Manfred Fischer (A.Wien)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Rapid wälzt Druck in Derby auf Austria ab

Der Kampf um die Meistergruppe hat sich in der 21. Runde der Admiral Bundesliga auf ein Trio reduziert. Aufatmen kann Rapid, das mit einem 2:0-Heimsieg gegen die WSG Tirol das Ticket löste. Während die Hütteldorfer damit befreit ins Wiener Derby am kommenden Sonntag gehen können, liegt der Druck im Duell mit dem Erzrivalen ganz bei der Austria. Aktuell in den Top Sechs befindet sich Austria Klagenfurt. Die auf Rang sieben liegende WSG steht in der letzten Runde vor der Teilung unter Siegeszwang.

Die Austria kann nach der verdienten 1:3-Niederlage gegen Puntigamer Sturm Graz mit einem Heimerfolg gegen Rapid aus eigener Kraft die Qualifikation für die Meistergruppe schaffen. Bei jedem anderen Ergebnis braucht die Austria Schützenhilfe von Sturm gegen Tirol. Die WSG Tirol müsste dann gegen die Steirer gewinnen, um die Austria noch vom sechsten Platz zu verdrängen. Das direkte Duell haben die Wiener (29 Punkte) gegen die Wattener (28) für sich entschieden (2:1, 0:0).

Die beste Ausgangsposition für die 22. Runde hat Klagenfurt im Duell der Austrias gegen Lustenau. Mit dem vierten Sieg in Serie hätten die Kärntner (30) wie in der letzten Saison den Platz in den Top Sechs sicher. Aber auch im Falle eines Remis oder einer Niederlage stehen die Chancen im Dreikampf um die zwei noch zu vergebenden Plätze gut, obwohl die Klagenfurter in den direkten Duellen gegen die Austria (3:3, 1:3) und die Tiroler (2:2, 2:3) das Nachsehen haben.

Meistergruppe fast komplett

Vier von sechs Clubs stehen für die Meistergruppe der heimischen Bundesliga bereits fest. Um die letzten beiden Plätze kämpfen am Wochenende Austria Klagenfurt, die Wiener Austria und die WSG Tirol. Trotz der Niederlage in Graz kann sich die Wiener Austria mit einem Sieg im Derby noch den Platz sichern.

Rapid ist Sorgen los

Entspannung pur herrscht in Hütteldorf. Rapid liegt auf Platz vier und ist vor dem Derby mit 33 Punkten in den Top Sechs abgesichert. Die Teilnahme am oberen Play-off sei kein Selbstläufer gewesen, erklärte Coach Zoran Barisic. „Es klingt für viele normal, aber es war alles andere als normal. Wir hatten zu Saisonbeginn enorme Probleme, doch die Jungs haben es geschafft, dass sie sich rauskämpfen“, sagte Barisic.

Der Rapid-Coach sprach nach dem Sieg gegen die WSG von einer „sehr reifen Leistung“ und lobte die positive Einstellung seiner Truppe. „Es ist ganz wichtig, dass der Druck jetzt weg ist“, erklärte Barisic. Und das ist gut so, denn der letzte Ligasieg gegen die Austria gelang am 1. September 2019. Danach folgten sieben Remis und im bisher einzigen Duell in dieser Saison eine 1:2-Heimpleite.

Auf Austria wartet „noch viel Arbeit“

Die Austria hätte sich ebenfalls gern vorzeitig das Ticket für die Meistergruppe gesichert. Mit der Leistung bei Sturm waren die „Veilchen“ davon allerdings sehr weit weg. Die Grazer hätten gut und gern sieben, acht Tore schießen können. „Wir müssen gegen Klasseteams mutig verteidigen, gegen einen Gegner mit diesem Niveau werden Fehler aber sofort bestraft“, analysierte Austria-Trainer Michael Wimmer.

In Graz gab es so etwas wie einen „Reality-Check“ für sein Team. Selbst ins Pressing kam die Austria kaum, im Spielaufbau fehlte Ruhe, und vorn war Haris Tabakovic oft allein auf weiter Flur. Man wisse, dass man aus den Fehlern lernen müsse, lautete eine Schlussfolgerung von Wimmer. „Die Meisterrunde ist das Ziel, aber wir haben heute auch gesehen, dass noch viel Arbeit auf uns wartet“, war eine andere.

Meistergruppe als Bonus für Klagenfurt und Tirol

Während für die Austria das Erreichen der Meistergruppe quasi Pflicht ist, sehen das Austria Klagenfurt und die WSG Tirol weiterhin als Bonus. „Dass wir jetzt Fünfter sind, freut mich. Wir haben es jetzt selbst in der Hand, in der Meistergruppe zu bleiben“, betonte Klagenfurt-Trainer Peter Pacult, dessen Team auch bei einer Niederlage nur mit einem Sieg der Wattener aus den Top Sechs verdrängt werden könnte.

WSG-Coach Thomas Silberberger wäre nicht allzu traurig, wenn es mit dem Sprung über den Strich nicht klappen würde. „Dass wir noch die Chance auf das Meister-Play-off haben, ist aller Ehren wert. Und wenn wir es nicht schaffen, wollen wir eine grundsolide Qualirunde wie letztes Jahr spielen, und dann ist es auch nicht die schlechteste Saison der WSG Tirol gewesen“, meinte Silberberger.