Manfred Schmid
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

Schmid verspricht keinen „Zauberfußball“

Manfred Schmid hat sein Amt als neuer Chefcoach des RZ Pellets Wolfsberg am Montag mit viel Vorfreude und Zuversicht angetreten, bemühte sich aber gleich, die Erwartungshaltung beim Tabellenneunten der Admiral Bundesliga nach unten zu schrauben. „Zauberfußball zu versprechen wäre zu diesem Zeitpunkt ein Blödsinn“, sagte der Nachfolger von Robin Dutt am Dienstag bei seiner ersten Pressekonferenz als WAC-Trainer. „Es geht darum, Stabilität und Kompaktheit in die Mannschaft zu bringen.“

Am Nachmittag leitete der 52-jährige Wiener zum ersten Mal das Training bei den Kärntnern. Schmid, der beim WAC einen Vertrag bis 2025 erhielt, war im Dezember wegen „Auffassungsunterschieden“ von der Wiener Austria freigestellt worden. Nun sei es zu einer „fairen Einigung“ bei der Vertragsauflösung gekommen, der Club habe sich ihm gegenüber anständig verhalten.

Am Montag wurde der Wiener als neuer „Wölfe“-Coach präsentiert. Der WAC hatte unter Dutt seit dem Jahreswechsel vier Niederlagen in fünf Pflichtspielen kassiert und neben dem Cup-Aus auch erstmals die Meistergruppe verpasst. Schmid wird sein Debüt am Sonntag (17.00 Uhr) gegen Austria Lustenau feiern, zum Abschluss des Grunddurchgangs geht es nach Ried, beides direkte Gegner in der unteren Tabellenhälfte.

Schmid tritt bei WAC an

Drei Monate nach seinem überraschenden Rauswurf bei der Wiener Austria hat Manfred Schmid am Dienstag seinen neuen Trainerjob beim WAC angetreten. Bei den Kärntnern will der 52-jährige Wiener zunächst die Mission Klassenerhalt schaffen.

Mannschaft mit „stabilem Mix“

In der Qualifikationsgruppe geht es für die Wolfsberger nach der Punkteteilung im Kampf um den Klassenerhalt auch um die letzte Chance auf ein Europacup-Ticket. Dieses Ziel wollte Schmid allerdings noch nicht aussprechen. „Obwohl ich den Kader auswendig kenne, ist es noch zu früh, um zu sagen, in welche Richtung es heuer noch gehen kann“, betonte Schmid, der sich in Kärnten umgehend auf Wohnungssuche begeben hat. Im WAC-Kader herrsche aber ein „stabiler Mix“.

Schmid, der im Vorjahr mit den finanziell angeschlagenen „Veilchen“ den Sprung in den Europacup geschafft hatte, ist nun erstmals in der Qualigruppe gefordert. „Oben ist es leichter für gewisse Mannschaften, ohne Druck aufzuspielen“, erklärte er. Unten sei das eine andere Geschichte, da gehe es weniger um schönen Fußball, sondern um die Einstellung auf dem Platz. „Ich hoffe, dass ich der Mannschaft diese Einstellung einimpfen kann“, sagte Schmid.

Bereits länger Kontakt mit WAC-Boss

Erste Gespräche mit WAC-Präsident Dietmar Riegler hat es schon vor einiger Zeit gegeben. „Er hat die Ziele des Vereins klar vorgestellt. Wir hatten sehr viele Überschneidungspunkte, was mit der Mannschaft möglich ist“, erklärte Schmid. Über seinen deutschen Vorgänger Dutt sprach er in höchsten Tönen. „Ich halte sehr viel von ihm als Mensch und Trainer. Leider ist das Geschäft so, dass ich jetzt der Nachfolger bin.“

Für Schmid ist Wolfsberg die zweite Station als Cheftrainer im Oberhaus. Vor seinem Engagement bei der Wiener Austria (ab Sommer 2021) war er Assistenztrainer von Peter Stöger in der Meistersaison der Austria (2012/13) und danach auch in der deutschen Bundesliga beim 1. FC Köln (2013-2017) und Borussia Dortmund (2017/18), ehe er in verschiedenen Funktionen nach Köln zurückkehrte. Erste Trainererfahrungen hatte er als Cheftrainer des damaligen Zweitligisten Schwanenstadt und der Austria Amateure gesammelt. Als Spieler bestritt Schmid zwischen 1989 und 2002 fast 300 Pflichtspiele für die Austria und gewann dreimal die Meisterschaft.