Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg)
IMAGO/Christian Schroedter
Fußball

Wolfsburg auch dank Wimmer im Höhenflug

Elf Tore innerhalb von drei Tagen, sechs Siege in Serie, seit zehn Spielen ungeschlagen – der VfL Wolfsburg ist das Team der Stunde in der deutschen Bundesliga. Das Ziel Europacup erscheint realistisch, Vergleiche mit der Meistersaison 2009 hält man beim VW-Werksteam aber doch für verwegen. „Wir genießen den Moment und die Situation. Das kann sich schnell wieder drehen. Wir werden nicht anfangen, rumzufliegen“, sagte Trainer Niko Kovac. Maßgeblich zum Höhenflug beigetragen hat auch der Österreicher Patrick Wimmer.

Wolfsburg war mit vier Siegen in die Winterpause gegangen und startete mit einem 6:0 gegen SC Freiburg und einem 5:0 gegen Hertha BSC in Berlin ins Jahr 2023. 22:1 Tore stehen seit 29. Oktober zu Buche. Das brachte den Vorstoß auf Rang sieben, nur vier Punkte hinter Platz zwei. Vor dem Start in die Rückrunde am Samstag bei Werder Bremen steht der VfL sportlich auf dem Vollgas, sonst aber auf der Bremse.

„Zum einen haben wir jetzt erst einmal die Hinrunde abgeschlossen, man muss immer ehrlich sein, wir wissen, wo wir herkommen“, sagte Sportdirektor Marcel Schäfer und warnte vor zu vielen Glücksgefühlen. Für ihn ist die aktuelle Form auch mehr als eine „Momentaufnahme“. Das Saisonziel Europacup rückt jedenfalls in Griffweite. „Wir haben klipp und klar gesagt, wir wollen international spielen. Wir haben noch 17 Spieltage, um das unter Dach und Fach zu bekommen“, sagte Kovac.

Wimmer auf Augenhöhe mit Superstars

Seinen Beitrag zum Erfolgslauf hat auch Wimmer geleistet. Der 21-jährige Niederösterreicher, der im Sommer von Absteiger Arminia Bielefeld gekommen ist, agiert derzeit in Hochform, was sich auch in den Daten niederschlägt. Wimmer hat in den jüngsten fünf Spielen immer zumindest ein Tor geschossen bzw. vorbereitet. Datenanbieter Opta listet ihn sogar in einem Atemzug mit Kevin De Bruyne und Lionel Messi, berichtete der „kicker“.

Wimmer ist einer von nur drei Spielern (mit mindestens 500 Einsatzminuten) in den Top-Fünf-Ligen Europas, die pro Partie im Schnitt mehr als eine Großchance vorbereiten. Er wird hinter dem belgischen Star von Manchester City, aber vor dem argentinischen Weltmeister von Paris Saint-Germain gelistet.

Bayern gegen Frankfurt unter Druck

Tabellenführer Bayern München hat dagegen einen Stotterstart ins neue Jahr hingelegt. Zu den zwei 1:1-Remis gegen RB Leipzig und den 1. FC Köln kam eine Torhütertrainerdiskussion, die in Deutschland nur in München so viel Staub aufwirbeln kann. Am Samstagabend empfängt der Serienmeister im Schlagerspiel der Runde die auf Platz vier liegende Eintracht aus Frankfurt.

Bei einer Niederlage gegen die vom Oberösterreicher Oliver Glasner betreuten Frankfurter würde der Vorsprung auf die Verfolgergruppe mit Union Berlin, Leipzig, Frankfurt, Borussia Dortmund und Freiburg auf ein Minimum schmelzen. „Es ist jetzt höchste Zeit, dass wir umschalten“, forderte Sportvorstand Hasan Salihamidzic daher, „dass wir begreifen, dass es jetzt um die Meisterschaft geht.“

Glasner hofft auf eine Rückkehr des Teamtormann des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Kevin Trapp, der zu Wochenmitte wegen einer Erkältung pausieren musste. Sein Ersatz ist der 21-jährige Diant Ramaj, der gegen Freiburg (1:1) erst sein zweites Bundesliga-Spiel absolviert hat.

Deutsche Bundesliga, 18. Runde

Freitag, 27. Jänner:
Leipzig Stuttgart 2:1
Samstag, 28. Jänner:
Bremen Wolfsburg 2:1
Hertha BSC Union Berlin 0:2
Freiburg Augsburg 3:1
Hoffenheim Mönchengladbach 1:4
Mainz Bochum 5:2
Bayern München Frankfurt 1:1
Sonntag, 29. Jänner:
Schalke Köln 0:0
Leverkusen Dortmund 0:2

Tabelle: