Nachdem die österreichischen Damen dank Chiara Kreuzer und Eva Pinkelnig bei ihrer Premiere vor knapp einem Monat im japanischen Zao noch den Sieg davon getragen hatten, fanden Kraft und Tschofenig nur in den beiden Polen ihre Meister, die sich mit 13,2 Punkten Vorsprung den Sieg in dem in drei Durchgängen ausgetragenen neuen Super-Team-Bewerb sicherten. Das japanische Duo, das sich so wie die Österreicher noch an Deutschland vorbeischob, hatte 24,1 Punkte Rückstand auf die von Hunderten Fans im Auslauf unterstützten Polen.
„Du kannst hier genauso Fünfter oder Sechster werden, das Stockerl nehmen wir gerne. Es waren sechs gute Sprünge, es ist aber schon immer ein schmaler Grat, ob es gut wird oder nicht“, sagte Kraft, der im ersten Versuch mit 130,5 m den weitesten Sprung der Konkurrenz zeigte, im zweiten Umlauf hingegen bei Rückenwind schon bei 117,0 m aufsetzte, im ORF-Interview. In der Entscheidung sicherte der 29-Jährige aber mit einem Satz auf 128,5 m den Österreichern noch den zweiten Platz.
Kraft fliegt auf 130,5 m
Der Salzburger nutzte die guten Verhältnisse bei seinem ersten Sprung zu einem Flug auf 130,5 m.
Tschofenig zweimal auf Podest
Den Grundstein dazu hatte Tschofenig gelegt, der an seinen dritten Platz im Einzel am Vormittag nahtlos anschloss und sich nach Sprüngen auf 127,0, 115,5 und 124,0 m über zwei Podestplätze an einem Tag freuen durfte. „Nach Rang drei noch der zweite Platz mit ‚Krafti‘ im Super-Team. Wir können zufrieden ins Bett gehen“, sagte der 20-jährige Kärntner, der wenige Stunden zuvor hinter dem Deutschen Andreas Wellinger und Kobayashi erstmals in einem Einzel im Weltcup auf dem Stockerl gestanden war.
Tschofenig mit solidem letzten Sprung
Der Dritte des Einzel-Bewerbes am Vormittag zeigte auch in der Entscheidung des Team-Bewerbs seine Nervenstärke.
„Das war auf jeden Fall ein cooler Tag für uns“, sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl über die Konkurrenzen auf dem Olympiabakken von 1980. „Vor allem Daniel hat einen super Job gemacht. Er hat eine sehr gute Entwicklung in den letzten zwei Jahren gemacht.“ Am Sonntag (16.15 Uhr MEZ, live in ORF1 und im Livestream) steht auf der Schanze der Winterspiele 1980 im US-Bundesstaat New York ein weiterer Einzel-Bewerb auf dem Programm. Am kommenden Wochenende sind dann noch in Rasnov in Rumänien zwei Bewerbe angesetzt, ehe es unmittelbar zu den Weltmeisterschaften nach Planica gehen wird.