Jürgen Melzer (AUT)
GEPA/Manfred Binder
Davis-Cup

Cilic-Ausfall lässt Melzer hoffen

Österreichs Kapitän Jürgen Melzer sieht für das Davis-Cup-Duell am Samstag und Sonntag in Rijeka gegen Kroatien eine „deutlich veränderte Ausgangslage“. Denn die weiterhin zu favorisierenden Gastgeber hätten nach dem Ausfall ihrer Nummer eins Marin Cilic nach seiner letzte Woche erfolgten Knieoperation nicht mehr ganz so leichtes Spiel.

Eine Entwarnung gibt es dafür beim zuletzt ebenfalls angeschlagenen Dominic Thiem. Nach dessen bei den Australian Open erlittenen Muskelfasereinriss an den Rippen war sein Einsatz für den Länderkampf zunächst fraglich gewesen. Der US-Open-Sieger von 2020 gab aber Entwarnung.

Entsprechend erleichtert war Melzer. „Er glaubt, dass er rechtzeitig fit wird, und ist der Meinung, dass es sich ausgeht. Da muss ich ihm vertrauen. Und somit steht er natürlich auch im Team. Dass er sich seinen Saisonstart natürlich anders vorgestellt hat, ist klar, darüber brauchen wir gar nicht reden“, sagte der Sportdirektor des Österreichischen Tennisverbands (ÖTV).

Novak „definitiv in Form“

Melzer musste daher nichts an seiner ursprünglichen Mannschaft mit Thiem, Jurij Rodionov, Dennis Novak und den Doppel-Spezialisten Alexander Erler und Lucas Miedler ändern. Erfreut ist Melzer über Novak, der „definitiv in Form“ sei. „Er hat einige Matches gewonnen, freut sich riesig auf den Davis-Cup und bringt dort immer wieder gute Leistungen.“ Die Form der weiteren ÖTV-Teammitglieder sei „schwierig einzuschätzen. Es ist ganz schwer, Vergleiche zwischen Australien im Freien und dem Hallentennis zu ziehen.“

Dennis Novak
IMAGO/Mathias Schulz
Novak könnte ein wichtiger Baustein zum erhofften Erfolg sein

Für Österreich haben sich jedenfalls die Chancen erhöht, zum zweiten Mal nach 2021 das lukrative Finalturnier zu erreichen. Das Team reist am Dienstag gemeinsam mit dem Bus nach Rijeka, noch am Nachmittag steht die erste Trainingseinheit im Sportzentrum Zamet auf dem Programm.

„Sind immer noch nicht der Favorit“

Offen ist nach wie vor, wer bei den Gastgebern Cilic ersetzen wird, angeführt wird das Team von Borna Coric (ATP-23.) und Borna Gojo (125.), auch das Weltklassedoppel Nikola Mektic und Mate Pavic ist dabei. Favorit ist das ÖTV-Team für Melzer nach dem Cilic-Ausfall daher nicht. „Cilic ist der Spieler, der Kroatien angeführt hat, der im Davis-Cup immer seine Leistungen gebracht hat. Der fehlt ihnen – und in die Rolle muss Coric nun hineinrücken. Das ist auch für ihn nicht leicht“, so Melzer in einer ÖTV-Aussendung.

„Ich glaube, dass die Chancen also um einiges gestiegen sind, aber wir sind immer noch nicht der Favorit.“ Denn auch vor Kroatiens Nummer zwei Gojo zeigte sich Melzer gewarnt: „Das ist ein sehr aggressiver Spieler, der die Bälle früh nimmt, gut serviert und zu Jahresbeginn vor allem beim United Cup gut gespielt hat.“ Aber: „Wir sind jedenfalls in keiner Partie bei diesem Davis-Cup chancenlos, aber die Gesamtaufgabe ist natürlich schwer.“

Davis-Cup-Qualifikationsrunde:
Kroatien (1) Österreich 3:1
Ungarn Frankreich (2) 2:3
Usbekistan USA (3) 0:4
Deutschland (4) Schweiz 2:3
Kolumbien Großbritannien (5) 1:3
Norwegen Serbien (6) 0:4
Chile Kasachstan (7) 3:1
Südkorea Belgien (8) 3:2
Schweden (9) Bosnien-Herzegowina 3:1
Niederlande (10) Slowakei 4:0
Finnland Argentinien (11) 3:1
Portugal Tschechien (12) 1:2
Kanada, Australien, Spanien und Italien fix bei Endrunde