Während Pinkelnig in der Entscheidung um vier Ränge zurückfiel, packte Kreuzer die Chance am Schopf und stürmte mit einem Sprung auf 126,5 Meter und insgesamt 260,1 Punkten an die Spitze. Klinec blieb 5,5 Zähler hinter der Österreicherin, Ström sieben. Die zur Halbzeit führende Deutsche Katharina Althaus rutschte in der Entscheidung auf Platz fünf zurück. 9,8 Punkte trennten die dreifache Weltmeisterin von Planica letztlich von Kreuzer und dem Sieg.
Kreuzer war nach dem Triumph überwältigt, es war ihr zweiter Erfolg in dieser Saison nach jenem beim Heimweltcup in Hinzenbach im Februar. Insgesamt war es Kreuzers achter Weltcup-Sieg. „Es ist extrem schön. Ich habe gar nicht damit gerechnet, ich wollte eigentlich nur einen lässigen Sprung machen, weil ich gewusst habe, ich kann es und die Schanze taugt mir“, so Kreuzer in ihrer ersten Reaktion im ORF-Interview.
Kreuzer feiert zweiten Saisonsieg
Chiara Kreuzer feierte beim Skisprungweltcup in Oslo ihren zweiten Saisonsieg. Bei den Herren landete Stefan Kraft erneut auf dem Podest. Der Führende im ersten Durchgang musste sich am Ende nur dem Slowenen Anze Lanisek geschlagen geben.
Den Sieg habe sie zuerst gar nicht wahrgenommen bzw. registriert, sagte die Salzburgerin. „Ich habe zunächst nur mitbekommen, dass es für das Stockerl reicht. Und dann habe ich mich umgezogen und dann habe ich erst mitbekommen, dass ich gewonnen habe“, so Kreuzer. „Ich wollte nach der doch etwas verpatzten WM eigentlich nur hierherkommen, Spaß haben und ein paar lässige Sprünge zeigen. Das ist wirklich cool, ich check es noch gar nicht.“
„Emotionaler Sieg“
Ihr Cheftrainer Harald Rodlauer sprach von einem „emotionalen“ Sieg. „Wir haben heute besprochen, dass wir es wie in Hinzenbach machen, die besseren Sprünge im Wettkampf. Sie hat gehört, was ich gesagt habe. Es freut mich sehr, dass sie so einen großartigen Sieg gelandet hat“, so der 56-Jährige. Auf dem Holmenkollen zu gewinnen sei etwas Einzigartiges, noch dazu mit so tollen Sprüngen.
Als Belohnung gab es einen Siegerscheck in Höhe von 4.000 Euro. Und die Gewissheit, dass sie auch im Kampf um den Raw-Air-Gesamtsieg ein Wörtchen mitreden kann. Nur Klinec liegt da nach ihrem Qualisieg am Freitag mit 383,6 Punkten vor Kreuzer (375,1), die am Freitag Zehnte geworden war.
Ansprechende Leistungen zeigten auch die weiteren Österreicherinnen – Julia Mühlbacher (17./210,5), Jacqueline Seifriedsberger (22./198,7), Sara Marita Kramer (24./195,8) und Hannah Wiegele (25./195,6) verpassten allerdings den Sprung unter die Top 15. Am Sonntag (14.15 Uhr, live in ORF Sport +) steht bereits das nächste Damen-Springen auf dem Holmenkollen auf dem Programm. „Die Schanze taugt mir, ich hoffe wieder auf gute Sprünge. Wenn es so weitergeht, nehme ich das gerne“, sagte Kreuzer.