Shiffrin erreichte in Aare den historischen Siegesrekord von 87 Weltcup-Erfolgen. Die seit Montag 28-jährige US-Amerikanerin wurde aber nicht müde, ihren Erfolgshunger zu betonen. Sie spüre etwas in ihrem Herzschlag, meinte Shiffrin nach dem historischen Weltcup-Sieg in Schweden: „Das ist die Vorfreude, die wir Skirennfahrer spüren wollen, und ich habe sie, sie ist stärker als je zuvor. Ich fange gerade erst an.“ Die 13-fache Saisonsiegerin kündigte zudem auch für die letzten Weltcup-Rennen ihr bestes Skifahren an.
Neben dem Gesamtweltcup kürte sich Shiffrin diese Saison auch zur besten Slalom- und Riesentorlauf-Fahrerin. Odermatt hat ebenfalls bereits drei Kugeln für sich reklamiert. Der Schweizer holte neben dem Gesamtweltcup auch die Kristallkugeln im Riesentorlauf und im Super-G, damit gehen sechs der zehn Kugeln allein auf das Konto der beiden.
Während Shiffrin in Soldeu auf die Jagd nach weiteren Weltcup-Siegen geht, hat Odermatt noch die Chance, einen Rekord zu brechen. Der 25-Jährige greift noch die magische 2.000-Punkte-Marke in der Gesamtwertung an, die bisher bei den Männern nur von Hermann Maier 1999/2000 (exakt) erreicht wurde. Bei 1.826 Punkten würden dem Schweizer Überflieger ein Sieg und ein zweiter Platz, oder etwa drei dritte Plätze in Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf reichen. Behält er seinen unglaublichen Punkteschnitt (79) bei, stünden final sogar um die 2.060 Punkte zu Buche.
„Sicher wäre es etwas sehr Besonderes. Es wäre etwas, das vielleicht eine Weile halten würde. Solche Rekordsachen sind spezielle Geschichten, es wäre sehr cool“, sagte Odermatt am Rande seines Riesentorlauf-Doubles in Kranjska Gora am Wochenende. Speziellen Druck macht sich der 25-Jährige aber nicht. „Wenn nicht dieses Jahr, dann vielleicht nächstes Jahr. Wenn keine WM ist, dann gewinnt man sofort wieder ein paar Rennen für den Gesamtweltcup (mehr), also mal schauen.“
Odermatt: „Ich fühle mich fitter“
Odermatts schärfste Widersacher in Andorra werden im Riesentorlauf wohl Salzpistenspezialist Henrik Kristoffersen (NOR) und der Franzose Alexis Pinturault sein, im Speed-Bereich kommt sein schärfster Rivale mit Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen.
Anders als im Vorjahr, als er nach dem Gewinn des Gesamtweltcups in Kranjska Gora fast zu müde gewesen war, um Emotionen zu zeigen, fühlt sich Odermatt noch nicht schlapp. „Ich fühle mich frischer als letzte Saison, weil ich die Kugel schon zu Hause habe“, sagte der glückselige Athlet am Ende seiner „perfekten Saison“. „Der Druck war für mich persönlich die ganze Saison weniger, es war alles ein bisschen einfacher. Ich fühle mich fitter.“