Trainer Markus Schopp (Hartberg)
GEPA/Matic Klansek
Bundesliga

Hartberg will mit neuem „Profil“ punkten

Trainer Markus Schopp hat seine ersten zwei Monaten beim TSV Hartberg dafür genutzt, strukturell und personell umzukrempeln und ein neues „Profil“ der Mannschaft zu entwickeln. Mit den neuen Ideen des 48-Jährigen, der im Dezember zum Bundesliga-Schlusslicht zurückgekehrt ist, soll der Klassenerhalt geschafft werden. „Unsere Zielsetzung ist ganz klar, dass unsere Ideen nicht nur auf dem Platz sichtbar werden, sondern auch bei den Punkten“, meinte Schopp.

Zwei davon fehlen aktuell auf den Vorletzten Ried, vier sind es auf den Zehnten Altach. Sechs Runden warten im Grunddurchgang noch, ehe die Punkteteilung ansteht. Diese wird in Hartberg als neue Chance gesehen. Prinzipiell gehe die Entwicklung seiner Mannschaft in die richtige Richtung, aber es gebe noch viel Luft nach oben, meinte Schopp, der im Dezember den gesamten Sportbereich in Hartberg übernahm. Jedoch erklärte er: „Meine Rolle als Trainer ist die, die bisher übergeordnet war.“

Der 48-Jährige ist wieder dort angekommen, wo er bis Juni 2021 drei Jahre lang erfolgreich werkte. Die Station Barnsley in Englands zweiter Liga endete nach einigen Monaten rasch, von der Insel brachte Schopp die Erweiterung seines Kompetenzbereichs mit in die Oststeiermark. Die ersten Wochen seiner Tätigkeit beschreibt der ehemalige Teamspieler mehr als Abgleichung seiner Vorstellungen mit seinem Trainerteam. „Es ist wichtig, dass wir einander abstimmen, dass alles in die gleiche Richtung geht.“

Tormann Raphael Sallinger (Hartberg)
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Sallinger folgt auf Swete im Hartberg-Tor, der Kapitän war überraschend zurückgetreten

Überraschende Änderung im Tor

Eine unerwartete Baustelle kam allerdings im Tor auf, denn Kapitän Rene Swete trat überraschend zurück. Die neue Nummer eins im Hartberger Tor ist nun Raphael Sallinger. Der 27-Jährige war im Herbst schon viermal in der Meisterschaft gefordert. „Er hat sich die Chance verdient“, sagte Schopp. Druck soll der ehemalige U21-Teamtorhüter Fabian Ehmann machen, der vom SV Horn kam. Für das operative Geschäft im Transfersektor war weiter Vereinsobmann Erich Korherr zuständig.

So wurde Donis Avdijaj leihweise vom FC Zürich zurückgeholt und soll die Offensive beleben. Da er bereits eine Saison in Hartberg spielte, dürfte er kaum Eingewöhnungszeit benötigen. Ousmane Diakite kam von Red Bull Salzburg für das zentrale Mittelfeld, allerdings hat der hoch veranlagte 22-Jährige aus Mali nach einem Kreuzbandriss seit Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten. Mit ihm soll laut Schopp „im Laufe des Frühjahrs“ ein wichtiger Eckpfeiler heranwachsen.

Am letzten Tag des österreichischen Transferfensters war Hartberg noch umtriebig: Der ehemalige Austrianer Dominik Prokop, Talent Julian Halwachs vom FC Liefering und Mamadou Sangare von Salzburg wurden fürs Mittelfeld verpflichtet. Als Abgänge stehen hingegen Eylon Almog, Thomas Kofler und Albert Ejupi zu Buche, auch Seth Paintsil darf sich einen neuen Club suchen. Okan Aydin dürfte ebenfalls keine große Rolle mehr spielen.

Aktive Arbeit auch im Hintergrund

Hartberg startet in Ried in Schopps zweite Ära beim Verein. Im Innviertel soll sich ein „aktives“ Gästeteam zeigen. Aktiv arbeitet der TSV auch im Hintergrund, um den Verein auf eine neue Stufe zu stellen. Dass in Hartberg ein neues Stadion errichtet werden soll, ist weiterhin Thema. Mit der zweiten Mannschaft wird der Sprung in die steirische Landesliga (vierte Leistungsstufe) angestrebt. Gemunkelt wird außerdem über eine Kooperation mit dem SV Lafnitz. Beim Zweitligisten aus der Nachbarschaft könnten Talente ihren Feinschliff erhalten.