Skifahrer Marco Schwarz (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Premiere sorgt für Vorfreude im ÖSV-Team

Auf der Schladminger Planai wird am Mittwoch (17.45 und 20.45 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 17.20 und 20.15 Uhr) erstmals ein Weltcup-Riesentorlauf komplett unter Flutlicht ausgetragen. „Endlich findet das auch einmal statt“, meinte Marco Schwarz. Die Vorfreude auf ein „Adelboden made in Austria“ ist jedenfalls gewaltig: „Wenn das so wird wie in Adelboden, wo dann, wenn der Marco Odermatt fährt, der ganze Kessel schreit, zieht es mir die Gänsehaut auf“, so Schwarz.

Der 27-Jährige fügte hinzu: „Das ist schon etwas Besonderes vor vollem Publikum.“ Wenngleich am Mittwoch deutlich weniger Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet werden als am Slalom-Dienstag. „Die Planai ist auch ein sehr cooler Riesentorlauf-Hang, finde ich“, gab Manuel Feller zu Protokoll. „Es ist alles drin. Oben sind ein paar Übergänge, unten wird es richtig steil. Ich glaube, es ist auch zum Zuschauen sehr, sehr lässig.“

Riesentorlauf-Entscheidungen unter Flutlicht hat es im Weltcup bereits ein paar in Aare gegeben, dort waren die Lichter aber tatsächlich erst im zweiten Durchgang voll aufgedreht. Die Frauen fuhren erst im vergangenen März dort zu später Stunde, die Männer zuletzt im Dezember 2014. Außerdem ging 2019 auch der WM-Riesentorlauf in Aare als Flutlicht-Show über die Bühne. Auf der Planai ist das zweite Nightrace-Standbein, das gemäß Kalenderlogik den Ersatz für Garmisch-Partenkirchen darstellt, aber ein Novum.

Piste in Schladming bei Nacht
GEPA/Christian Moser
Auf der Schladminger Planai findet erstmals auch ein Riesentorlauf als Nightrace statt

Schwarz mit Erfahrung als Vorläufer

Den bisher letzten Riesentorlauf bei Tageslicht gab es hier 2013 bei der Ski-WM. Von den aktuell noch Aktiven waren vor zehn Jahren Alexis Pinturault (FRA/WM-Sechster), Gino Caviezel (SUI/16.), Adam Zampa (SVK/17.), Henrik Kristoffersen (NOR/20.), Mathieu Faivre (FRA/21.), Zan Kranjec (SLO/22.), Filip Zubcic (CRO/28.) und Stefan Luitz (GER/out) dabei. Einer der Vorläufer war ein gewisser Marco Schwarz, der in Schladming damals die Skihandelsschule besuchte.

„Da war ich 17. Das ist kein Vorteil und kein Nachteil, das ist schon ewig her“, sagt der heute 27-Jährige trocken. „Ich kenne den Hang von den Slaloms, das ist eh gut. Der Riesentorlauf ist für die meisten Neuland.“ Schwarz hat in dieser Saison bisher einen sechsten Platz und zwei siebente Ränge als beste Resultate zu Buche stehen. Riesentorlauf-Training gab es nach Adelboden nicht mehr, seit dem Rennen ging es für den Kärntner Schlag auf Schlag mit Einsätzen in Slalom und Speed. „Am Mittwoch werde ich gut einfahren, vielleicht auch etwas früher ausrücken, damit ich für das Rennen parat bin.“

„Riesige“ Vorfreude bei Feller

Noch weniger Erfahrungswerte hat Feller, der in Val d’Isere als Zweiter auf dem Podest stand und in Adelboden Vierter war. „Ich habe in meiner Karriere eine Handvoll Nachtrennen im Riesentorlauf gemacht, aber da war ich noch ein kleiner Zwerg“, berichtete der Tiroler, der sich laut eigener Aussage „riesig“ auf die Premiere freut. Auch Feller hat zuletzt kein Spezialtraining in der Disziplin abgespult. „Aber ich glaube, ich habe in Adelboden gezeigt, dass ich verhältnismäßig gut Riesentorlauf fahren kann, und gehe da mit Selbstvertrauen hinein.“

Skifahrer Manuel Feller (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Feller verpasste beim Riesentorlauf in Adelboden das Podest als Vierter nur knapp

Dem Adelboden-Vergleich hinsichtlich der Stimmung kann auch er etwas abgewinnen. „Wobei es mir sogar so besser taugt, weil der Slalom vorher ist. Der Riesentorlauf setzt mir schon immer ein bissel zu. So ist es vom Plan her perfekt angerichtet“, sagte Feller.

Einer der beim Flutlichtrennen fehlen wird, ist Marco Odermatt. Der Führende im Gesamtweltcup habe am Mittwoch das erste Training auf Schnee absolviert, nachdem er sich in Kitzbühel das linke Knie verletzt hatte, sich aber gegen ein Antreten entschieden. Der 25-Jährige hat von fünf Riesentorläufen in dieser Saison vier gewonnen, zusätzlich stand er im ersten Alta-Badia-Rennen als Dritter auf dem Podest.

„Hart und eisige“ Piste

Auf der kompletten Piste bis zum Riesentorlauf-Start wurde am Sonntag noch einmal Wasser injiziert, nachdem die Schneefälle in den Tagen davor den Grundstock doch angegriffen hatten. Am Montag meinte Janez Hladnik, der beim Skiweltverband (FIS) für die Technikbewerbe zuständige Korenndirektor: „Es ist wirklich gut. Es ist ein bisschen anders als in Kitzbühel, aber hart und eisig.“ Laut Wetterprognosen sollte es am Mittwochabend keinen Niederschlag geben sowie Temperaturen nur leicht unter dem Gefrierpunkt.