Skifahrerin Nina Ortlieb (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

ÖSV-Duo spitzt auf letzte Saisonabfahrt

Zum letzten Mal in dieser Weltcup-Saison stehen am Mittwoch Abfahrten an. Sowohl für die Männer (Start 10.00 Uhr) als auch für die Frauen (11.30 Uhr, beide Rennen live in ORF1) kündigt sich in Soldeu ein hochkarätiges Schaulaufen an, denn die Kugeln in der Disziplin sind schon vergeben. Aus österreichischer Sicht stehen vor allem Vizeweltmeisterin Nina Ortlieb und Speed-Newcomer Marco Schwarz in der Auslage, beide spitzen auf den Sieg in der letzten Saisonabfahrt.

Die Österreicherinnen wollen die letzte Chance auf den ersten Abfahrtssieg in dieser Saison nutzen. „Es gibt 100 Punkte, die probieren wir uns abzuholen“, brachte es Cornelia Hütter auf den Punkt. Im Gegensatz zum Super-G – zwei Siege durch Hütter und Ortlieb – war den Österreicherinnen in der Abfahrt in diesem Weltcup-Winter der ultimative Erfolg nicht vergönnt. Die Bestzeit von Ortlieb im Abschlusstraining unterstrich jedoch, dass die Motivation noch immer vorhanden ist.

Dazu kommt, dass die 26-Jährige in ihrer Karriere bisher noch keinen Abfahrtssieg errungen hat. „Das ist natürlich ein Traum, den ich erreichen möchte“, sagte die Vorarlbergerin. „Wenn es klappt, wäre es richtig cool, und ich werde alles probieren. Aber ich wäre auch schon mit einem Podium auf jeden Fall zufrieden.“

Kein Druck vor Weltcup-Finale in Soldeu

Die ÖSV-Athleten gehen ohne Durck in das Weltcup-Finale in Soldeu am Mittwoch. Kilde hat die kleine Kristallkugel dank seiner sechs Saisonsiege bereits in der Tasche, der Oberösterreicher Kriechmayr kann den zweiten Platz theoretisch noch an den Gesamtweltcup-Sieger Odermatt verlieren.

Schwarz nach Training motiviert

Bei den Männern lauert Marco Schwarz nach starken Trainingsleistungen mit den Rängen eins und zwei auf seinen ersten Podestplatz in seiner erst vierten Spezialabfahrt. „Da muss schon viel zusammenpassen. Die Speed-Kaliber werden schon noch einmal einen Gang zulegen. Es wäre schon eine Überraschung, wenn ich ganz vorne mitmischen kann“, meinte der nimmermüde Kärntner, dem der Ort noch gut in Erinnerung ist. „Hier taugt es mir auch. Ich bin da vor fast zehn Jahren einen Europacup-Super-G gefahren.“

Skifahrer Marco Schwarz (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Für Marco Schwarz geht es um den ersten Podestplatz in einer Weltcup-Abfahrt

Der Schnee auf der Aliga-Piste, auf der ein Kurs für Männer und Frauen gesetzt wurde, präsentierte sich dieser Tage frühlingshaft weich, allerdings nicht durchgehend. Die Temperaturen schwankten wie auch die Sonnenstunden und die Windspitzen. Am Mittwoch ist jedenfalls eine Wetterbesserung gegenüber dem Dienstag angesagt – inklusive Sonnenschein.

Kristallkugeln Goggia und Kilde

Den Herren-Abfahrtsweltcup hat dank seiner sechs Siege Aleksander Aamodt Kilde zum zweiten Mal in Folge gewonnen. „Kronprinz“ des Norwegers ist Vincent Kriechmayr, der Oberösterreicher gewann die übrigen drei Rennen in der Saison. „Dass man Rennen gewinnt, ist nicht selbstverständlich. Aber natürlich habe ich mir in der Saison schon mehr vorgenommen“, sagte Kriechmayr mit Verweis auf die verpassten WM-Medaillen und Kugeln.

Bei den Frauen darf die Italienerin Sofia Goggia zum vierten Mal die kleine Kugel in der Abfahrt in Empfang nehmen, beste Österreicherin in dem Saisonranking ist Ortlieb als Fünfte. Unmittelbar dahinter folgt ihre ÖSV-Teamkollegin Mirjam Puchner.

Hütter kämpft um Super-G-Kugel

Für Hütter geht es am Donnerstag noch um die Kugel für die Super-G-Wertung. Fünf Athletinnen liegen innerhalb von 44 Punkten, Hütter hat als derzeit Dritte 25 weniger als die Führende Elena Curtoni aus Italien.

„Mit zwei Ausfällen im Super-G kann man normal in einer Disziplinenwertung nicht mitreden“, sagte die 30-Jährige. Doch allzu konstant fuhr auch keine der Rivalinnen. „Es ist spannend, es ist cool. Das merkt man einfach, dass Super-G eine richtig interessante Disziplin ist.“

Trotz des möglicherweise großen Tages wollte sich die 30-Jährige 24 Stunden zuvor aber keineswegs schonen. „Für das ist mir die Abfahrt viel zu wichtig, und dafür fahre ich viel zu gern Rennen, dass ich sage, ich fahre nur, damit ich ein gutes Gefühl habe“, sagte Hütter.

Odermatt jagt Punkterekord

Für Marco Odermatt und Mikaela Shiffrin, die den Gesamtweltcup sicher haben, ist das Finale in Andorra eine Draufgabe nach einer jeweils herausragenden Saison. Odermatt könnte als zweiter Mann nach Hermann Maier (1999/2000) die magische 2000-Punkte-Marke knacken und einen neuen Punkterekord schaffen. 1.826 Zähler hat er bisher auf sein Konto gebracht.

Für Shiffrin (2.028) ist der Punkterekord von Tina Maze (2.414) trotz aller Dominanz außer Reichweite. Sie lässt die Abfahrt in Soldeu aus.