Benjamin Sesko (RBS) und Tin Plavotic (Ried)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Salzburg legt Fokus auf Ligaalltag

Red Bull Salzburg will am Sonntag (17.00 Uhr) in der Admiral Bundesliga die Enttäuschung vom Europa-League-Aus gegen AS Roma hinter sich lassen. Schlusslicht Guntamatic Ried ist beim Tabellenführer zu Gast. Gegen die Innviertler haben die „Bullen“ zu Hause noch nie verloren. Nach dem Ausscheiden in Cup und Europacup ist der zehnte Meistertitel in Serie das letzte verbliebene Saisonziel. Für Rapid und die WSG Tirol (14.30 Uhr) ist indes das Ziel in der 19. Runde, den Platz in den Top Sechs weiter zu festigen.

„Jetzt geht der komplette Fokus auf den Ligaalltag. Da haben wir große Ziele hier in Salzburg und die wollen wir erfüllen“, sagte Trainer Matthias Jaissle. „Dass wir in der Liga mit Sturm Graz einen harten Konkurrenten haben, dessen sind wir uns alle bewusst.“ Zuletzt ist Salzburg in 16 Ligaspielen in Folge ungeschlagen geblieben, die jüngsten fünf hat der Titelverteidiger alle gewonnen.

„Wir haben über die Saison gezeigt, dass wir solche Ereignisse auch wegstecken können“, meinte Jaissle nach dem ernüchternden Europacup-Aus. Man werde weiterhin an die eigenen Stärken glauben. „Die Rollenverhältnisse sind anders. In der Liga gehen wir als Favorit in die Partie, dem wollen wir auch gerecht werden.“ Die Strapazen der Reise und die Enttäuschung gilt es schnell abzuschütteln. „Ich spreche nicht gerne von Wundenlecken. Es wartet die nächste Pflichtaufgabe.“

Pause für den „einen oder anderen Spieler“

Mit welchem Personal diese erfüllt werden soll, ließ Jaissle offen. „Sicherlich werden wir dem einen oder anderen Spieler eine Pause einräumen müssen.“ Ein Tag länger zur Regeneration hätte nicht schlechtgetan. „Aber wir werden wieder eine schlagkräftige Truppe stellen.“ Fernando dürfte wegen seiner Oberschenkelprobleme wie in Rom fehlen. Ob Luka Sucic nach seinen Magen-Darm-Problemen in der Startelf stehen wird, ist fraglich. Für diese ist erneut auch der israelische Jungstar Oscar Gloukh ein Kandidat.

Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Salzburg – Ried

Red Bull Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Solet, Pavlovic, Bernardo – Gourna-Douath – Seiwald, Gloukh, Kjaergaard – Sesko, Koita

Ried: Strebinger – Ungar, Turi, Plavotic, Jurisic – Nutz, Martin, Michael – Pomer, Lang, Mikic

Zu Hause in Wals-Siezenheim ist der Serienmeister seit Dezember 2020 in 35 Ligapartien ungeschlagen. Von bisher 26 Heimspielen gegen Ried hat Salzburg 19 gewonnen, sieben endeten remis. Seit dem Wiederaufstieg der Rieder gelangten den „Bullen“ in fünf Duellen vier klare Siege. Den einzigen Punkteverlust handelten sie sich im Oktober 2021 mit einem 2:2 im Innviertel ein. Den bisher letzten Zähler in Salzburg hat Ried im April 2017 erobert – damals mit einem 1:1.

Ried-Coach will Leidenschaft sehen

Daran will Ried-Trainer Christian Heinle anschließen. „Es muss an diesem Tag alles passen, dass man aus Salzburg etwas mitnehmen kann“, sagte der nach sechs Ligaspielen ohne Sieg schwer angezählte Coach. „Wir werden dennoch alles probieren, denn wir wollen jeden Punkt mitnehmen, den wir nur irgendwie mitnehmen können.“ Das wird auch notwendig sein, denn im Kampf um den Klassenerhalt gehe es vier Runden vor Ende des Grunddurchganges eng her.

„Gegen Salzburg auswärts zu spielen, ist sicherlich keine einfache Aufgabe. Das Mindeste ist aber, dass wir wieder diese Leidenschaft auf das Feld bringen wie gegen den LASK“, verwies Heinle auf das 1:1 im Derby letztes Wochenende. Sein Team habe gegen die Linzer trotz des späten Gegentreffers „ein sehr gutes Spiel gemacht“. Laut Heinle, seit der Trennung von Robert Ibertsberger vor zehn Monaten Chefcoach, habe man dabei auch gesehen, wie „intakt“ die Mannschaft sei. „Und wie sehr sie es will, dass sie wieder in die Erfolgsspur zurückkommt.“

WAC gegen Rapid im Zeichen der Revanche

Im Zeichen der Revanche steht das Duell zwischen Pellets WAC und Rapid. Drei Wochen nach dem Duell im Uniqa-ÖFB-Cup stehen sich die beiden Clubs in der Bundesliga gegenüber. Der Druck liegt aufseiten der Kärntner, denen als Tabellenneunter erstmals seit der Modusänderung 2018/19 das Verpassen der Meistergruppe droht. Rapid hat sieben Punkte mehr am Konto, orientiert sich als Vierter aber nur nach oben.

Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

WAC – Rapid

Lavanttal-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Bonmann – Oermann, Piesinger, Bukusu – Veratschnig, Kerschbaumer, Omic, Taferner, Anzolin – Baribo, Malone

Rapid: Hedl – Kasius, Querfeld, Sollbauer, Auer – Pejic, Kerschbaum – Strunz, Knasmüllner, Bajic – Burgstaller

Beim Frühjahrsauftakt im Cup ging es in die Verlängerung, in der Ante Bajic mit zwei Toren Rapid ins Halbfinale schoss. In der Liga schrieben beide Teams zuletzt voll an, der WAC riecht nach dem 3:0-Derbysieg gegen Austria Klagenfurt trotz eklatanter Heimschwäche (nur ein Sieg vor fünf Monaten) noch Lunte im Kampf um die Top Sechs. Mit Hartberg, Lustenau und Ried warten bis zur Punkteteilung machbare Aufgaben auf die Mannschaft von Robin Dutt. Seit der Modusänderung landete der WAC auf den Plätzen vier, drei und fünf.

Rapid mit schlechter Bilanz im Lavanttal

Rapid bekommt es indes noch mit Salzburg, Tirol und der Austria zu tun. Die Wiener landeten zuletzt einen 3:0-Heimsieg über Altach und näherten sich bis auf drei Punkten der 30er-Marke, die bisher gleichbedeutend mit dem Einzug in die Meistergruppe war. „Es geht nicht nur darum, unseren Platz im oberen Play-off zu haben“, sagte Verteidiger Leopold Querfeld. „Ich glaube nicht, dass es in der Mannschaft Thema ist, dass wir nur noch ein Spiel gewinnen müssen. Das ist nicht unser Anspruch.“

Der Bilanz nach wird der Sieg am Sonntag schwer genug. Vor dem 20. Ligaspiel hat Rapid nur dreimal im Lavanttal gewonnen. Über die Gründe konnte Barisic nur spekulieren. „Ich will nicht übers Ambiente sprechen oder über den Stadionsprecher“, sagte Barisic mit einem süffisanten Grinsen. „Es ist ein ganz normales Fußballspiel.“ Rapids Trainer warnte lieber vor den Kärntner Offensivkräften „Taferner, Baribo und Malone“, und rätselte noch, „ob sie eher uns das Aufbauspiel überlassen und dann schnell umschalten oder anfangs Angriffspressing spielen“.

Auf den Gegner bezogene Spielvorbereitungen könne man als Rapid-Trainer aber generell oft „in den Mistkübel schmeißen“, so Barisic. „Gegen Rapid ist jede Mannschaft doppelt, dreifach, vierfach, fünffach motiviert. Insofern geht jeder gegnerische Spieler über seine Grenzen hinaus. Wir müssen das in unserem Kopf drinnen haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir auf unsere Stärken vertrauen.“

Altach will im Abstiegskampf „den Bock umstoßen“

Altach geht indes nicht gerade mit Selbstvertrauen ins Heimspiel gegen Tirol. Die Vorarlberger wollen nach drei Spielen ohne Tore und Punkte im Abstiegskampf wieder zurück auf die Siegerstraße finden. „Wir haben die Möglichkeit, den Bock umzustoßen. Darauf warten wir. Wir brauchen Erfolgserlebnisse“, sagte Altach-Trainer Miroslav Klose vor dem Duell gegen die WSG, die vier Spiele vor der Punkteteilung ihren Platz in der Meistergruppe so gut wie fixieren kann.

Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Altach – WSG Tirol

Cashpoint Arena, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Jungdal – Nelson, Haudum, Edokpolor, Schreiner – Ju. Jurcec, Bähre, Jäger – Abdijanovic, Nuhiu, Balic

WSG: F. Oswald – Rogelj, Bacher, Behounek, Schulz – Sulzbacher, Müller, Ogrinec, Blume – Forst, Prica

Die Mannschaft von Thomas Silberberger hat einen komfortablen Polster auf die Konkurrenz unter dem Strich, das Duell im Ländle ist zumindest ein kleiner Matchball. „Die Geschichte zeigt, dass 30 Punkte reichen.“ Die Wattener haben derzeit 27 Punkte auf dem Konto. Silberberger warnte aber gleichzeitig vor dem „extrem schweren“ Restprogramm mit Partien gegen den LASK, bei Rapid sowie gegen Sturm und wäre auch mit einem Remis in Altach zufrieden.

Klose von Qualität der Mannschaft überzeugt

In Vorarlberg erwartet Silberberger, der auf Leistungsträger Thomas Sabitzer (Jochbeinoperation) verzichten muss, jedenfalls „ein schwieriges Match“. Der Papierform „sollte nicht allzu viel Beachtung“ geschenkt werden. Auf der Gegenseite steht die Klose-Elf nach Niederlagen zum Frühjahrsauftakt gegen den LASK (0:1) und bei Rapid (0:3) unter Druck, der Vorsprung als Tabellenzehnter auf Schlusslicht Ried beträgt nur einen Punkt. „Wir haben versucht, die richtigen Schlüsse zu ziehen“, blickte Klose auf das Spiel in Wien zurück.

Die Einstellung und „das Herz“ seiner Mannschaft habe den Deutschen aber positiv gestimmt. „Wir müssen schauen, dass wir mit Überzeugung spielen. Wir haben richtig Qualität in der Mannschaft, das sehen wir oft im Training“, betonte Klose, der ein „hartes, kampfbetontes“ Duell erwartet. Amir Abdijanovic gab sich indes kämpferisch. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, und Wattens hat momentan viel mehr zu verlieren als wir“, sagte der Altach-Stürmer.