Maria Sakkari (GRE)
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Tennis

Sakkari führt Feld in Linz an

Das von Oktober in den Februar gewechselte Upper Austria Ladies in Linz geht nun wieder im Design Center über die Bühne. Die Organisatoren erhoffen sich durch den Wechsel in den Winter trotz der Skikonkurrenz Vorteile. Angeführt wird das Feld von Maria Sakkari, der aktuellen Nummer sieben der Welt. Die Griechin ist damit auch die Favoritin.

Probleme wegen des Termins in den Semesterferien im Osten Österreichs sieht Turnierdirektorin Sandra Reichel nicht. „Natürlich sind in Wien Semesterferien, aber ich sehe das überhaupt nicht als Problem, weil unser Einzugsgebiet eher Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark ist“, sagte sie.

Das Design Center, das in der Vergangenheit schon einmal Austragungsort war, fasst rund 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Centre-Court und weitere 500 auf dem Matchcourt eins. Der neue Green-Set-Belag ist eine Spur schneller und im Gegensatz zum Namen nicht grün, sondern in Violett-Grau gehalten. „Wir merken eine Aufbruchstimmung. Jeder, der uns im Design Center schon besucht hat, sagt ‚wow‘. Es ist von der Location her wirklich cool, und wir haben uns auch einiges einfallen lassen“, sagte Reichel. Mit Themen abseits vom Sport wie Umwelt, Inklusion, einem Frauensymposium und einem Gesundheitstag, der sich auch der Krebsvorsorge widmet, will man neue Wege gehen. „Unser Turnier ist mehr als nur Tennis.“

Mix aus arrivierten Spielerinnen und Newcomerinnen

Reichel freut sich auf Stars wie Sakkari und Melbourne-Viertelfinalistin Donna Vekic. Wieder sei ein guter Mix aus arrivierten Spielerinnen und Newcomerinnen gelungen. Geschichten wie der erste WTA-Titel von Coco Gauff in Linz sind nach Reichels Geschmack und täten dem Turnier natürlich gut.

Donna Vekic (CRO)
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Vekic hat zuletzt bei den Australian Open aufgezeigt

Wie sehr sich der neue Termin auswirkt, werde man erst nach dem Turnier beurteilen können. „Ich traue mir über die Zukunft gar nichts zu sagen. Jetzt machen wir einmal das Turnier zum neuen Termin in der neuen Location und dann schauen wir weiter“, sagte Reichel, die angab, über ein Gesamtbudget von 1,8 Millionen Euro zu verfügen. Für die Zukunft sei aber ein Titelsponsor auf der Wunschliste. Darum wolle man auch zeigen, was das Design Center neben Tennis noch für Möglichkeiten bietet.

Wildcard für Grabher

Ebenfalls für Linz genannt haben u. a. Jekaterina Alexandrowa (RUS/WTA-17.), Irina-Camelia Begu (ROU/27.), Ex-Linz-Siegerin Camilla Giorgi (ITA/69.) und eben Vekic (33.). Aus österreichischer Sicht trägt Julia Grabher, die dank einer Wildcard dabei ist, die Hoffnungen im Hauptbewerb. Die 26-jährige Dornbirnerin ist erstmals seit ihrem Einzug in die Top 100 im letzten September in Österreich zu sehen.

Sie hat bei den Australian Open ihr Debüt in einem Major-Hauptbewerb gefeiert, scheiterte aber in Runde eins. Nun vor heimischem Publikum zu spielen, sei eine „Extramotivation“, sagte sie am Freitag bei einer Pressekonferenz in Linz. Auch wenn es bei ihr „in die richtige Richtung geht, bin ich nicht zufrieden, ich will mehr“, kündigte sie an. Zum Auftakt trifft sie auf die US-Amerikanerin Madison Brengle.

Julia Grabher (AUT)
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Grabher präsentiert sich als Top-100-Spielerin

So habe sie zur Saisonvorbereitung auf Teneriffa, um ihre Fitness zu verbessern, mit Österreichs Zehnkämpfer Dominik Distelberger trainiert. „Weil Zehnkämpfer komplette Athleten sind, ihren Körper genau kennen“, erklärte ihr Coach Günter Bresnik.

Drei Österreicherinnen spielen in der Qualifikation per Wildcard um den Einzug in den Hauptbewerb, u. a. Sinja Kraus. „Es ist immer schön, im eigenen Land spielen zu können“, sagte sie. Dazu kommen Barbara Haas, Österreichs langjährige Nummer eins, und Veronika Bokor, die Gewinnerin der Young-Ladies-Challenge. In der Ausscheidung ebenso per „Freikarte“ mit dabei ist mit Anastasija Pawljutschenkowa die Linz-Siegerin 2015. „Die Fans in Linz waren fantastisch“, erinnert sich die Russin an die Erlebnisse vor rund acht Jahren.

WTA-Präsidentin Lawler zu Gast

WTA-Präsidentin Micky Lawler kommt auch wegen eines Frauen-Sport-Symposiums erstmals nach Linz. „Das Upper Austria Ladies Linz hat eine unglaubliche Geschichte. Es ist das zweitälteste Hallenturnier auf der WTA-Tour, und die besten Spielerinnen der Welt haben in den letzten Jahrzehnten daran teilgenommen. Die Veranstaltung hat seit über 30 Jahren einen festen Platz im Kalender“, sagte Lawler schon vor der Anreise.

Die WTA feiert 2023 auch ihr 50-jähriges Bestehen. Darum erhalten am „WTA 50“-Tag, dem Dienstag, alle Frauen Karten in der ersten Kategorie zum halben Preis.

WTA-250-Turnier in Linz

(Österreich, 225.480 Euro, Hardcourt)

Erstrundentableau:
Maria Sakkari (GRE/1) Nuria Parrizas Diaz (ESP) 6:1 7:6 (8/6)
Warwara Gratschewa (RUS) Anna Blinkowa (RUS) 7:5 7:5
Madison Brengle (USA) Julia Grabher (AUT) 7:6 (7/2) 6:2
Donna Vekic (CRO/5) Tamara Korpatsch (GER) 7:6 (7/4) 6:1
Clara Tauson (DEN) Irina-Camelia Begu (ROU/3) 6:1 6:2
Camila Giorgi (ITA) Jacqueline Cristian (ROU) 6:1 6:2
Alison van Uytvanck (BEL) Linda Noskova (CZE) 7:6 (7/3) 6:2
Petra Martic (CRO/6) Marina Bassols Ribera (ESP) 6:1 7:5
Anastasia Potapowa (RUS/8) Lucia Bronzetti (ITA) 2:6 6:3 6:4
Jule Niemeier (GER) Sofia Kenin (USA) 2:6 6:3 6:4
Anna-Lena Friedsam (GER) Sara Errani (ITA) 6:2 6:4
Angelina Kalinina (UKR/4) Alycia Parks (USA) 6:2 7:5
Dalma Galfi (HUN) Bernarda Pera (USA/7) 6:2 7:6 (7/5)
Eva Lys (GER) Kamilla Rachimowa (RUS) 6:4 7:6 (7/5)
Marketa Vondrousova (CZE) Viktoria Tomowa (BUL) 6:3 6:3
Rebeka Masarova (ESP) Jekaterina Alexandrowa (RUS/2) 4:6 6:1 7:6 (8/6)