Carina Wenninger
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ÖFB

Österreich als beliebter Testgegner

Die Teilnahme an der WM im Sommer in Australien und Neuseeland hat Österreich verpasst, als Testgegnerinnen für das Großereignis sind ÖFB-Kapitänin Carina Wenninger und Co. aber sehr begehrt. Die niederländische Auswahl entschied sich dazu, im Rahmen eines Trainingscamps auf Malta gleich zweimal gegen Österreich zu spielen.

Teil eins steigt am Freitag (18.00 Uhr, live in ORF Sport+) in Paola. Das Team will sich dabei so teuer wie möglich verkaufen, sieht ein gutes Ergebnis aber nicht als oberste Priorität. „Man muss es ein bisschen trennen, was haben wir auf den Platz gebracht und das Ergebnis. Weil das Ergebnis noch nicht so entscheidend ist wie im Herbst in der Nations League, wo es dann wieder um etwas geht“, sagte Wenninger.

Eventuell könne man auch mit einer Niederlage gegen die Europameisterinnen von 2017 gut leben. „Wenn wir ein Spiel auf Augenhöhe bestritten haben, dann werden wir wahrscheinlich trotzdem zufrieden sein“, sagte die AS-Roma-Legionärin, die sich auf zwei „super Testspiele samt tollem Gradmesser“ freut.

Fußball: Frauen-Nationalteam trainiert in Malta

Für Österreichs Frauen-Fußballnationalteam liegt der Fokus auf der kommende Nations League im Herbst. Aktuell absolviert das Team das erste Trainingslager des Jahres in Malta.

Die Niederländerinnen liegen als Nummer acht deutlich in der Weltrangliste vor der ÖFB-Auswahl (19.), das WM-Ticket lösten sie als ungeschlagener Sieger der Qualigruppe C. Bei der EM 2022 in England kam wie für die Österreicherinnen im Viertelfinale das Aus, die Titelverteidigerinnen scheiterten mit 0:1 nach Verlängerung an Frankreich.

„Sehr viel körperliche Präsenz“

„Uns erwartet ein Gegner, der sehr viel körperliche Präsenz, Offensivpower und Geschwindigkeit mitbringt und uns in der Defensive sehr fordern wird“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Mit Vivianne Miedema fehlt allerdings bei den Gegnerinnen die Topspielerin und Kapitänin aufgrund eines Kreuzbandrisses. „Es ist natürlich schade, dass so eine Weltklassespielerin nicht dabei ist, aber sie haben ihre Spielerinnen in allen Topligen verteilt, einen sehr interessanten Kader“, betonte die Wienerin. Dazu zählt PSG-Offensivspielerin Lieke Martens. Wie Miedema nicht einsatzfähig ist Wolfsburgs Jill Roord wegen einer Fußverletzung.

Irene Fuhrmann
GEPA/Michael Meindl
Fuhrmann rechnet mit motivierten Niederländerinnen

Zu erwarten ist, dass Fuhrmann im ersten Duell ihre „Einserformation“ bringen wird. „Es ist klar, dass wir gut reinstarten wollen in den Lehrgang. Es geht zwar in erster Linie um Entwicklung, aber natürlich wollen wir auch gute Ergebnisse erzielen“, sagte die 42-Jährige. Großes Potenzial ortete sie noch in der „Spieleröffnung und dem Spiel im letzten Drittel“. Wie man die zweite Partie am Dienstag in Ta’Qali anlegen wird, ist offen und hängt wohl auch vom Auftreten in Spiel eins ab. Grundsätzlich sei es aber das Ansinnen, „möglichst vielen Spielerinnen Einsatzzeit zu geben“.

Schasching auf richtigem Weg

Nicht mit dabei sein wird Julia Hickelsberger-Füller. Österreichs Fußballerin des Jahres wird mit leichten muskulären Problemen geschont. Sicher zum Zug kommen wird Annabel Schasching, die im Herbst in den Testspielen gegen Italien (1:0) und die Slowakei (3:0) laut Fuhrmann „extrem stark performt“ hat. Mit dem Wechsel zum SC Freiburg hat sie nun den nächsten Karriereschritt gemacht. „Ich sehe meine Rolle so, dass ich noch eine jüngere Spielerin bin, aber trotzdem schon Verantwortung übernehmen und wenn ich spiele, meine Qualitäten auf den Platz bringen möchte“, sagte die 20-Jährige. Ziel sei es, Schritt für Schritt von den Besten zu lernen, um irgendwann eine wichtigere Rolle einnehmen zu können.

Annabel Schasching
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Schasching will an den erfolgreichen Herbst anschließen

Viele ihrer Blicke sind da wohl in Richtung Sarah Zadrazil gerichtet, die im Mittelfeld den Takt angibt. „Dass Spielerinnen wegbrechen, gehört zum Fußball dazu. Wir haben aber sehr gute, junge Spielerinnen, die versuchen, die Lücken zu schließen“, sagte die Bayern-Akteurin. Sie blickte mit Vorfreude auf das Spiel gegen eine Topnation. „Sie sind natürlich noch einen Schritt vor uns, aber wir wollen uns mit den Besten messen, da wir in der Nations League auf solche Gegner treffen werden. Angst haben wir keine.“ Ein Sieg gegen die Niederländerinnen wäre eine Premiere, bisher gab es vier Niederlagen und davor ein 1:1-Remis (1994).