Erling Braut Haaland (ManCity) jubelt
Reuters/Molly Darlington
Champions League

Haaland zertrümmert Leipzig mit Fünferpack

Erling Haaland hat Manchester City in der UEFA Champions League mit einer Rekordgala in das Viertelfinale geschossen. Der Ex-Salzburger trug sich am Dienstag beim 7:0-Kantersieg im Rückspiel gegen RB Leipzig insgesamt fünfmal in die Schützenliste ein und stellte gleich mehrere Bestmarken auf. Im zweiten Achtelfinal-Duell reichte Inter Mailand auswärts gegen den FC Porto ein torloses Remis für den Aufstieg.

Die Schlagzeilen des Abends gehörten aber eindeutig Haaland. Der 22-jährige Norweger sorgte nach dem 1:1 im Hinspiel in Leipzig bereits in den ersten 45 Minuten mit einem Hattrick für die Entscheidung. Zunächst traf der Goalgetter nach einem umstrittenen Handelfmeter vom Punkt zum 1:0 (22.), legte nur 77 Sekunden darauf nach einem Lattenknaller von Kevin De Bruyne per Kopf den zweiten Treffer nach (24.) und bugsierte den Ball unmittelbar vor dem Pausenpfiff zur 3:0-Halbzeitführung ins Netz.

Nach der Pause erhöhte zunächst Ilkay Gündogan auf 4:0 (49.), ehe Haaland seine CL-Ausbeute mit einem Doppelpack (53., 57.) auf insgesamt 32 Treffer schraubte. Während Haaland in der 63. Minute ausgewechselt wurde und sich seinen verdienten Abschiedsapplaus abholte, spielte Konrad Laimer bei den Gästen durch. Der ÖFB-Legionär sah damit aus nächster Nähe auch noch den Schlusspunkt von De Bruyne, der den Ball in der 92. Minute ins Kreuzeck zirkelte.

„Das ist eine großartige Nacht. Fünf Tore, 7:0 gewonnen, das ist toll. Meine große Stärke ist es, Tore zu erzielen. Soll ich ehrlich sein? Ich habe gar nicht daran gedacht, viele Tore zu erzielen. Ich wollte einfach nur den Ball im Netz unterbringen“, sagte Haaland nach seiner großen Show. Der Torjäger zeigte sich nur über die aus seiner Sicht frühe Auswechslung enttäuscht: „Ich habe ihm (Josep Guardiola) gesagt, dass ich gerne einen doppelten Hattrick erzielt hätte, aber was soll ich machen?“ Leipzig-Trainer Marco Rose, seinerzeit auch Haalands Coach bei Salzburg, zog seinen Hut: „Ich kenne seine Qualitäten. Das durften wir bitter erfahren. Wenn er das Tor sieht, will er es machen.“

Haaland mit mehreren Bestmarken

Mit 22 Jahren und 236 Tagen ist Haaland der bisher jüngste Spieler der Geschichte, der mindestens 30 Tore in der Königsklasse erzielte. Er unterbot die bisherige Bestmarke von PSG-Superstar Kylian Mbappe (22 Jahre und 352 Tage). Außerdem benötigte Haaland für den Meilenstein nur 25 Spiele, so wenige wie noch kein Spieler vor ihm. Der Norweger ist nach Luiz Adriano im Oktober 2014 (Schachtar Donezk gegen BATE Borisow) sowie Lionel Messi im März 2012 (Barcelona gegen Bayer Leverkusen), zudem der erst dritte Spieler, dem in einem einzigen Spiel der Königsklasse fünf Tore gelangen.

Die Leipziger mit ÖFB-Teamkicker Konrad Laimer und ohne den verletzten Xaver Schlager enttäuschten hingegen auf ganzer Linie. Einzig nach einer halben Stunde zeigte die Truppe von Rose offensive Ambitionen, ManCity-Goalie Ederson räumte Laimer weit vor der Strafraumgrenze ab. Schiedsrichter Vincic sah allerdings kein Foulspiel des Brasilianers. „Es tut weh. Wir waren nicht da, wir hatten keine Chance. Es war nicht gut genug“, sagte Emil Forsberg stellvertretend für die enttäuschenden Leipziger.

Inter zittert sich weiter

In Portugal lieferte Inter eine über weite Strecken disziplinierte und gute Defensivleistung ab. Erst in der Nachspielzeit hatte Porto die große Chance auf das 1:0, doch zweimal verhinderte Aluminium einen Jubel der Portugiesen. Kurz vor dem Schlusspfiff sah Porto-Verteidiger Pepe noch die Gelb-Rote-Karte (97.).

Die Mannschaft von Coach Simone Inzaghi, der nach schwachen Ergebnissen in der Serie A unter Druck stand, steht damit zum ersten Mal seit 2011 im Viertelfinale der Champions League. Beim 1:0-Erfolg im Hinspiel hatte Romelu Lukaku die Italiener mit einem späten Tor zum Sieg geschossen.