Alexandar Borkovic (Sturm) und Nicolas Wimmer (Austria Klagenfurt)
GEPA/Chris Bauer
Bundesliga

Sturm empfängt „Lieblingsgegner“

Der SK Puntigamer Sturm steht nach drei Pflichtspielen im neuen Jahr noch mit einer makellosen weißen Weste da. Am Samstag (17.00 Uhr) soll in der 19. Runde der Admiral Bundesliga gegen Austria Klagenfurt – und damit einen „Lieblingsgegner“ – die Serie fortgesetzt und der Druck auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg hoch gehalten werden. Auch die Austria aus Wien hat im Kampf um die Meistergruppe gegen Nachzügler TSV Egger Glas Hartberg drei Punkte eingeplant.

Sturm will seine weiße Weste nach Ligasiegen gegen Rapid (1:0), Hartberg im Steirerderby (2:1) und einem Viertelfinal-Triumph im Cup gegen Titelverteidiger Salzburg (6:5 im Elfmeterschießen) jedenfalls beibehalten. „Nach dem guten Start gilt es, die volle Konzentration zu halten und sich auf die nächsten Aufgaben zu fokussieren“, betonte Trainer Christian Ilzer, der mit seiner Mannschaft mit sechs Zählern Rückstand auf die Salzburger in die 19. Runde geht.

Für die Grazer spricht gegen Klagenfurt jedenfalls die Statistik: Sturm gewann alle fünf bisherigen Bundesliga-Duelle gegen die Truppe von Peter Pacult, zusätzlich 2019 auch eines im Cup. Trotzdem bleibt Trainer Ilzer wie gewohnt vorsichtig: „Ich erwarte ein sehr schweres Spiel gegen eine Mannschaft mit einem sehr erfahrenen Trainer“, sagte der Sturm-Trainer.

Sturmspieler Manprit Sarkaria mit Trainer Christian Ilzer
GEPA/Chris Bauer
Ilzer (r.) und seine Mannschaft legten einen perfekten Start ins Jahr 2023 hin

Kein Blick auf die Tabelle

In den vergangenen Partien habe seine Elf „phasenweise richtig gut“ gespielt, „aber es gab auch Phasen, die mir weniger gefallen haben“, ergänzte der Sturm-Coach, der mehr „Intensität, Aktivität und Aggressivität“ von seiner Truppe forderte. Wie schon in der Vorwoche werden die Leistungsträger Gregory Wüthrich, Jakob Jantscher, Otar Kiteishvili und Albian Ajeti wegen Muskelverletzungen fehlen. Auch William Böving (Syndesmosebandriss) und Moritz Wels (Meniskus) befinden sich noch im Aufbautraining.

Vor mehr als 10.600 Fans – so viele Tickets waren zumindest bis Freitag abgesetzt – sollen die in der Europa League gescheiterten und erst am Sonntag gegen Ried im Einsatz befindlichen Salzburger mit einem Sieg zumindest ein bisschen unter Zugzwang gesetzt werden. „Ich will mich nicht im Tabellenlesen üben. Es geht darum, die Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einzustellen. Wir können ohnehin nicht beeinflussen, was Salzburg macht“, betonte Ilzer.

Admira-Bundesliga, 19. Runde

Samstag, Beginn 17.00 Uhr:

Sturm – A. Klagenfurt

Merkur Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Hierländer, T. Horvat, Prass – Sarkaria, Teixeira

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig, Mahrer, Wimmer, Moreira – Irving, Gkezos, Cvetko – Karweina, Pink, Straudi

Klagenfurt sucht „Mut und Cleverness“

Die Violetten aus Klagenfurt befinden sich indes auf dem Weg in eine Krise, die letzten vier Pflichtspiele wurden allesamt verloren. Einen Grund für den schlechten Start ins neue Jahr sieht Trainer Pacult in der Einstellung seiner Truppe. „Von den Tugenden, die uns ausgezeichnet und stark gemacht haben, ist derzeit nichts zu sehen“, sagte der 63-Jährige. „Alles wirkt gehemmt. Wir bringen nicht die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten, das aber nötig ist, um zu bestehen. Es fehlen auch die Cleverness und der Mut mit dem Ball.“

