Nicolas Capaldo (RBS) gegen Keito Nakamura (LASK)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

LASK mit breiter Brust gegen Salzburg

Nur eine Woche nach dem Kracher bei Rapid bekommt es Red Bull Salzburg am Sonntag (17.00 Uhr) in der 21. Runde der Admiral Bundesliga in der neuen Linzer Arena mit dem LASK zu tun. Die Oberösterreicher liebäugeln nach dem 1:1 im ersten Saisonduell mit einer Überraschung. Der RZ Pellets WAC tritt erstmals unter Neo-Coach Manfred Schmid an, und der SV Guntamatic Ried möchte bei Cashpoint SCR Altach vom letzten Platz wegkommen.

„Wir wollen sie in die Knie zwingen“, sagte Dietmar Kühbauer, der Coach des Tabellendritten, der so wie der Gegner fix in der Meistergruppe steht. Der LASK hat bisher ein fast makelloses Frühjahr hinter sich, ging in vier Ligapartien nur gegen Ried (1:1) nicht als Sieger vom Platz.

Auch im Cup gelang der Sprung ins Halbfinale, in der Rückrunde holte man immerhin 18 Punkte und lag damit nur hinter den „Bullen“ (25). Dementsprechend breit ist die Brust der Linzer. Im zweiten Spiel im neuen Stadion kündigt sich zudem auch von den Rängen entsprechende Unterstützung an.

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Waren es bei der Premiere gegen Austria Lustenau vor zwei Wochen noch 12.000 Fans, die den neuen 19.000er-„Tempel“ auf der Gugl bevölkerten, wird man diesmal an der „Ausverkauft“-Marke kratzen. Am Freitagmittag waren rund 16.600 Karten vergeben, erhältlich waren nur noch Restkarten.

Bundesliga, 21. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

LASK – Salzburg

Raiffeisen Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl, Jovicic – Usor, Horvath, Nakamura – Mustapha

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Capaldo, Gourna-Douath, Gloukh, Seiwald – Sesko, Okafor

Emotionen von Tribüne als Antrieb

„Ein sehr großer Faktor. Das werden wir gegen Salzburg brauchen“, urteilte Offensivmann Sascha Horvath. Auch Kühbauer will die Emotionen auf der Tribüne in gelungene Aktionen auf dem Feld übersetzen. „Jeder Spieler muss den Zuschauer auf die Reise mitnehmen“, gab der 51-Jährige an. Als Reiseleiter will Kühbauer von seinen Kickern völlige Hingabe sehen. „Es wird ein hartes Stück Arbeit. Da muss man mehr leiden als gegen manchen anderen Gegner“, betonte der Ex-ÖFB-Teamspieler.

Am 1. Oktober des Vorjahres brachte man sich erst in der 96. Minute um die Früchte dieses Leidens, Oumar Solet machte mit dem Ausgleich den Traum vom ersten LASK-Sieg über Salzburg nach acht Partien zunichte. „Es war ein sehr gutes Spiel, wir haben ihnen alles abverlangt und fast gewonnen“, erinnerte sich Kühbauer, der am Sonntag auf seinen damaligen Torschützen Marin Ljubicic (nach Erkrankung) ebenso verzichten muss wie auf den angeschlagenen Innenverteidiger Philipp Wiesinger. „Aber das ist Schnee von gestern, es ist ein neues Spiel, Salzburg weiß ganz genau, dass wir gut drauf sind.“ Das wollte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle gar nicht erst bestreiten.

Jaissle weiß um Stärke des LASK

„Der LASK spielt eine richtig gute Runde, das zeigt alleine der Blick auf die Statistik. Die Mannschaft hat erst drei Pflichtspiele in dieser Saison verloren“, sagte der Deutsche, dessen Team zwei Runden vor der Punkteteilung neun Zähler vor Sturm Graz rangiert. „Nach Rapid wartet gleich das nächste sehr schwere Auswärtsspiel auf uns. Aber wir freuen uns auf die Atmosphäre im neuen Stadion. Wir können uns auch noch gut an das Hinspiel erinnern, als wir erst in der Nachspielzeit ausgeglichen haben.“

Strahinja Pavlovic (RBS) und Lucas Gourna-Douath (RBS) gegen Thomas Goiginger (LASK)
GEPA/Mathias Mandl
Im letzten Duell musste der LASK erst in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer hinnehmen

Am Weg zum zehnten Meistertitel in Folge will man sich weder durch ein neues Stadion noch die gute Form der Linzer beirren lassen. „Wir sind ebenfalls gut drauf und wollen unsere Serie in der Liga fortsetzen“, stellte Jaissle wenige Tage nach dem 4:2-Erfolg bei Rapid klar. Die jüngsten sieben Partien wurden allesamt gewonnen, die bisher einzige Saisonniederlage datiert vom 30. Juli 2022 (1:2 gegen Sturm Graz). Angesichts des Ausscheidens in Europa League und Cup muss Jaissle auch nicht groß rotieren, zu den Ausfällen gesellte sich jüngst der gegen Rapid am Knie blessierte und bereits operierte Luka Sucic.

