Ski alpin

Noel steuert auf Heimsieg zu

Clement Noel hat am Samstag beim Herren-Slalom in Chamonix dort fortgesetzt, wo er in Schladming aufgehört hat, und steuert auf einen Heimsieg zu. Der Franzose führt zur Halbzeit 0,15 Sekunden vor dem Schweizer Ramon Zenhäusern und dessen Landsmann Daniel Yule (0,17). Die Österreicher fahren bei der WM-Generalprobe bisher nur hinterher.

In Abwesenheit des Führenden im Slalom-Weltcup – Lucas Braathen ist nach einer Blinddarmoperation rekonvaleszent – rissen die Österreicher allesamt viel Rückstand auf und reihten sich nach ihrem jeweiligen Lauf konsequent ans Ende des Feldes. Bester Österreicher ist Adrian Pertl als 21. (+1,41), dahinter folgen Fabio Gstrein (27./1+1,63) sowie Johannes Strolz, der sich mit Manuel Feller Rang 28 teilt (+1,65).

Im Kampf um ein WM-Ticket hat sich Michael Matt im wahrsten Sinne aus dem Rennen verabschiedet, der 29-Jährige ist im zweiten Durchgang gar nicht mehr dabei. Letzteres gilt auch für Marco Schwarz, der aber im WM-Slalom wie Feller gesetzt ist. Im ÖSV-Lager machte sich Kopfschütteln ob der enormen Rückstände breit. Die Top Neun sind indes in einer Sekunde, die Entscheidung in Chamonix fällt um 12.30 Uhr (live in ORF1, die Übertragung beginnt ab 12.15 Uhr).

Pertl bester Österreicher im ersten Durchgang

Der Kärntner riss wie seine Landsleute großen Rückstand auf.

Ratlosigkeit im ÖSV-Lager

„Wir sind heute alle weit abgeschlagen, ich weiß auch nicht warum“, sagte Pertl, der einen Fehler als „nicht vorteilhaft“ bezeichnete, im ORF-Interview. Feller war zunächst auch ein wenig ratlos. „Ich habe überhaupt kein Tempo aufgebaut, bin bis unten verhungert, und da müssen wir uns vom Material her etwas überlegen für den zweiten Durchgang. Unser Trainer (Martin Kroisleitner, Anm.) setzt ihn, da müssen wir mehr Speed machen, jetzt hat das schlecht ausgeschaut.“

Der Halbzeitführende Noel entschied sich bei einer Haarnadelpassage im Mittelteil für eine andere Linie und hielt auch deswegen die Konkurrenz auf Distanz. „Ich denke, es war schneller. Ich bin sehr glücklich mit dem ersten Durchgang.“ Feller erklärte auf die andere Linie angesprochen: „Vielleicht wäre das besser gewesen, für uns war das bei der Besichtigung allerdings keine Option. Aber es lag sicher nicht nur daran.“ Für Schwarz auch nicht, der anmerkte: „Ich habe die Schwünge nicht gut erwischt, ich habe zu wenig attackiert.“

Andere Linie entpuppt sich als schneller

Ebenfalls auf die Noel-Linie setzte der US-Amerikaner Luke Winters, dessen Trainer den ersten Lauf gesteckt hatte – Zwischenrang 16 mit Startnummer 28 gab ihm recht. Der Deutsche Alexander Schmid klassierte sich auf diese Weise mit der Nummer 42 gar auf Rang zehn.

Der Torlauf in Chamonix ist der achte in dieser Saison, von den bisherigen sieben gewannen Kristoffersen, Braathen und Yule jeweils zwei. Zuletzt in Schladming triumphierte Noel. Die einzigen ÖSV-Stockerlplätze errang Feller, der Tiroler war diese Saison bereits zweimal Zweiter, davon ist man nach diesem Lauf weit entfernt.