Wie so viele ukrainische Clubs und Auswahlen müssen auch die Handballer aufgrund des russischen Angriffskrieges bei ihren Heimspielen auswandern. Die erste Partie gegen die Färöer bestritten die Ukrainer in Aschaffenburg. Immerhin 1.756 Zuschauer und Zuschauerinnen sahen dabei einen 29:24-Erfolg der Osteuropäer. Ähnliches ist nun auch in Coburg zu erwarten.
Österreichs kommender Gegner setzt auf ein eingespieltes Team, der Großteil des Kaders besteht aus Spielern von Motor Saporischschja. Der ukrainische Meister nimmt aufgrund der Situation in der Heimat aktuell außer Konkurrenz an der 2. deutschen Liga teil, ist dort aber nur weit hinten zu finden. Die Heimspiele bestreitet man in Düsseldorf.
ÖHB-Team will EM-Ticket lösen
In der Qualifikation für die Handball-EM 2024 stehen für Österreichs Männer-Nationalteam am Donnerstag und am Samstag zwei vorentscheidende Duelle mit der Ukraine dem Programm. Mit zwei Siegen wäre das EM-Ticket fix.
Besondere Spiele für ÖHB-Kapitän Bilyk
Der Respekt vor den Ukrainern, die im zweiten Qualispiel in Rumänien 26:34 unterlagen, ist bei den bisher makellosen Österreichern (36:32 gegen Rumänien und 30:28 auf den Färöern) aber hörbar vorhanden. „Die Spieler bringen nahezu alle Gardemaße mit, mit einer Größe von über 1,90 Metern und über 100 Kilo“, meinte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic, der allerdings einen Generationenwechsel beim Gegner ausmacht: „Sie haben viele junge Spieler dabei.“
Eine besondere Partie ist es für ÖHB-Teamkapitän Mykola Bilyk, aufgrund der Umstände wohl noch spezieller als jene bei der Heim-EM 2020, als man sich in der Vorrunde gegen die Ukraine mit 34:30 durchsetzte. Ein Teil der Verwandtschaft des Kiel-Legionärs, dessen Vater einst für die Ukraine ebenso wie für die Fivers Margareten im Tor stand, lebt nach wie vor in der Ostukraine. „Die Situation in der Ukraine ist für mich und meine Familie allgegenwärtig, und wir hoffen im Sinne aller, dass dieser Krieg rasch endet. Meiner Familie in der Ukraine geht es den Umständen entsprechend gut, und wir sind täglich in Kontakt“, ließ Bilyk wissen.