Eine Entscheidung muss bis 21. März fallen. Von einem bis dahin von der UEFA gewährten Fristaufschub bei der Nennung des Spielortes hatte zuerst die „Kronen Zeitung“ berichtet. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hatte Anfang Februar den Wunsch geäußert, das Rapid-Stadion künftig auch für Länderspiele zu nutzen. Als zweite mögliche Alternative zum weitläufigen Happel-Oval präferiert der Deutsche für große Spiele die Red Bull Arena von Meister Salzburg in Wals-Siezenheim.
„Es macht aus meiner Sicht Sinn, die Mannschaft an unterschiedlichen Standorten zu präsentieren“, erklärte Rangnick. Es gebe in Österreich aber – bei nur einem Zehntel der Einwohnerzahl von Deutschland für ihn nachvollziehbar – nicht viele Standorte mit großem Fassungsvermögen. Rangnick: „Es ist sinnvoll, das Stadion auch immer ein Stück weit abhängig von den jeweiligen Gegnern auszuwählen. Das Ziel sollte immer sein, vor ausverkauftem Haus zu spielen.“
Bangen um Alaba
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft bangt drei Wochen vor dem EM-Qualifikationsstart um David Alaba. Der Verteidiger von Real Madrid droht nach seiner Oberschenkelverletzung für die Heimspiele gegen Aserbaidschan und Estland auszufallen.
Die neue Raiffeisen Arena in Linz, in der das ÖFB-Team am 24. und 27. März zum Auftakt der EM-Qualifikation Aserbaidschan bzw. Estland empfängt, ist mit ihrem Fassungsvermögen von rund 17.000 Zuschauerinnen und Zuschauern bei internationalen Spielen für die Schweden-Partie zu klein. „Salzburg war im Gespräch“, bestätigte Neuhold. Wegen „Instandhaltungsmaßnahmen in der spielfreien Zeit“ stehe das Stadion aber nicht zur Verfügung. Die Salzburger argumentierten mit der notwendigen Rasenpflege.
Rapid-Heimstätte als Alternative
Bleibt also Wien – mit der neuen Alternative Hütteldorf. Das Allianz Stadion fasst bei internationalen Spielen 24.000 Fans. „Ich habe das Gefühl, dass auch Rapid interessiert daran ist und alles tut, um eine Lösung zu finden“, sagte Neuhold. Seitens des ÖFB gebe es keinen Druck auf den Verein. „Es gibt aufrechte Gespräche und einen konstruktiven Dialog“ – allen voran mit dem neuen Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann.

Im 2016 eröffneten Allianz Stadion hat bisher noch kein Länderspiel stattgefunden. Anhänger wie Anrainer haben stets Bedenken geäußert. Die bisher letzten Partien des ÖFB-Teams in Hütteldorf – 2007 im alten Hanappi-Stadion – waren von Schmähungen für den Ex-Rapidler Andreas Ivanschitz überschattet. „Die Basis, damit es funktioniert, muss ein breites Commitment von Rapid sein“, meinte Neuhold über eine mögliche Rückkehr. „Wir wollen es nicht erzwingen, aber in einem konstruktiven Dialog bleiben.“
Sollten bis Ende der UEFA-Frist in zweieinhalb Wochen nicht alle Bedenken ausgeräumt sein, könnte man die nicht zuletzt von Rangnick gewünschte Rückkehr nach Hütteldorf laut Neuhold auch zu einem späteren Zeitpunkt noch in Erwägung ziehen. Bei Rapid gab man sich am Freitag zur Frage von ÖFB-Länderspielen im eigenen Stadion weiterhin zurückhaltend. „Es gibt dazu zum jetzigen Zeitpunkt nichts zu sagen“, erklärte Sport-Geschäftsführer Markus Katzer in einer Pressekonferenz vor dem Ligaschlager am Sonntag gegen Salzburg.