Ski alpin

Kilde schnappt sich Abfahrtskristallkugel

Aleksander Aamodt Kilde hat sich in souveräner Manier und zum zweiten Mal in Folge die kleine Kristallkugel für den Sieg im Abfahrtsweltcup gesichert. Der Norweger feierte am Samstag in Aspen seinen bereits sechsten Saisonerfolg und liegt vor der finalen Abfahrt in Soldeu in elf Tagen in der Spezialwertung uneinholbar vor Vincent Kriechmayr, der als dreifacher Saisonsieger in Colorado über Platz vier nicht hinauskam.

Einen Tag nach dem wetterbedingten Abbruch der ersten Abfahrt gab es diesmal trotz weicher Piste und schlechter Bodensicht keine gröberen Probleme – wie auf Schienen fuhr Kilde mit Startnummer sieben zur Bestzeit, die unangetastet bleiben sollte.

Zweiter mit 0,61 Sekunden wurde Super-G-Weltmeister James Crawford (CAN) vor dem Schweizer Marco Odermatt (0,63), der sich in Courchevel WM-Gold in der Abfahrt geholt hatte, auf seinen ersten Weltcup-Sieg in dieser Disziplin aber weiter wartet. Kriechmayr büßte auf Kilde 0,70 Sekunden ein.

1. Aleksander A. Kilde (NOR)
2. James Crawford (CAN)
3. Marco Odermatt (SUI)

„Sehr schön, was für ein Gefühl, ich hatte eine super Saison“, sagte Kilde, der als Zweiter im Gesamtweltcup hinter Odermatt sogar noch minimale Chancen auf seine zweite große Kristallkugel nach 2019/20 hat. Bei 346 Punkten Rückstand müsste dafür allerdings ein kleines Wunder geschehen. „Das wird nicht so einfach“, sagte Kilde, der schmunzelte. „Aber es kann alles passieren, ich werde bis zum Ende kämpfen. Aber ehrlich, realistisch ist die große Kugel nicht.“

Kriechmayr nicht konstant genug

Im Abfahrtsweltcup distanzierte Kilde Kriechmayr um 206 Punkte. Die weiche Piste in Aspen kam dem 31-Jährigen freilich nicht entgegen. „Da ist eine schwache Ausrede, aber wenn es flach und weich ist, habe ich Probleme. Da bin ich nicht gut genug“.

Mit seiner bisherigen Abfahrtssaison sei er trotz der drei Siege nicht zufrieden. „In Summe nicht konstant genug. Es gab immer wieder Rennen, wo mir Fehler passiert sind. Um einen wie Kilde im Weltcup fordern zu können, muss man immer performen. Drei Siege reichen da nicht“, so Kriechmayr.

Als zweitbester Österreicher hinter Kriechmayr belegte Marco Schwarz in seiner erst zweiten Weltcup-Spezialabfahrt nach Wengen, wo er Sechster geworden war, den elften Platz (1,06). Otmar Striedinger, als Testpilot mit Nummer eins unterwegs, beendete die vorletzte Saisonabfahrt als 13. (1,07), Daniel Hemetsberger verlor 1,39 Sekunden und schwang damit als 20. ab. Am Sonntag (18.00 Uhr, live in ORF1) steht in Aspen noch ein Super-G auf dem Programm.