ÖSV-Kombinierer Johannes Lamparter
GEPA/Gintare Karpaviciute
Nordische Kombi

Lamparter geht auf Weltcup-Krönung los

Johannes Lamparter will seinen guten Lauf von der WM in Planica ins Saisonfinish mitnehmen und die komfortable Gesamtweltcup-Führung ins Ziel bringen. Sein Vorsprung bei noch vier ausstehenden Bewerben beträgt 121 Punkte. Der Tiroler braucht sich dabei nicht vor WM-Dominator Jarl Magnus Riiber fürchten, der Norweger ist nach einer langen Weltcup-Pause vor der WM bereits aus dem Rennen um den Gesamtweltcup.

Die aktuelle Traumform von Riiber spielt Lamparter in die Karten. Denn der Norweger, der bei der WM in vier Bewerben vier Goldmedaillen gewann, würde mit Siegen in Lahti und Oslo auch der Konkurrenz des Tirolers wichtige Punkte abnehmen. „Ich freue mich auf die letzten beiden Stationen in Oslo und Lahti – da habe ich definitiv ein großes Ziel, das Gelbe Trikot auf meinen Schultern zu behalten. So wie Jarl drauf ist, nimmt er die Big Points weg, das ist nicht so schlecht für mich“, meinte Lamparter nach dem versöhnlichen WM-Abschluss mit Bronze von der Großschanze hinter Riiber und dessen Landsmann Jens Luraas Oftebro.

Letzterer ist mit 121 Punkten Rückstand sein schärfster Weltcup-Rivale, der Deutsche Julian Schmid liegt bereits 186 Zähler zurück. „Es wird ein harter Fight zwischen Jens, Julian und mir. Wenn einer irgendwann einmal auslässt, dann geht es sehr schnell. Ich muss schauen, dass ich meine Performance abrufe, dann hoffe ich, dass ich das heimbringen kann.“

ÖSV-Kombinierer Stefan Rettenegger
APA/AFP/Jure Makovec
Jungstar Stefan Rettenegger konnte bei der WM in Planica mit seinen Leistungen überzeugen

Rettenegger trumpft auf

Neben dem entthronten Weltmeister Lamparter verfügt der ÖSV neuerdings in Stefan Rettenegger über einen weiteren Youngster, der das Geschehen in den nächsten Jahren mitbestimmen könnte. Der ebenfalls 21-Jährige trumpfte bei seinem WM-Debüt mit den Rängen sieben und fünf auf, außerdem durfte er sich wie Lamparter über Bronze im Team und im Mixed freuen. „Ich habe zwei Medaillen bei meiner ersten WM, das ist schon richtig cool gelaufen“, sagte Rettenegger, der sich an seiner starken Laufform erfreut. „Das taugt mir extrem. Ich habe immer Vollgas geben können.“

Mario Stecher kann sich von dem Duo Lamparter/Rettenegger in den nächsten Jahren viel erwarten. „Wir haben zwei absolute Topleute, die sehr jung sind. Einer hat schon extrem viel gewonnen. Rettenegger ist stark aufstrebend, er ist auf einem ähnlichen Niveau im Langlauf wie Johannes und hat noch große Möglichkeiten im Springen, das ist sehr positiv für die Zukunft“, so der Sportliche Leiter für Kombination und Springen im ÖSV.

Um aber auch den überragenden Riiber fordern zu können, müssten beide das absolute Optimum herausholen. „Das ist hier auf der Schanze nicht ganz gelungen. Wenn man Richtung Gesamtweltcup blickt, hat Jo (Lamparter, Anm.) aber die besten Möglichkeiten, das zu gewinnen", erklärte Stecher. Ins Team für Oslo kehrt der während der WM erkrankte Franz-Josef Rehrl zurück. Mario Seidl fehlt hingegen weiterhin und hat seine Saison wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig beendet.

Westvold-Hansen kämpft um perfekte Saison

Der Gesamtweltcup bei den Damen ist schon längst entschieden. Für die Norwegerin Gyda Westvold-Hansen geht es daheim in Oslo um die perfekte Saison, die Norwegerin hat alle bisherigen neun Weltcup-Bewerbe wie auch die WM-Konkurrenz gewonnen. Der letzte Saisonbewerb geht bei den Damen über drei Tage. Am Donnerstag (18.15 Uhr, live in ORF Sport +) wird von der Normalschanze gesprungen, der 5-km-Langlauf ist für Samstag (13.30 Uhr) angesetzt.

Die Österreicherinnen hielten sich nach ihrer WM-Rückkehr bei einem Continental-Cup-Doppel in Eisenerz in Schuss, wo Claudia Purker als zweimalige Dritte überzeugte. Lisa Hirner musste wegen einer Erkrankung passen, die Steirerin stieg erst am Montag wieder ins Training ein. „Das Ziel ist, in Richtung Stockerl hinzukämpfen, wo wir in der ersten Saisonhälfte regelmäßig waren“, sagte ÖSV-Chefcoach Bernhard Aicher. Die ÖSV-Truppe wird dann ihre Saison am letzten März-Wochenende beim Continental-Cup in Oberwiesenthal abschließen.