Gregory Wüthrich (Sturm Graz) und Chukwubuike Junior Adamu (Salzburg)
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ÖFB-Cup

Sturm träumt vom Coup in Salzburg

Red Bull Salzburg und Sturm Graz starten mit dem Schlagerduell im Cupviertelfinale am Freitag (20.45 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 20.15 Uhr) in die Frühjahrssaison. Der Titelverteidiger und Serienmeister empfängt seinen ersten Verfolger in der Bundesliga, just jenen Club, dem es als einzigem seit 2013/14 gelungen ist, den „Bullen“ einen Titel abzujagen. Der Triumph im Cupfinale 2018 soll Ansporn für die Steirer sein, die in dieser Saison Salzburg schon einmal bezwungen haben.

2:1 für Sturm lautete im Juli 2022 der Endstand in Graz, aus Wals-Siezenheim entführte die Elf von Christian Ilzer Ende Oktober beim 0:0 immerhin einen Punkt. Auch die letzte Begegnung der Saison 2021/22 ging nach davor sechs Pflichtspielniederlagen gegen Salzburg en suite mit 2:1 an die „Blackys“. Eine Bilanz, die man gerne weiter verbessern würde. „Jedem von uns ist bewusst, dass man einen Top-Top-Tag braucht, sie sind in Österreich das Um und Auf. Wenn sie einen vom Stapel lassen, dann haben dort auch richtige Größen im europäischen Spitzenfußball große Probleme.“

Von der eigenen Truppe ist Ilzer jedenfalls überzeugt. „Dass wir sie richtig fordern können, haben wir ja schon bewiesen. Das ist kein Hirngespinst“, stellte er klar. In das „intensive, schnelle“ Spiel könne und müsse man „mit viel Selbstvertrauen hineingehen“.

Sturm will Salzburg überraschen

Bevor die heimische Bundesliga erneut durchstartet, stehen die Spiele im ÖFB-Cup-Viertelfinale auf dem Programm. Sturm Graz malt sich gegen Titelverteidiger Salzburg Hoffnungen aus.

Debüt für Goalie Okonkwo

Der von Arsenal ausgeliehene Goalie Arthur Okonkwo werde sein Debüt geben, bestätigte Ilzer, der mit dem von Austria Lustenau geholten Bryan Teixeira zudem im Sturm eine weitere Option hat. Fehlen werden hingegen William Böving und Moritz Wels nach ihren Verletzungen, für den zuletzt angeschlagenen Stefan Hierländer komme das Spiel trotz Rückkehr ins Mannschaftstraining in dieser Woche „noch zu früh“.

Sturm-Trainer Christian Ilzer im Gespräch mit einem Spieler
GEPA/Johannes Friedl
Sturm-Trainer Ilzer blickt mit Vorfreude auf das Viertelfinal-Duell gegen Salzburg

Unterstützt wird Sturm von 1.600 Fans und damit dem Maximum. Allgemein dürfte das Stadion aber nicht ausverkauft sein, zu Wochenbeginn waren erst rund 8.000 Karten verkauft. „Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich sage, es wären über 10.000 unserer Fans gekommen, wenn es möglich gewesen wäre. Das gibt mir und der Mannschaft einfach ein unglaublich gutes Gefühl. Wir spüren den Sturm-Geist hautnah“, erklärte Ilzer.

Jaissle erwartet „heißen Fight“

Salzburg möchte davon möglichst wenig spüren, Trainer Matthias Jaissle erwartet jedenfalls einen „heißen Fight. Es treten die voraussichtlich zwei besten Teams Österreichs an, so schätzen wir Sturm auch ein. Sie haben es im Herbst sehr gut gemacht, es gibt ein großes Kompliment an den Gegner und den Trainerkollegen. Es ist eine klare Handschrift erkennbar, die mittlerweile sehr ähnlich zu unserer ist“, gab der Deutsche zu Protokoll.

Eines kann laut Rechtsverteidiger Amar Dedic sicher nicht passieren: „Positiv ist auf jeden Fall auch, dass sicher niemand von uns den Gegner unterschätzt und wir mit voller Konzentration in die Begegnung gehen werden“, meinte der 20-Jährige. Für Jaissle ist das auch unabdingbar. „Im Cup geht es immer um alles oder nichts, da wird dir ein schwacher Tag nicht verziehen. Deshalb müssen wir von der ersten Minute an hellwach sein.“

Salzburgs Cup-Siegesserie soll anhalten

Dass die jüngste Bilanz gegen Sturm negativ ist, beunruhige ihn nicht, betonte Jaissle. „Mit negativen Erlebnissen beschäftige ich mich null Komma null. Die Siegesserie im Cup ist eine coole und sollte weiter Bestand haben.“ Auch wenn ihm klar sei, dass die „Basis“ in den betreffenden Begegnungen nicht ganz gestimmt habe. „Das war gegen Sturm leider nicht immer der Fall“, erinnerte er sich. „Die Intensität wie auch die Zweikampfhärte – es ist ein Spiel, in dem es vor allem um zweite Bälle geht. Beide pressen in der Regel hoch, dann kommen oft lange Bälle, die die Fans erwarten müssen. Wir müssen das Spiel so annehmen, um auch erfolgreich zu sein.“

Namhafte Ausfälle hat Jaissle keine zu beklagen, eher schon die Qual der Wahl. Für den zu Leeds gewechselten Maximilian Wöber könnte Bernardo die linke Verteidigerposition einnehmen, im defensiven Mittelfeld dürfte der im Sommer geholte Rekordeinkauf Lucas Gourna-Douath starten. ÖFB-Teamkicker Nicolas Seiwald wiederum könnte – falls Andreas Ulmer nicht in der Startelf steht – erstmals mit der Kapitänsschleife einlaufen. Im Sturm gilt nur Noah Okafor als gesetzt, als Partner kommt Sekou Koita ebenso infrage wie Junior Adamu, Benjamin Sesko oder – mit Abstrichen – der nach seiner Verletzung erst wieder in Fahrt kommende Fernando.