Nordische Ski-WM

Golberg vollendet Gala der Norweger

Norwegens Langlauf-Männer haben auch das letzte Rennen bei der nordischen Ski-WM in Planica dominiert. Über 50 Kilometer in der klassischen Technik setzte sich am Sonntag im Schlusssprint der Norweger Paal Golberg vor Landsmann Johannes Hoesflot Kläbo (+1,0) und dem Schweden William Poromaa (+1,2) durch. Eine starke Leistung bot Österreichs einziger Vertreter Mika Vermeulen, der mit 3:27 Minuten Rückstand als 19. ins Ziel kam.

Norwegen hat damit alle sechs Langlaufentscheidungen der Männer für sich entschieden. Für Golberg war es nach dem Team-Sprint und der Staffel die dritte Goldmedaille von Planica. Kläbo selbst verpasste es, mit seinem vierten Titel seinen Landsmann, den Kombinierer Jarl Magnus Riiber, als erfolgreichsten Athleten der nordischen Ski-WM 2023 in Slowenien abzulösen. Neben Kläbo und Golberg schaffte auch Simen Hegstad Krüger drei WM-Goldmedaillen.

„Das ist ein großer Tag für mich“, freute sich Golberg im ORF-Interview. „Ich habe mich sehr gut gefühlt, es war nicht das schnellste Rennen, aber ein harter Kurs, schwere Bedingungen. Ich hatte Glück, dass ich am Schluss an der richtigen Position war und ich hatte ein gutes Finish. Alles ist nach Plan gelaufen.“

der österreichische Langläufer Mika Vermeulen
GEPA/Gintare Karpaviciute
Vermeulen beendete die Titelkämpfe in Planica über 50 km mit dem starken 19. Rang

Vermeulen mit Rang 19 hochzufrieden

Mit dem Rennen hochzufrieden war auch Vermeulen. „Ich schätze mein Rennen als gut bis sehr gut ein. Die paar Tage davor, die Wochen davor waren sicher nicht einfach, es war ein beinhartes Rennen“, erklärte der 23-Jährige im ORF-Interview. Der Steirer war nach seinem 29. Rang gut eine Woche davor im Skiathlon erkrankt und hatte sich erst am Mittwoch für ein Antreten im WM-Abschlussbewerb entschieden. Bei hohen Temperaturen mit kurzen Ärmeln angetreten, hielt sich der Wahlnorweger von Beginn an im Bereich der Top 20.

„Die Verhältnisse am Anfang waren gut, zum Schluss ist es schon gescheit aufgegangen, dann ist es richtig nass geworden“, erklärte Vermeulen, der kurz vor der Halbzeit des exakt 49,7 km langen Rennes zwar abreißen lassen musste, sein Tempo aber konstant durchhielt. „So ein Rennen ist ein Kampf, du darfst einfach nie aufhören, sondern immer weitermachen, weil es kann so viel passieren. Wenn mir am Sonntag oder Montag jemand gesagt hätte, dass ich 19. werde, hätte ich gesagt: Passt, nehmen wir.“

ÖSV-Langläufer ziehen positiv Bilanz

Anfeuerungen seiner Fans hätten ihn beflügelt. Für Alois Stadlober, Sportlicher Leiter im ÖSV für Langlauf, ist Platz 19 „ausgezeichnet. Der 50er braucht ein bisschen Erfahrung, Trainingsjahre – er ist auf einem guten Weg. Wir können sehr zufrieden sein.“ Mit der Bilanz im ÖSV-Langlauf bei diesen Titelkämpfen zeigte er sich einigermaßen zufrieden: „Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft schauen.“ Zuletzt hatte es für den ÖSV 2005 über diese Distanz mit Rang acht durch Michail Botwinow und Platz 18 von Martin Tauber Top-20-Ergebnisse gegeben.

50 km Herren (klassisch):
1. Paal Golberg NOR 2:01:30,2
2. Johannes Hösflot Kläbo NOR + 1,0
3. William Poromaa SWE 1,2
4. Calle Halfvarsson SWE 1,6
5. Martin Lowström Nyenget NOR 6,2
6. Iivo Niskanen FIN 9,4
7. Didrik Tönseth NOR 11,6
8. Jens Burman SWE 42,7
9. Theo Schely FRA 54,3
10. Federico Pellegrino ITA 1:46,2
19. Mika Vermeulen AUT 3:27,0