Stürmer Markus Pink, der mit zwölf Treffern die Torschützenliste anführt, sieht es ähnlich wie sein Trainer. „Jedem muss bewusst sein, dass es nicht von allein geht. Es gilt jetzt, die Köpfe hochzunehmen, zu arbeiten und noch enger zusammenzurücken“, sagte der Austria-Kapitän, der im Jahr 2023 noch ohne eigenes Erfolgserlebnis ist. Sturm-Coach Ilzer erwartete, dass Klagenfurt „einiges verändern wird, vielleicht auch vereinfachen“.

Für die verbleibenden Spiele in Graz, gegen Altach, Hartberg und in Lustenau setzte Pacult seine Mannschaft folglich nicht unter Druck. Das Ziel sei weiterhin der Klassenerhalt. „Wenn wir das schon im März erreichen, wäre das eine Riesensache“, betonte der Wiener. Der Verein und die Mannschaft würden Zeit benötigen, um zu wachsen. So wie vergangene Saison im Aufstiegsjahr die Meistergruppe zu erreichen wäre laut Pacult „alles andere als Normalität“.

Austria plant drei Punkte ein

Die Wiener Austria steht vor entscheidenden Wochen im Kampf um die Meisterrunde. Derzeit liegen die „Veilchen“ mit Platz sechs knapp über dem Strich, die Verfolger sitzen jedoch dicht im Nacken. Im Heimspiel gegen den Vorletzten TSV Hartberg sind bei der Austria drei Punkte fest eingeplant, um dem „Ziel Platz sechs“, welches Trainer Michael Wimmer ausgab, ein Stück näher zu kommen.

Admira-Bundesliga, 19. Runde

Samstag, Beginn 17.00 Uhr:

Austria – Hartberg

Generali-Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Früchtl – Handl, Mühl, Martins – Ranftl, Braunöder, Jukic, Polster – Fischer, Dovedan – Tabakovic

Hartberg: Sallinger – M. Horvat, Rotter, Karamarko, Pfeifer – Kainz, Heil – Frieser, Fadinger, Avdijaj – Tadic

Die jüngsten fünf Duelle mit Hartberg gestalteten die „Veilchen“ stets erfolgreich. Die Marschroute für die kommende Begegnung ist daher klar definiert. „Wir wollen das Heimspiel gewinnen“, betonte Wimmer. Unterschätzt werden die Steirer am Verteilerkreis aber keinesfalls. „Mit Hartberg wartet ein Gegner in aufsteigender Form. Sie sind laufstark und spielen sehr intensiv“, so der 42-jährige Deutsche vor seinem dritten Pflichtspiel als Austria-Coach.

Ausgangslage klar und tückisch

Die Ausgangsposition vier Runden vor der Punkteteilung ist klar. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf die Austrias aus Klagenfurt und Lustenau, mit drei Zählern Rückstand lauert der WAC. Das Restprogramm der „Veilchen“ hat es durchaus in sich. Nach dem Auswärtsspiel bei Schlusslicht Ried nächste Woche warten mit Sturm Graz und Rapid Wien zwei Mannschaften, die in der Tabelle über der Austria angesiedelt sind. Dafür gab es in Sachen Personal erfreuliche Nachrichten: Kapitän Lukas Mühl dürfte erstmals seit Anfang Oktober in die Startelf zurückkehren.

Hartberg befindet sich indes punktegleich mit Ried auf dem vorletzten Tabellenplatz, daher ist im Kampf gegen den Abstieg jeder Zähler hilfreich. Der Ausgangslage vor dem Spiel bei der Austria kann Trainer Markus Schopp durchaus Positives abgewinnen: „Wir treffen auf einen Gegner, der Punkte braucht, um in der Meistergruppe dabei zu sein. Wir möchten aber auch Punkte sammeln.“ Personell kann Schopp für das Gastspiel in Wien aus dem Vollen schöpfen. Die vielen Ausfälle beim Gegner spielten in der Vorbereitung der Steirer keine Rolle. „Sie ändern nichts an unserer Grundidee“, so der Hartberg-Trainer.