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Medien

ORF Sport + vor dem Aus

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat im Rahmen eines Sonderfinanzausschusses den Stiftungsräten seine – auch von der Politik eingeforderten – Sparpläne für das öffentlich-rechtliche Medienhaus präsentiert. Demnach sollen bis 2026 rund 300 Millionen Euro eingespart werden. Laut diesem Sparkonzept wird der Sportsender ORF Sport + als linearer TV-Kanal eingestellt.

ORF Sport + nahm im Mai 2006 den Betrieb auf, um explizit einen Sendeplatz für Randsportarten zu schaffen. Seitdem fungiert der Sportspartenkanal als wichtige Bühne für Randsportarten. Künftig soll ORF Sport + ins Digitale sowie zu ORF1 wandern. „Wir werden den Breitensport weiter featuren. Die Budgetmittel werden wir transferieren“, meinte Weißmann am Montagnachmittag.

Dem ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) droht hingegen ganz das Aus, die Streamingportale Flimmit (Fernsehen) und Fidelio (Musik) dürften ebenfalls eingestellt werden. Zudem dürfte die ORF-Gebührentochter GIS deutlich verkleinert werden. „Der ORF hat in der Vergangenheit immer wieder gespart“, betonte Weißmann. Nun werde erneut auf ein „Maßnahmenbündel“ gesetzt, das bei Personal- und auch Sachkosten ansetze.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann
APA/Eva Manhart
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann präsentierte am Montagnachmittag den Sparkurs des ORF

Gegenwind an den Einsparungsplänen von Weißmann gab es von Sport-Austria-Präsident Hans Niessl. Er kritisierte, dass der Kanal als „budgetärer Zwerg mit großem gesellschaftspolitischen Potenzial geopfert werden soll, weil ein Finanzloch von 300 Millionen Euro zu schließen ist … Logik geht anders.“ Die weiteren Schritte des organisierten Sports sollen am Donnerstag in einer außerordentlichen Präsidiumssitzung festgelegt werden.