Die starke Platzierung von Fettner kam unerwartet. Der 37-jährige Tiroler hatte die Qualifikation als 49. gerade einmal so überstanden. Im ersten Durchgang segelte der Olympiazweite von Peking dann aber auf 141,0 Meter und belegte damit Zwischenrang drei, der mit einem Vorsprung von 9,7 Punkten abgesichert war. In der Entscheidung verbesserte sich Kobayashi mit einem Sprung auf 145,5 Meter um vier Plätze und verdrängte Fettner (139,0 m) um 1,8 Punkte vom Podest.
„Wir sind nicht bei einer WM oder olympischen Spielen. Wenn mir einer nach der Quali gesagt hätte, dass ich Vierter werde, hätte ich das sofort genommen. Es war knapp mit dem Podest, aber ich bin auf jeden Fall happy. Ich weiß, dass es immer nur an mir liegt. Jetzt heißt es Kraft tanken, und dann geht es nach Lake Placid“, sagte Fettner, für den es der zweite Podestplatz in dieser Saison und der fünfte in seiner Karriere gewesen wäre, im ORF-Interview.
Fettner belegt Rang vier
Nach einer schwachen Qualifikation holte Manuel Fetter überraschend Rang vier im zweiten Springen in Willingen. Zur Halbzeit war der Tiroler noch auf Rang drei gelegen.
Zweitbester Österreicher wurde Michael Hayböck auf Rang acht (134,0/128,5). Stefan Kraft kam mit der nassen Anlaufspur nicht nach Wunsch zurecht. Der Salzburger lag nach einem Sprung auf 125,5 Meter auf Rang 21, verbesserte sich aber in der Entscheidung mit 137,0 m noch auf Rang 13. „Es waren beide Sprünge ähnlich, ich war brutal langsam. Ich habe wohl nicht den richtigen Schliff erwischt. Daher muss ich den 13. Platz nehmen. Andere waren ein paar km/h schneller, und dafür geht es im Skispringen zu eng her“, sagte Kraft. Daniel Tschofenig und Jan Hörl belegten die Plätze 14 bzw. 15.
Granerud weiter unantastbar
Unantastbar blieb unterdessen Granerud. Während der Pole Dawid Kubacki (17.) und der Slowene Anze Lanisek (18.), mit denen der Norweger am Samstag auf dem Podest gestanden war, strauchelten, blieb der Tournee-Triumphator von den Verhältnissen unbeeindruckt. Mit der Tageshöchstweite von 147,5 Meter verschaffte sich Granerud einen Vorsprung von 10,6 Punkten auf seinen Landsmann Tande. In der Entscheidung landete der aktuelle Überflieger bei 142,0 Metern und sicherte sich überlegen seinen 22. Weltcup-Sieg.
Kein Skisprung-Podest in Willingen
Die Einzel-Bewerbe beim Skisprung-Weltcup in Willingen sind ohne österreichischen Podestplatz zu Ende gegangen. Während Chiara Kreuzer bei den Damen als Sechste erneut beste ÖSV-Athletin war, ist Manuel Fettner als Vierter knapp am Podest vorbeigeschrammt.
Mit dem vierten Erfolg in Serie und dem bereits neunten in dieser Saison baute Granerud auch seinen Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus. Der Norweger hält nach 20 von 32 Bewerben bei 1.516 Punkten und hat damit schon 238 Zähler Vorsprung auf Kubacki. Der drittplatzierte Lanisek liegt bereits 433 Punkte zurück. Bester Österreicher ist Kraft als Vierter (1.003), Fettner rangiert auf Platz sechs (584). Nächste Weltcup-Station ist nächstes Wochenende Lake Placid.