Jan Hörl
APA/Georg Hochmuth
Nordische Ski-WM

Österreich geht im Mixed leer aus

Der Mixed-Bewerb von der Normalschanze bei der nordischen Ski-WM in Planica hätte dem stark aufgestellten österreichischen Skisprungteam mit Vizeweltmeisterin Eva Pinkelnig, Chiara Kreuzer, dem Einzel-Vierten Stefan Kraft und Jan Hörl am Sonntag eine große Chance auf Edelmetall eröffnet, doch das ÖSV-Team konnte die Erwartungen nicht erfüllen und belegte Platz vier.

Das österreichische Quartett war bei den vergangenen drei WM-Auflagen stets auf dem Podest, eine Goldene war seit der Einführung des Bewerbes 2013 in fünf Versuchen aber noch nie gelungen. Das blieb auch diesmal so.

Obwohl Österreich in dieser Saison einen Mixed-Bewerb gewonnen hat und einmal Zweiter geworden ist, fehlten nach acht Sprüngen fast 40 Punkte auf Sieger Deutschland, das sich um 12,7 Zähler vor Norwegen Gold holte. Auf Slowenien und damit Bronze hätte Österreich um 12,9 Punkte besser sein müssen.

Österreich geht im Mixed leer aus

Erstmals seit 2015 bleibt Österreich beim Mixed-Teambewerb im Skispringen bei einer Weltmeisterschaft ohne Medaille. In Planica belegte das heimische Quartett den vierten Rang.

„Heute waren andere besser“

Bei Österreich konnte einzig Pinkelnig mit ihren Sprüngen überzeugen. Ihr zweiter Durchgang brachte ihr eine Weite von 102 Metern. Den Sprung musste die Vorarlbergerin jedoch abbrechen, nach dem sie befürchtete, der Versuch könnte zu weit gehen. „Da ist mir der Hang ausgegangen“, meinte sie nach ihrer abrupten Landung im ORF-Interview.

Zur enttäuschenden Leistung des ÖSV-Teams meinte sie: „Das ist ein Team-Bewerb. Da gewinnt man als Team und nimmt auch bittere Stunden hin. Wir haben alles gegeben, heute waren andere besser. Leid tut es mir für den ‚Krafti‘. Zweimal Vierter, das hat er nicht verdient, so wie wir auch nicht.“ Ihre eigene Vorstellung gab Pinkelnig jedoch Mut: „Wenn mir ein zweiter Sprung auch auf der Großschanze gelingt, können sich die anderen warm anziehen.“ Der Bewerb findet am Mittwoch (17.30 Uhr, live in ORF1) statt.

Medaillenchance schon nach erstem Durchgang dahin

Zu Beginn hielten Kreuzer, die für die verletzte Julia Mühlbacher aufgeboten worden war, und Hörl nicht mit den Allerbesten mit. Pinkelnig verkürzte den Rückstand deutlich, blieb aber wie ihre Vorgänger auf Platz fünf. Kraft machte dann eine Position gut, der Abstand zu den Podestplätzen wuchs aber wieder auf 17 Punkte an. „Es wird natürlich schwer“, schätzte der dreimalige Weltmeister die Medaillenchancen nach dem ersten Durchgang richtig ein.

Jan Hörl, Chiara Kreuzer, Stefan Kraft und Eva Pinkelnig
APA/Georg Hochmuth
Das österreichische Mixed-Team landete auf dem undankbaren vierten Platz

Im zweiten Durchgang steigerten sich Kreuzer (97,5) und Hörl (95) zwar, das nützte gegen die anhaltend starke Konkurrenz aber nichts. Der Rückstand auf Bronze blieb in etwa gleich. Pinkelnig segelte auf 102 Meter, eine Telemarklandung glückte ihr aber nicht, weshalb Österreich mit gleichbleibendem Abstand von rund 18 Punkten auf dem Blechplatz kleben blieb. Daran änderte auch der abschließende Sprung von Kraft (98,5) nichts mehr. In den vergangenen drei Mixed-Auflagen bei Weltmeisterschaften hatten die ÖSV-Teams zweimal Silber (2017, 2019) und einmal Bronze (2021) geholt.

Mixed-WM-Team-Springen Normalschanze

Endstand nach zwei Durchgängen:
1. Deutschland 1.017,2
Selina Freitag 99,0/95,0
Karl Geiger 92,5/98,0
Katharina Althaus 94,5/102,0
Andreas Wellinger 100,0/98,0
2. Norwegen 1.004,5
Anna Odine Ström 97,0/91,0
Johann Andre Forfang 92,5/98,0
Thea Minyan Björseth 90,5/99,5
Halvor Egner Granerud 99,0/97,5
3. Slowenien 1.000,4
Nika Kriznar 101.0/101,0
Timi Zajc 96,5/103,0
Ema Klinec 88,0/91,0
Anze Lanisek 100,0/98,0
4. Österreich 987,5
Chiara Kreuzer 93,5/97,5
Jan Hörl 89,5/95,0
Eva Pinkelnig 98,0/102,0
Stefan Kraft 95,0/98,5
5. Japan 944,9
Nozomi Maruyama 98,5/99,0
Naoki Nakamura 91,5/89,5
Yuki Ito 92,5/93,0
Ryoyu Kobayashi 94,0/95,0
6. Finnland 885,5
Jenny Rautionaho 87,5/92,0
Antti Aalto 90,0/92,5
Julia Kykkänen 87,5/91,0
Niko Kytosaho 91,0/95,0
7. Schweiz 879,2
Emely Torazza 77,5/90,0
Simon Ammann 95,0/94,0
Sina Arnet 84,0/88,5
Gregor Deschwanden 97,0/96,5
8. Polen 846,0
Kinga Rajda 75,0/79,5
Kamil Stoch 97,5/92,0
Nicole Konderla 83,0/83,0
Piotr Zyla 101,0/99,5
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert:
9. Italien 431,9
Jessica Malsiner 79,5
Giovanni Bresadola 92,0
Lara Malsiner 87,5
Alex Insam 92,0
10. USA 412,2
Annika Belshaw 79,0
Casey Larson 89,0
Paige Jones 82,0
Andrew Urlaub 92,0
11. Tschechien 391,5
Karolina Indrackova 85,0
Radek Rydl 83,5
Klara Ulrichova 85,5
Roman Koudelka 85,0
12. China 382,0
Li Xueyao 84,5
Zhen Weijie 85,5
Liu Qi 92,0
Song Qiwu 79,0
13. Rumänien 375,1
Alessia Mitu-Cosca 75,5
Mihnea Alexandru Spubler 89,5
Daniela Haralambie 87,0
Daniel Andrei Cacina 85,5
14. Kasachstan 324,0
Marija Judakowa 66,5
Sabirschan Muminow 76,0
Veronika Schischkina 74,0
Nikita Dewjatkin 89,0
15. Ukraine 316,4
Schanna Hluchowa 68,0
Jewhen Marusiak 79,5
Tetjana Piliptschuk 63,5
Witali Kalinitschenko 88,0