Lionel Messi
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Auszeichnung

Messi zum siebenten Mal FIFA-Weltfußballer

In seiner aktuellen Wahlheimat Paris ist Lionel Messi am Montag zum siebenten Mal nach 2009, 2010, 2011, 2012, 2015 und 2019 als Weltfußballer des Jahres 2022 ausgezeichnet worden. Der 35-Jährige baute seinen Status als Rekordgewinner der FIFA-Wahl weiter aus. Nach seinem ersten WM-Triumph mit Argentinien war Messi der logische Sieger. Bei den Frauen ging die Auszeichnung wie im Vorjahr an die Spanierin Alexia Putellas.

Als er die Bühne im Salle Pleyel unweit des Triumphbogens in der französischen Hauptstadt betrat, musste Messi grinsen. „Es ist eine große Freude, wieder da zu sein“, erklärte der Superstar von Paris Saint-Germain. Zuletzt hatte Messi die Trophäe 2019 in Händen gehalten. Schon damals hatte er seinen ewigen Widersacher Cristiano Ronaldo, der es auf fünf Auszeichnungen bringt, übertroffen. Nun trat Messi die Nachfolge des zuletzt zweimal geehrten Polen Robert Lewandowski an.

„Dieses Jahr war unglaublich. Ich konnte mir meinen größten Traum erfüllen, auf den ich so lange hingearbeitet habe. Das bedeutet mir so viel“, sagte Messi über den WM-Titel. „Es ist das Schönste, das Größte, das Tollste, was mir in meiner Karriere passiert ist. Es ist das Schönste, das einem Fußballspieler passieren kann.“ Im Clubfußball hatte „La Pulga“ mit dem FC Barcelona ohnehin bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Mit PSG war er im Vorjahr ebenfalls Meister.

Grafik zu Lionel Messi
Grafik: APA/ORF; Foto: AFP

Scaloni wie erwartet Trainer des Jahres

Als Trainer des Jahres wurde wie erwartet Weltmeistercoach Lionel Scaloni ausgezeichnet. Der 44-Jährige setzte sich gegen Carlo Ancelotti von Champions-League-Sieger Real Madrid und Josep Guardiola von Englands Meister Manchester City durch. Am Tag der Preisverleihung besiegelte Scaloni mit dem argentinischen Verband auch seine Vertragsverlängerung bis 2026. „Es ist das Schönste, wenn man die Leute in seinem Land zum Jubeln bringen kann“, meinte er über den WM-Triumph im Dezember in Katar.

Lionel Scaloni
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Scaloni wurde wie erwartet Trainer des Jahres

Argentiniens Männer räumten groß ab. Der Titel als Welttorhüter ging an Emiliano Martinez. In die Weltauswahl schafften es neben Messi, dessen PSG-Clubkollegen Kylian Mbappe und Real Madrids Karim Benzema in der Offensive auch der Ex-Salzburger Erling Haaland. Das Team wurde gemeinsam mit der Spielergewerkschaft FIFPro ausschließlich von Fußballprofis gewählt. Dort wurde auch Real-Madrid-Goalie Thibaut Courtois statt Martinez berücksichtigt. Benzema verpasste die WM verletzt, nachdem er im Herbst noch mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet worden war.

Trophäen auch für Europameisterinnen

Bei den Frauen gingen beide Auszeichnungen an dieselbe Spielerin. Putellas gewann nach dem Ballon d’Or auch zum zweiten Mal die FIFA-Wahl, obwohl der 29-jährigen Mittelfeldspielerin zuletzt eine Verletzung zu schaffen machte. Als beste Trainerin wurde zum zweiten Mal nach 2017 die Niederländerin Sarina Wiegman, die England zum EM-Titel geführt hatte, gewählt. Auch die beste Torhüterin Mary Earps gehört dem englischen Erfolgsteam an.

Alexia Putellas
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Putellas gewann wie im Vorjahr die Trophäe

Die Show startete emotional. Pele wurde postum mit einem Ehrenpreis bedacht. Die brasilianische Fußballikone war Ende des vergangenen Jahres im Alter von 82 Jahren gestorben. Seine Witwe nahm den Silberpokal aus den Händen von Ex-Weltmeister Ronaldo entgegen. „Pele ist unsterblich“, sagte Weltverbandspräsident Gianni Infantino. Der ehemalige Weltfußballer Ronaldo und Peles ehemaliger Teamkollege Jairzinho würdigten den dreifachen Weltmeister. In einem Video – unterlegt mit Aussagen Peles – wurden wichtige Stationen der einzigartigen Karriere des Ausnahmefußballers gezeigt.

