Der Kärntner Daniel Tschofenig rutschte nach Halbzeitführung auf den fünften Platz zurück, Manuel Fettner vom fünften auf den elften. Die weiteren Österreicher landeten nicht in den Topplätzen. Michael Hayböck wurde unmittelbar vor Clemens Aigner 15., Jan Hörl wurde 21., Maximilian Steiner belegte Rang 26.
„Ich bin mega-mega-mega-happy, es hätte dieses Wochenende nicht besser laufen können“, freute sich Kraft im ORF-Interview. „Ich habe mir heute gedacht, ich ziehe das einfach herunter. Mit Tschofi (Tschofenig, Anm.) habe ich gesagt, das ziehen wir durch. Wir haben wenigstens einen heruntergebracht. Ich habe die besten Sprünge im Wettkampf gezeigt, das war schon cool.“ Kraft hat mit nunmehr 92 Weltcup-Podestplätzen gleich viele wie der Pole Adam Malysz. Nur der Finne Janne Ahonen (108) hat mehr.
Kraft trumpft bei Raw Air in Oslo auf
ÖSV-Ass Stefan Kraft hat am Sonntag seinen dritten Saisonsieg und den 28. seiner Weltcup-Karriere gefeiert. Sechs Jahre nach seinem ersten Holmenkollen-Erfolg setzte sich der 29-jährige Salzburger in Oslo mit Sprüngen über 131,5 und 130,5 Meter und insgesamt 266,1 Punkten vor dem Slowenen Anze Lanisek (257,8) durch. Dritter wurde der Pole Dawid Kubacki (257,7). Kraft fährt damit auch als Leader der Raw-Air-Wertung zur nächsten Station in Lillehammer.
Tschofenig sprach nach dem Rückfall auf Platz fünf von einem „kurzen Schmerz am Anfang“. „Aber jetzt freue ich mich echt mega. Ich habe am Anfang mit der Schanze sehr gehadert, ich kann mich mehr als glücklich schätzen.“ Die Situation, als Letzter vom Bakken zu gehen, wünscht er sich noch öfter. „Wenn hinter dir keiner mehr die Ski hinlegt, das ist ein Gefühl, das ich mir immer wieder wünschen würde.“ Jedenfalls hat er Zuversicht in Oslo getankt. „Ich kann mit echt gut Sprüngen ganz vorne mitkämpfen, das ist kein Ausrutscher gewesen.“
Tschofenig fällt auf Rang fünf zurück
Halbzeitleader Daniel Tschofenig rutschte in der Entscheidung noch vom ersten auf den fünften Platz zurück.
Holmenkollen-Medaille als besondere Motivation
Kraft war schon vor Beginn des Sonntag-Bewerbs eine besondere Ehre zuteilgeworden. Der Salzburger wurde mit der seit 1895 verliehenen Holmenkollen-Medaille für besondere Dienste um den nordischen Skisport von Norwegens König Harald V. ausgezeichnet. Kraft sprach von einer „großen Ehre“.
In der Raw-Air-Wertung liegt Kraft vor den nächsten Bewerben in Lillehammer mit der ersten Qualifikation am Montag und den Bewerben am Dienstag (16.10 Uhr) und Donnerstag (16.30 Uhr, jeweils live in ORF1) vor Lanisek und Weltcup-Spitzenreiter Halvor Egner Granerud aus Norwegen in Führung. Der Vorsprung sei ein schöner Benefit, aber davon könne man sich jetzt noch nichts kaufen. „Es ist natürlich cool, weiter in dem Trikot herumzufliegen“, meinte Kraft. „Wir haben noch so viele Sprünge, und vor allem das Skifliegen zum Schluss gibt ja doch immer sehr viele Punkte.“