Der neue Mercedes-AMG „F1 W14 E“
APA/AFP/Mercedes
Formel 1

Mercedes setzt in WM-Kampf auf Schwarz

Nach zwei Jahren im Schatten von Red Bull Racing will Mercedes heuer wieder zurück auf den Thron. Dazu setzt das Team rund um Rekordweltmeister Lewis Hamilton in Sachen Auto heuer auf Schwarz. Der so wie 2020 und 2021 in dieser Farbe lackierte und am Donnerstag präsentierte W14 soll Max Verstappen und Co. wieder den Auspuff zeigen. Die schwarze Farbe hat aber nicht nur optische, sondern auch technische Gründe.

Hamilton zeigte sich von dem Auto und der Lackierung, mit der er 2020 zu seinem siebenten Titel fuhr und den achten ein Jahr später nur hauchdünn verpasste, bei der Präsentation in Silverstone jedenfalls begeistert. „Es ist großartig, dass er wieder schwarz ist“, sagte der Engländer. Auch sein Wiener Teamchef Toto Wolff schwärmte vor den ersten Runden vom neuen schwarzen Silberpfeil: „Er sieht gut aus.“

Der W14 soll aber nicht nur gut aussehen, sondern sich auch deutlich leichter durch die Kurven dieser Welt bewegen, denn die schwarze Lackierung sei nicht nur ein Modegag, sondern dient auch der Reduzierung des Gewichts. „Wir lassen nichts unversucht auf der Suche nach Millisekunden. Dieses Jahr geben wir alles, um zurückzukehren an die Spitze“, sagte Wolff.

Der neue Mercedes-AMG „F1 W14 E“
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Das neue „Outfit“ des W14 ist eine besonders leichte Version der Farbe Schwarz

Doch zunächst wurde erst einmal tief gestapelt. „Wir werden vielleicht nicht die Schnellsten von Beginn an sein, wir haben aber das Potenzial, die Lücke schnell zu schließen“, betonte Hamilton. Auch Wolff gab sich vorsichtig. „Ich glaube nicht, dass wir von Anfang an mitfahren können.“ Der Saisonstart erfolgt am 5. März in Bahrain. Dort stehen nächste Woche (23. bis 25. Februar) auch die einzigen Testfahrten auf dem Programm.

Neuer Mercedes ist schwarz

Mercedes hat am Mittwoch als vorletztes Formel-1-Team sein neues Auto vorgestellt. Der W14 ähnelt sehr dem Vorjahresfahrzeug. Der neue „Silberpfeil“ ist allerdings, anders als sein Vorgänger, schwarz lackiert.

„Sind dabei aufzuholen“

Mercedes musste sich im vergangenen Jahr auch in der Konstrukteursweltmeisterschaft Red Bull geschlagen geben und belegte hinter Ferrari nur Rang drei – nach acht Triumphen in Serie. In der Fahrerwertung verteidigte Max Verstappen zudem seinen Titel von 2021 souverän. Hamilton landete in der WM-Wertung nur auf Rang sechs – und damit zwei Plätze hinter Teamkollegen George Russell. „2022 war ein schwieriges Jahr, aber wir haben sehr viel gelernt“, versicherte sein Teamchef Wolff. „Wir sind dabei aufzuholen.“

Am Ende der vergangenen Saison habe der W13, das Vorgängermodell des neuen Boliden, sehr gut funktioniert. Wolff: „Unsere Hoffnungen und Erwartungen sind immer, dass wir in der Lage sind, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen.“ Auch Hamilton hat den Traum vom achten WM-Titel und damit dem alleinigen Rekord noch nicht aufgegeben. Noch teilt sich der Brite die Bestmarke mit Michael Schumacher. „Ich glaube immer, dass ich noch besser werden kann“, sagte Hamilton. Er liebe die Herausforderung, noch mehr Leistung aus sich herauszukitzeln.

Von seinem Siegeswillen hat Hamilton jedenfalls nichts verloren – im Gegenteil. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so gefreut habe, ins Auto zu steigen.“ Sein Kontrakt bei Mercedes läuft bis Ende 2023. Wolff erklärte, dass die Vertragsgespräche mit dem 38-Jährigen begonnen hätten, es aber diesbezüglich keine Eile gebe.

Russell, der am Mittwoch seinen 25. Geburtstag feierte und mehr oder weniger seinen neuen Dienstwagen als Geschenk auspacken durfte, geht in sein zweites Jahr als Stammfahrer an der Seite von Hamilton. Seinen ersten GP-Sieg hatte der Engländer im Vorjahr beim vorletzten Saisonrennen in Sao Paulo eingefahren. Russell, der vergangenes Jahr in der WM neben Verstappen auch Charles Leclerc im Ferrari und Sergio Perez im zweiten Red Bull den Vortritt lassen musste, gab sich ebenfalls kämpferisch: „Wir sind alle hier, um zu gewinnen, so einfach ist das. Wir wollen alle nicht 2022 wiederholen.“

Schumacher in der Warteschleife

13 Jahre nachdem Michael Schumacher im Jänner 2010 bei der Vorstellung des ersten Mercedes nach der Rückkehr der Silbernen in die Formel 1 im Fokus gestanden war, war diesmal Sohn Mick, der beim Konkurrenten Haas kein Cockpit mehr erhalten hatte, als Ersatz- und Simulatorfahrer bei Mercedes tätig. „Ich hoffe, diese Burschen haben keine Fischvergiftung, aber du verdienst es auf jeden Fall, in einem Auto zu sitzen“, sagte Wolff in Richtung des 23-Jährigen.