Enttäuschung bei Leon Goretzka (Bayern) nach der Niederlage gegen Mönchengladbach
AP/Martin Meissner
Fußball

Patzer lässt Bayern um Führung bangen

Bayern München hat gegen Angstgegner Borussia Mönchengladbach erneut eine Niederlage kassiert und damit den Titelkampf in der deutschen Bundesliga wieder spannend gemacht. Auch wegen einer harten Roten Karte gegen Bayern-Innenverteidiger Dayot Upamecano nach acht Minuten musste sich der Spitzenreiter am Samstag mit 2:3 geschlagen geben. Union Berlin hat damit am Sonntag gegen Schlusslicht Schalke 04 die Möglichkeit, mit einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen.

Für die Bayern war es in der 21. Runde die erst zweite Niederlage. Die nunmehr vorerst achtplatzierte Borussia hat somit in den letzten fünf Pflichtspielen gegen die Münchner drei Siege gefeiert, zweimal gab es ein 1:1. Für Aufregung sorgte der Platzverweis gegen Upamecano, der Gladbach-Stürmer Alassane Plea im Laufduell als letzter Mann mit einem leichten Kontakt an der Schulter zu Fall brachte. Kurz darauf brachte Lars Stindl die Gastgeber, bei denen die ÖFB-Legionäre Hannes Wolf und Stefan Lainer in der Startelf standen, in Führung (13.).

Eric Maxim Choupo-Moting gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (35.), nachdem Alphonso Davies am linken Flügel an Lainer vorbeigesprintet war. Jonas Hofmann (55.) und Marcus Thuram (84.) trafen zum Sieg für Gladbach und bezwangen dabei ihren Ex-Goalie Yann Sommer, der im Winter nach München gewechselt war und vor dem Spiel verabschiedet wurde. Mathys Tel (93.) gelang nur noch der zweite Treffer für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann.

Nagelmann fühlt sich „verarscht“

Nagelsmann war im Kabinengang hörbar echauffiert. „Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen oder was?“, rief er laut und stürmte in die Schiedsrichterkabine. Als der 35-Jährige wenig später wieder herauskam, fluchte er ebenfalls laut hörbar für alle Journalistinnen und Journalisten in der Mixed Zone. Später entschuldigte sich Nagelsmann für sein Verhalten. „Emotionen gehören zum Sport dazu. Und angesichts der Roten Karte musste ich mir nach dem Spiel Luft machen“, schrieb Nagelsmann bei Twitter. „Allerdings muss ich mich für die Wortwahl gegenüber dem Team rund um Tobias Welz (Schiedsrichter, Anm.) entschuldigen. Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen.“

Im Interview von ZDF und Sport1 darauf angesprochen, dass er „weichgespültes Pack“ gesagt haben soll, sagte Nagelsmann: „Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter.“ Auf der Pressekonferenz bat der Coach darum, das Thema nicht zu groß zu machen. „Natürlich habe ich mich in der Mixed Zone aufgeregt. Aber bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen“, sagte er. „Es gibt Emotionen in diesem Sport, davon lebt er auch. Es ist nicht alles richtig, was ich sage oder von mir gebe. Deshalb nicht 18 Nachfragen und nicht auf jedes Titelblatt, bitte.“

Laimer und Gregoritsch treffen bei Siegen

Auch der SC Freiburg mit einem 2:0-Erfolg bei Aufsteiger VfL Bochum und RB Leipzig mit einem 3:0-Sieg beim VfL Wolfsburg meldeten sich im Tabellenspitzenfeld zurück. Die Bayern führen derzeit mit 43 Punkten vor Union Berlin (42) und Borussia Dortmund (40), das am Sonntag auf Hertha BSC trifft. Freiburg (40) und Leipzig (39) liegen knapp dahinter auf den Plätzen vier und fünf.

Für die Leipziger traf ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer in der 85. Minute nur kurz nach seiner Einwechslung mit einem Schuss ins lange Eck zum 2:0. Zuvor hatte Emil Forsberg die Sachsen in Führung gebracht (14.). Der Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai besorgte in der Nachspielzeit (92.) nach Vorlage von Xaver Schlager den Endstand.

ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch brachte die Freiburger kurz vor der Pause mit seinem achten Bundesliga-Saisontor auf die Siegerstraße (39.), Philipp Lienhart spielte in der Innenverteidigung durch. Eine deutliche 0:3-Niederlage kassierte der 1. FC Köln beim VfB Stuttgart.

Friedl-Eigentor gegen Frankfurt

Trainer Oliver Glasner feierte mit Eintracht Frankfurt einen 2:0-Heimsieg gegen Werder Bremen und bleibt als Sechster mit 38 Punkten in Schlagdistanz zur Ligaspitze. ÖFB-Legionär und Werder-Kapitän Marco Friedl, der nach einer Gelbsperre in die Startelf zurückkehrte, brachte die Frankfurter nach einem missglückten Klärungsversuch mit einem Eigentor (8.) in Führung. Kolo Muani erhöhte nach dem Seitenwechsel für die Glasner-Elf (52.).

Deutsche Bundesliga, 21. Runde

Freitag:

Augsburg – Hoffenheim 1:0 (0:0)

Tor: Jensen (88.)

Augsburg: Baumgartlinger ab 86. Minute
Hoffenheim: Baumgartner bis 63. Minute

Samstag:

Mönchengladbach – Bayern München 3:2 (1:1)

Tore: Stindl (13.), Hofmann (55.), Thuram (84.) bzw. Choupo-Moting (35.), Tel (93.)

Rote Karte: Upamecano (8./Bayern)

Gladbach: Lainer spielte durch, Wolf bis 90. Minute
Bayern: Wanner nicht im Kader

Wolfsburg – Leipzig 0:3 (0:1)

Tore: Forsberg (14.), Laimer (85.), Szoboszlai (92.)

Wolfsburg: Wimmer bis 59. Minute, Pervan Ersatz
Leipzig: Schlager spielte durch, Laimer ab 75. Minute

Bochum – Freiburg 0:2 (0:1)

Tore: Gregoritsch (39.), Höler (51.)

Rote Karte: Losilla (63./Bochum)

Bochum: Stöger spiele durch
Freiburg: Lienhart spielte durch, Gregoritsch bis 87. Minute

Stuttgart – Köln 3:0 (1:0)

Tore: Gil Dias (9.), Sosa (59.), Coulibaly (74.)

Köln: Kainz bis 65. Minute, Ljubicic Ersatz

Frankfurt – Bremen 2:0 (1:0)

Tore: Friedl (7./Eigentor), Kolo Muani (52.)

Bremen: Friedl spielte durch, Schmid bis 85. Minute

Sonntag:

Union Berlin – Schalke 0:0

Union: Trimmel spielte durch
Schalke: Greiml Ersatz

Dortmund – Hertha BSC

17.30 Uhr

Leverkusen – Mainz

19.30 Uhr

Tabelle: