun haben“, sagte Djokovic im Siegerinterview.

Djokovic souverän im Viertelfinale

Anders als in den zwei Runden zuvor schien Novak Djokovic seine Oberschenkelblessur im Match gegen den Australier Alex de Minaur deutlich weniger Probleme zu bereiten.

Denn zuvor war über den Fitnesszustand des Serbens viel diskutiert worden. Den Australian-Open-Rekordsieger plagen Probleme am linken Oberschenkel, wegen der er sich in seinem Drittrundenmatch gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow mehrmals behandeln und einige Male mit Schmerzen auf den Court fallen ließ.

Im Achtelfinale gegen de Minaur schien die Verletzung dem Serben allerdings keine Probleme zu bereiten. „Heute hat man es nicht so gemerkt, dass ich Probleme am Oberschenkel habe. Ich habe heute nichts gespürt. Danke an meine Physios, danke an Gott. Das war mein bestes Match bisher in diesem Jahr“, sagte Djokovic im Siegerinterwiew.

Der 21-fache Grand-Slam-Sieger, der im Vorjahr aufgrund seines Verzichts auf eine Impfung gegen das Coronavirus nicht in Melbourne antreten durfte, greift dieses Jahr nach seinem zehnten Titel bei dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Am Mittwoch kämpft der bei den Australian Open seit 25 Spielen unbesiegte Djokovic gegen Rublew um das Halbfinal-Ticket. Es ist erst das vierte Duell der beiden. 2021 und 2022 hatte der Serbe in der Gruppenphase der ATP-Finals die Oberhand behalten, der Russe gewann nur 2022 im Belgrad-Finale in drei Sätzen.

Rublew nach Fünfsatzkrimi weiter

Rublew hatte sich zuvor eine neue Chance erkämpft, seinen persönlichen Viertelfinal-Fluch endlich zu beenden. Der 25-jährige Russe zog durch seinen Fünfsatzerfolg gegen Rune zum siebenten Mal in die Runde der besten acht Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier ein. Alle seine bisherigen sechs Viertelfinal-Spiele bei den Major-Events hatte Rublew verloren.

Tennisspieler Andrey Rublev (RUS)
APA/AFP/William West
Rublew kämpfte sich in fünf Sätzen ins Viertelfinale

Rune sah fast schon wie der sichere Sieger aus, als er im fünften Satz zum Matchgewinn aufschlug, doch Rublew konnte immer wieder kontern. Rune vergab zudem zwei Matchbälle und führte im entscheidenden Tiebreak mit 5:0. „Das ist keine Achterbahnfahrt. Achterbahnfahren ist leichter“, sagte der sichtlich erschöpfte Sieger hinterher. Ebenfalls im Achtelfinale steht der US-Amerikaner Tommy Paul, der den an Nummer 24 gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut mit 6:4 4:6 6:2 7:5 besiegte.

Teenagerin verpasst Viertelfinale knapp

Bei den Frauen verpasste die erst 17-jährige Linda Fruhvirtova das Viertelfinale knapp. Die Tschechin verlor ihr Achtelfinal-Match am Montag gegen die Kroatin Donna Vekic mit 2:6 6:1 3:6. Bei einem Sieg wäre Fruhvirtova die jüngste Viertelfinalistin in Melbourne seit 25 Jahren gewesen.

Linda Fruhvirtova (CZE)
APA/AFP/Paul Crock
Die 17-jährige Fruhvirtova verpasste im Achtelfinale gegen Vekic eine Überraschung

„Das ärgert mich natürlich“, sagte die Teenagerin, „aber ich glaube, ich bekomme in den nächsten Jahren noch ein paar Chancen.“ Vekic trifft in der Runde der besten acht Spielerinnen auf Arina Sabalenka. Die Belarussin setzte sich gegen die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic mit 7:5 6:2 durch.

Linette überrascht gegen Garcia

Ebenfalls im Viertelfinale stehen die frühere Weltranglistenerste Karolina Pliskova und die Polin Magda Linette. Pliskova gewann am Montag ihr Match gegen Zhang Shuai aus China klar mit 6:0 6:4. Linette überraschte mit dem 7:6 (7/3) 6:4 gegen die als Nummer vier gesetzte Caroline Garcia und feierte den größten Grand-Slam-Turniererfolg ihrer Karriere. Linette und Pliskova kämpfen am Mittwoch im direkten Duell um einen Halbfinal-Platz.

Herren-Einzel der Australian Open in Melbourne

(Australien, 76,5 Mio. Dollar, Hardcourt)

Achtelfinal-Tableau:
Karen Chatschanow (RUS/18) Yoshihito Nishioka (JPN/31) 6:0 6:0 7:6 (7/4)
Sebastian Korda (USA/29) Hubert Hurkacz (POL/10) 3:6 6:3 6:2 1:6 7:6 (10/7)
Stefanos Tsitsipas (GRE/3) Jannik Sinner (ITA/15) 6:4 6:4 3:6 4:6 6:3
Jiri Lehecka (CZE) Felix Auger-Aliassime (CAN/6) 4:6 6:3 7:6 (7/2) 7:6 (7/3)
Andrej Rublew (RUS/5) Holger Rune (DEN/9) 6:3 3:6 6:3 4:6 /:6 (11/9)
Novak Djokovic (SRB/4) Alex de Minaur (AUS/22) 6:2 6:1 6:2
Ben Shelton (USA) Jeffrey John Wolf (USA) 6:7 (5/7) 6:2 6:7 (4/7) 7:6 (7/4) 6:2
Tommy Paul (USA) Roberto Bautista Agut (ESP/24) 6:4 4:6 6:2 7:5

Damen-Einzel der Australian Open in Melbourne

(Australien, 76,5 Mio. Dollar, Hardcourt)

Achtelfinal-Tableau:
Jelena Rybakina (KAZ/22) Iga Swiatek (POL/1) 6:4 6:4
Jelena Ostapenko (LAT/17) Coco Gauff (USA/7) 7:5 6:3
Jessica Pegula (USA/3) Barbora Krejcikova (CZE/20) 7:5 6:2
Viktoria Asarenka (BLR/24) Zhu Lin (CHN) 4:6 6:1 6:4
Karolina Pliskova (CZE/30) Zhang Shuai (CHN/23) 6:0 6:4
Magda Linette (POL) Caroline Garcia (FRA/4) 7:6 (7/3) 6:4
Arina Sabalenka (BLR/5) Belinda Bencic (SUI/12) 7:5 6:2
Donna Vekic (CRO) Linda Fruhvirtova (CZE) 6:2 1:6 6:3