Ex-WAC-Spieler Lochoshvili erhält Fair-Play-Preis

Die FIFA-Gala wies auch einen Österreich-Bezug auf. Ex-WAC-Profi Luka Lochoshvili, der mittlerweile für den Serie-A-Klub US Cremonese spielt, erhielt den FIFA-Fair-Play-Preis. Lochoshvili hatte am 27. Februar 2022 geistesgegenwärtig gemeinsam mit Christopher Wernitznig dem Austria-Spieler Georg Teigl wohl das Leben gerettet. Teigl war nach einem Zusammenstoß bewusstlos zu Boden gegangen. Lochoshvili hatte den Ernst der Lage sofort erkannt und Teigl davor bewahrt, seine Zunge zu verschlucken. Wernitznig war nach eigener Erzählung zuvor daran gescheitert. Teigl hatte sich schwere Kopfverletzungen zugezogen, ist mittlerweile aber wieder gesund.

Lochoshvili, der in Cremona mit dem Ex-Rapidler Emanuel Aiwu zusammenspielt, war per Videoschaltung in Paris dabei. „Ich möchte mich entschuldigen, dass ich nicht dabei sein kann, weil wir morgen ein Spiel haben“, leitete der 24-jährige Georgier seine Rede ein. „Das ist natürlich eine Riesenauszeichnung für mich, ich möchte mich herzlich dafür bedanken. Ich freue mich sehr darüber, aber noch froher bin ich darüber, dass wir das Leben eines Spielers retten konnten. Ich freue mich sehr, dass es ihm gut geht. Ich wünsche allen das Beste und vor allem Gesundheit, was das Wichtigste im Leben ist.“

Die Gewinnerinnen und Gewinner der FIFA-Wahl

  • Weltfußballer: Lionel Messi (Paris Saint-Germain)
  • Weltfußballerin: Alexia Putellas (FC Barcelona)
  • Welttrainer: Lionel Scaloni (Argentinien-Teamchef)
  • Welttrainerin: Sarina Wiegman (England-Teamchefin)
  • Welttorhüter: Emiliano Martinez (Aston Villa)
  • Welttorhüterin: Mary Earps (Manchester United)
  • FIFA-Weltauswahl Männer: Thibaut Courtois (Real Madrid) – Achraf Hakimi (Paris SG), Joao Cancelo (Manchester City/Bayern München), Virgil van Dijk (Liverpool) – Kevin De Bruyne (Manchester City), Luka Modric (Real Madrid), Casemiro (Real Madrid/Manchester United) – Lionel Messi (Paris SG), Kylian Mbappe (Paris SG), Karim Benzema (Real Madrid), Erling Haaland (Borussia Dortmund/Manchester City)
  • FIFA-Weltauswahl Frauen: Christiane Endler (Lyon) – Lucy Bronze (Manchester City/Barcelona), Mapi Leon (Barcelona), Leah Williamson (Arsenal), Wendie Renard (Lyon) – Alexia Putellas (Barcelona), Keira Walsh (Manchester City/Barcelona), Lena Oberdorf (Wolfsburg) – Alex Morgan (Orlando Pride/San Diego Wave), Sam Kerr (Chelsea), Beth Mead (Arsenal)
  • Puskas Award: Marcin Oleksy (Warta Posen)
  • FIFA-Fanpreis: Fans der Nationalmannschaft von Argentinien
  • FIFA-Fair-Play-Preis: Luka Lochoshvili (WAC/US Cremonese)
  • FIFA-Special-Award: Pele

Weltfußballer des Jahres

1991 Lothar Matthäus GER
1992 Marco van Basten NED
1993 Roberto Baggio ITA
1994 Romario BRA
1995 George Weah LBR
1996 Ronaldo BRA
1997 Ronaldo BRA
1998 Zinedine Zidane FRA
1999 Rivaldo BRA
2000 Zinedine Zidane FRA
2001 Luis Figo POR
2002 Ronaldo BRA
2003 Zinedine Zidane FRA
2004 Ronaldinho BRA
2005 Ronaldinho BRA
2006 Fabio Cannavaro ITA
2007 Kaka BRA
2008 Cristiano Ronaldo POR
2009 Lionel Messi ARG
2010 Lionel Messi ARG
2011 Lionel Messi ARG
2012 Lionel Messi ARG
2013 Cristiano Ronaldo POR
2014 Cristiano Ronaldo POR
2015 Lionel Messi ARG
2016 Cristiano Ronaldo POR
2017 Cristiano Ronaldo POR
2018 Luka Modric CRO
2019 Lionel Messi ARG
2020 Robert Lewandowski POL
2021 Robert Lewandowski POL
2022 Lionel Messi ARG
2023 Lionel Messi ARG

Weltfußballerinnen des Jahres

2001 Mia Hamm USA
2002 Mia Hamm USA
2003 Birgit Prinz GER
2004 Birgit Prinz GER
2005 Birgit Prinz GER
2006 Marta BRA
2007 Marta BRA
2008 Marta BRA
2009 Marta BRA
2010 Marta BRA
2011 Homare Sawa JPN
2012 Abby Wambach USA
2013 Nadine Angerer GER
2014 Nadine Keßler GER
2015 Carli Lloyd USA
2016 Carli Lloyd USA
2017 Lieke Martens NED
2018 Marta BRA
2019 Megan Rapinoe USA
2020 Lucy Bronze ENG
2021 Alexia Putellas ESP
2022 Alexia Putellas ESP
2023 Aitana Bonmati ESP