Schmid auf Jagd nach zweitem Heimsieg

In Wolfsberg will Neo-Trainer Manfred Schmid für einen würdigen Einstand sorgen: Einen Heimsieg gab es im Lavanttal schon länger nicht mehr zu feiern. Acht Niederlagen, ein Remis und ein Sieg Mitte September des Vorjahres gab es in Wolfsberg in dieser Saison zu sehen. Mit Schmid soll nun die Wende kommen. Im ersten Auftritt unter dem Nachfolger von Robin Dutt geht es am Sonntag gegen Tabellennachbarn Austria Lustenau.

Sonntag, 17.00 Uhr:

WAC – Lustenau

Lavanttal-Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Bonmann – Oermann, Piesinger, Gugganig – Veratschnig, Jasic, Kerschbaumer, Taferner, Anzolin – Baribo, Malone

Lustenau: Schierl – Anderson, Hugonet, Grujcic – Gmeiner, Türkmen, Surdanovic, Grabher, Berger – Fridrikas, Motika

40 Gegentore in 20 Runden und eine miserable Heimstatistik: Die Probleme der Wolfsberger sind augenscheinlich. Ein einziges Mal durfte der WAC in der laufenden Saison zu Hause jubeln: über ein 3:1 gegen Hartberg am 17. September. Schmid führte in den ersten Tagen nach der Übersiedlung nach Kärnten viele Gespräche. Der ehemalige Austria-Coach will jeden einzelnen Spieler auf die kommenden Aufgaben einstimmen.

Wie spielt der WAC?

„Wir wollen versuchen, Linie und taktische Überlegungen hineinzubringen. Wie schnell wir das umsetzen können, wird man sehen“, sagte Schmid am Freitag. Am Vortag kam mit Cem Sekerlioglu als neuem Assistenzcoach ein alter Bekannter aus violetten Zeiten ins Trainerteam. Die Marschroute ist klar: In den abschließenden Spielen des Grunddurchgangs sollen, wenn möglich, zwei Siege her.

In Lustenau wird inzwischen gerätselt. „Bei uns herrscht komplette Unklarheit, weil wir nicht wissen, was er vorhat, welche Spieler er einbauen möchte. Es ist eine Wundertüte für uns“, sagte Austria-Trainer Markus Mader. Umso wichtiger sei, sich auf mehrere Szenarien einzustellen. „Der Kader des WAC ist gut und bietet viele Variationsmöglichkeiten. Wir müssen uns in der Defensive verbessern, aber gegen Sturm hat man vor allem in der ersten Hälfte auch einige gute Dinge gesehen“, merkte Mader an.

Altach und Ried hoffen auf Befreiungsschlag

Im Kellerduell geht es für Altach und Schlusslicht Ried um den langersehnten Befreiungsschlag. Während die Innviertler acht Ligaspiele in Serie nicht gewinnen konnten, warten die Vorarlberger seit sieben Partien auf ein Erfolgserlebnis. „Ein Sieg wäre ein fantastisches Erlebnis für unseren Kopf“, sagte Altach-Trainer Miroslav Klose vor dem Krisenduell.

Sonntag, 17.00 Uhr:

Altach – Ried

Cashpoint Arena, SR Talic

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Jungdal – Nelson, Strauss, L. Gugganig, Haudum, Herold – Jäger, Jan Jurcec – Bähre – Nuhiu, Balic

Ried: Wendlinger – Gragger, Turi, Plavotic, Jurisic – Michael, Nutz, Mikic – Lutovac, Lang, Pomer

Außerdem geht es für beide Teams kurz vor der Punkteteilung um eine zumindest leicht bessere Ausgangsposition im Kampf gegen den Abstieg. Rieds Neo-Trainer Maximilian Senft hofft indes auf die Trendwende in seinem zweiten Pflichtspiel. Der 33-Jährige kassierte bei seinem Debüt auf der Trainerbank eine 1:3-Niederlage gegen die Wiener Austria, allerdings spielte seine Elf fast eine Halbzeit in Unterzahl.

Altach „wie angeschlagener Boxer“

Vor den Vorarlbergern ist Senft jedenfalls gewarnt. „Altach ist wie ein angeschlagener Boxer, der in den Seilen hängt. Das ist aber auch gefährlich. Die können sich aufraffen und mit Schaum vor dem Mund kommen“, sagte Senft. Verteidiger Tin Plavotic ergänzte: „Es wird ein intensives, sehr körperbetontes Match. Wir werden uns nicht verstecken und wollen unser Spiel aufziehen.“

Die Klose-Elf kassierte vergangene Woche ein ernüchterndes 0:3 in Klagenfurt und hat als Elfter nur zwei Punkte Vorsprung auf die Rieder. „Was uns gegen Klagenfurt gefehlt hat, werden wir jetzt anders machen“, betonte Altach-Verteidiger Felix Strauss. „Wir haben sehr viele intensive Einzelgespräche geführt, weil da viele Sachen nicht so gelaufen sind, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Klose, dessen Elf seit fünf Ligaspielen und 525 Minuten kein Tor geschossen hat.