Hauser und Komatz, der für den erkrankten Simon Eder eingesprungen war, überzeugten nicht nur läuferisch auf den sechs bzw. 7,5 zu absolvierenden Kilometern, sondern vor allem auch am Schießstand. Das Duo vermied trotz sechs Nachladern eine Strafrunde und kam am Ende 13,8 Sekunden hinter Marte Olsbu Röiseland und Johannes Thingnes Bö ins Ziel. Lisa Vittozzi und Tommaso Giacomel holten mit 51 Sekunden Rückstand auf die Sieger Bronze für Italien.
„Es ist unglaublich. Mit der Mixed-Staffel war es ein super Start für uns Österreicher, dann ist aber eine etwas schwierige Woche gekommen, ich habe auch nicht meine Ergebnisse gebracht. Umso schöner ist es jetzt, mit einer Silbermedaille dazustehen, gemeinsam in einem Team-Bewerb ist es doppelt so schön, weil sich das ganze Team freut. Das ist einmalig“, freute sich Hauser im ORF-Interview, nachdem es davor in Sprint, Verfolgung und Einzel für sie überhaupt nicht nach Wunsch gelaufen war.
Österreich holt Silber
In einem packenden Rennen mussten sich Lisa Hauser und David Komatz nur Norwegen geschlagen geben – vor allem das letzte Schießen war nichts für schwache Nerven.
„Ein nahezu perfektes Rennen“
Auch Komatz schlug in die gleiche Kerbe: „Mit dem hat heute wohl wirklich keiner gerechnet. Es war von uns beiden ein nahezu perfektes Rennen, die Schlussrunde war ein echter Genuss. Ich habe gedacht, wenn alles hinhaut, wäre ein Top-Sechs-Platz drinnen, dass es schlussendlich die Silbermedaille geworden ist, freut mich umso mehr“, sagte der Steirer. Bei den Weltmeisterschaften davor war für das Duo Hauser und Eder ein sechster Platz das höchste der Gefühle gewesen.
Die Schießleistung bei schwierigen Verhältnissen mit Windböen war der Schlüssel zum Erfolg. „Es war perfekt, dass wir immer den Nachlader gleich weggebracht haben und gleich wieder auf der Strecke unterwegs waren. Der Abstand nach hinten ist immer etwas größer geworden, dadurch war es einfacher zu laufen, weil man gewusst hat, der eine oder andere Nachlader kann passieren, und man bleibt trotzdem im Spitzenfeld“, sagte Komatz.
Bö bleibt in Oberhof makellos
Das Weltmeistergespann Röiseland und Bö war einmal mehr in der Loipe eine Klasse für sich und konnte damit auch eine schwächere Schießleistung des 29-Jährigen kaschieren. Denn Bö musste bei seinem letzten Liegendschießen einmal in die Strafrunde, holte Komatz und Giacomel aber noch vor der letzten Schießübung ein. Dort blieb Bö ohne Nachlader, während Komatz eine Extrapatrone benötigte. Giacomel musste überhaupt zweimal in die Strafrunde.
Bö hatte daher keine Probleme, den nächsten norwegischen Erfolg in der Single-Mixed-Staffel heimzubringen. Für den Saisondominator und Röiseland war es nach 2019 und 2020 der dritte gemeinsame WM-Titel in dieser Disziplin. Nur 2021 hatte sich Bö – allerdings gemeinsam mit Tirill Eckhoff – dem französischen Duo Antonin Guigonnat und Julia Simon geschlagen geben müssen. In Oberhof ist der Norweger hingegen unbesiegt, die Single-Mixed-Goldene war die fünfte im fünften Bewerb. Röiseland ist indes mit ihrer 13. WM-Goldmedaille alleinige Rekordhalterin, sie löste die Deutsche Magdalena Neuner (zwölf WM-Titel) ab.
Am Samstag hat Bö die Chance, seine Ausbeute auf sechs Goldene zu erhöhen. Um 11.45 Uhr ist die Staffel 4 x 7,5 km angesetzt, am Nachmittag (15.15 Uhr) sind die Damen mit ihrem Staffel-Bewerb über 4 x 6 km angesetzt. Am Sonntag (12.30 Uhr Herren bzw. 15.10 Uhr Frauen) stehen als Abschluss noch die Massenstart-Bewerbe auf dem Programm. Dort tritt Hauser als Titelverteidigerin an. Die Mixed-Silberne sei der richtige Motivationsschub, so Hauser im ORF: „Nach den letzten Ergebnissen hat es doch schon etwas genagt.“ Die Rennen in Oberhof sind alle live in ORF1 zu sehen.
Biathlon-WM in Oberhof
Donnerstag: